Ortsbeschreibung : | Hoppendorf | zur Karte (374 KB) |
Kirchenbücher |
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LDS | = Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Salt Lake City, Utah, USA |
EZA | = Evangelisches Zentralarchiv, Berlin |
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Gründung : | 1902 (Einrichtung 1897 laut Heinz Neumeyer) | |
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Bemerkung : | Quelle : Wilhelm Brauer
(1978)
Zu Anfang des Jahres 1890 hatte Fritz Nugel, Lehrer in Hoppendorf, dem Königlichen Konsistorium zu Danzig eine mit vielen Unterschriften aus der umwohnenden Bevölkerung versehene Petition eingereicht, in Hoppendorf einen Geistlichen zu stationieren. Daraufhin war es schon am 15. Januar 1890 zu einleitenden Verhandlungen des Konsistoriums über die Bildung eines evangelischen Vikariatsbezirks Hoppendorf gekommen, alle Zuständigen waren sich über die Notwendigkeit der Errichtung dieser Kirchengemeinde einig, fraglich blieb nur, aus welchen Mitteln der amtierende Geistliche unterhalten werden sollte, Indessen bemühte sich das Konsistorium in Danzig und der Oberkirchenrat in Berlin um die Beschaffung der notwendigen Mittel und errichteten vorerst den Vikariatsbezirk Hoppendort, der auch Fitschkau, Neuhof, Försterei Rehhof, Bortsch, Maidahnen, Krönken und Neuendorf umfaßte, in dem neben 497 Katholiken und 6 Juden insgesamt 919 Evangelische wohnten. Die Verwaltung dieses Vikariatsbezirks übernahm zunächst Hilfsprediger Johannes Frese, der am 9. Juni 1895 in der Schule Neuhof den ersten Gottesdienst hielt, doch schon am 15. Juni 1895 seine junge Gemeinde verließ, um eine Pfarrstelie zu Bagnitz (Kr. Tuchel) anzunehmen, Ihm folgte Hilfsprediger Otto Grabowski, der bis zum Jahre 1900 in Hoppendorf tätig gewesen ist, um dann einem Rufe als Pfarrer nach Flötenstein Kr. Schlochau zu folgen. Unter seiner umsichtigen und tatkräftigen Führung erwarb die junge Gemeinde 1896 zunächst das Pfarrgrundstück, erbaute 1897 eine kleine Kirche und 1898/99 das Pfarrhaus. Am 8. Januar 1901 beauftragte das Konsistorium Hilfsprediger Hermann Paperlein in Pempersin mit der Verwaltung der Vikariatsgemeinde Hoppendorf. Diese wurde im folgenden Jahr (1.10.1902) zur Kirchengemeinde erhoben, die sich aus Teilen der Nachbarkirchspiele Karthaus (Hoppendorf, Fitschkau, Johannisfeld, Reinholdshof, Neuhof, Försterei Rehhof), Rheinfeld (Neuendorf, Maidahnen, Krönken, Bortsch mit Patocka), Schönberg (Eggertshütte, Kamehlen, Schlawkau ohne die Abbauten Kalbszagel und Seehof, doch einschließlich Grenzhof und Schäferei) zusammensetzte. Da die kleine Kirche nicht mehr genügte, wurde 1904 der Bau einer größeren Kirche mit 350 Sitz- und 100 Stehplätzen beschlossen, deren Grundstein am 20. August 1911 gelegt und die dann am 23. April 1913 im Beisein des Generalsuperintendenten Reinhard eingeweiht werden konnte. Nach dem Weggang von Pfarrer Paperlein am 30. März 1915 übernahm am 1. Oktober 1916 August Weber, Diakonus der Brüdergemeinde, zunächst vertretungsweise die Hoppendorfer Pfarrstelle. In seine Amtszeit fällt die Besetzung der zu Polen geschlagenen Teile des Kirchspiels durch polnische Truppen im Januar 1920 und die Grenzfestsetzung zwischen der Republik Polen und dem Gebiet der Freien Stadt Danzig durch eine in Eggertshütte am 12. Juni 1920 beratende Grenzkommission, wobei die Ortschaften Neuendorf, Maidahnen und Krönken mit rund 450 Evangelischen zum Danziger Freistaat geschlagen wurden. Wenige Tage nach der Grenzfestsetzung (am 22. Juli 1920) nahmen polnische Polizeibeamte im Hoppendorfer Pfarrhaus eine Durchsuchung vor, beschlagnahmten einige Papiere, nahmen Pfarrer Weber zunächst nach Karthaus, später nach Graudenz, Thorn und Stargard, wo man ihn am 9. Oktober 1920 mit dem Bemerken freiließ, daß gegen ihn nichts vorliege. In den zu Polen geschlagenen Teilen der Kirchengemeinde gingen nach und nach die deutschen Schulen ein. Allein Eggertshütte hatte eine solche bis 1929 behalten. Hier unterrichtete seit 1924 Lehrer Brüschke, seit April 1929 in polnischer Unterrichtssprache, und hatte dazu auch den Religionsunterricht für evangelische Kinder in Kamehlen, Hoppendorf, Semlin und Bortsch übernommen. Am 30. November 1929 wurde er aus dem polnischen Schuldienst entlassen. Infolge der bereits 1918 einsetzenden Abwanderung von Evangelischen sank die Seelenzahl der Kirchengemeinde bis 1938 auf 905; davon wohnten 415 im Gebiet der Freien Stadt Danzig. Kirchenbücher wurden in Hoppendorf seit 1895 geführt. |
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Quelle : Willy Heidn (1965)
Die Evangelischen hielten sich zunächst nach Rheinfeld zur Kirche. Als 1856 die evangelische Kirchengemeinde Karthaus entstand, wurden auch die drei Ortsteile Hoppendorfs dieser zugeteilt. 1895 wurde ein Kirchspiel Hoppendorf gegründet, und die 3 Ortsteile wurden diesem zugewiesen. Die ersten Schritte zur Bildung einer eigenen Kirchengemeinde unternahm der Ortslehrer Fritz Nagel 1890; er überreichte dem Königl. Konsistorium in Danzig eine mit vielen Unterschriften versehene Petition, in der um die Stationierung eines eigenen Geistlichen in Hoppendorf gebeten wurde. Durch seinen Nachfolger,. Lehrer Herz, der später in Eggertshütte wirkte, wurde die Petition erneuert. Als 1895 das Kirchspiel eingerichtet wurde, kamen dazu von der Kirchengemeine Karthaus die drei Ortsteile Hoppendorfs, Fitschkau mit Reinholdshof und Fliessenkrug und das Forsthaus Rehhof bei Semlin. Von der Kirchengemeinde Rheinfeld wurden abgezweigt Bortsch mit Patocka, Neuendorf und Maidahnen mit Krönken. Die Anzahl der evangelischen Gemeindemitglieder betrug 540 Personen. Zunächst amtierte hier der Hilfsprediger Frese. Die Andachten wurden in den Schulen zu Neuhof und Neuendorf abgehalten. Nachfolger war der Hilfsprediger Grabowski (1895-1901). Die Gemeinde erwarb 1896 ein Pfarrgrundstück und erbaute dort 1897 ein kleines Kirchlein und 1898/99 ein Pfarrhaus. 1900 lebten im Bereich der Kirchengemeinde 794 Evangelische, 604 Katholiken und 3 Juden. Von 1901-1915 wirkte hier Pfarrer Paperlein, bis 1903 als Hilfsprediger.- 1902 wurde Hoppendorf durch Urkunde selbständige Kirchengemeinde. Von der Kirchengemeinde Schönberg kamen hinzu: Eggertshütte, Kamehlen, Schlawkau mit Grenzhof und Schäferei (Kalbszagel und Seehof blieben bei Schönberg) und die Försterei Fuchsberg. Jetzt war das Kirchlein zu klein geworden. Den eifrigen Bemühungen der Kirchengemeinde, besonders des Lehrers und Organisten Max Sietz, gelang es dann, eine neue grössere Kirche im Ordensstil zu bauen, die 1913 eingeweiht wurde. Nach Weggang des Pfarrers Paperlein blieb die Stelle bis 1916 unbesetzt; dann wurde sie dem aus dem Baltikum gekommenen Pfarrer August Weber übertragen, der bis zur Vertreibung der Deutschen (1945) dort noch amtierte und auch die zu Schönberg gehörige Pfarrkirche Pollenschin mitverwaltete. 1945 begleitete er in hohem Alter seine zerschlagene Gemeinde auf ihrem Elendszuge nach Westen. Im 1. Weltkrieg ist ein Mitglied der Kirchengemeinde aus Hoppendorf gefallen, nämlich Gustav Dobronz. |
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Quelle : Neumeyer
Im Jahre 1937 hatte Hoppendorf 1 Geistlichen und 296 Seelen, 6 Orte waren eingepfarrt. |
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Gemeinden : | 1905 gehörten folgende Gemeinden mit ihren Wohnplätzen zum Kirchspiel:
Bortsch | Eggertshütte | Fitschkau | Hoppendorf | Kamehlen | Maidahnen | Neuendorf | Schlawkau |
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