zur Startseite

evangelische Kirche Karthaus, Kreis Karthaus, Provinz Westpreußen

Ortsbeschreibung : Karthaus zur Karte (303 KB)

 
 Kirchenbücher
Taufen
Heiraten
Tote
Bemerkung
LDS
1852 - 1901
1852 - 1944
1852 - 1874
1939 - 1944
in Deutschland gesperrt
EZA
1852 - 1944
1852 - 1944
1852 - 1944
 
LDS = Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Salt Lake City, Utah, USA
EZA = Evangelisches Zentralarchiv, Berlin


Gründung : 1842 erster Gottesdienst, 1856 Einpfarrungsurkunde (Einrichtung 1844, Gründung 1852 laut Heinz Neumeyer)


Bemerkung : Quelle : Wilhelm Brauer (1978)

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts war Karthaus ein Marktflecken, der um 1848 bei insgesamt 817 Einwohnern 511 Katholiken, 33 Juden und 273 Evangelische zählte. Da die Evangelischen von Karthaus zum Kirchspiel Rheinfeld gehörten, hielt der dortige Pfarrer Fischer am 8. Oktober 1842 in Karthaus den ersten evangelischen Gottesdienst ab. Wenige Jahre später (1852) hielt Pfarrverweser Carnuth in Karthaus seinen Einzug. Selbständiges Kirchspiel wurde Karthaus erst durch die Einpfarrungsurkunde vom 25. April 1856. In die Zeit des 1872 bis 1887 hier amtierenden Pfarrers Alfred Lukow fällt der Bau der Karthäuser Lutherkirche, die am 2. Oktober 1887 durch den Generalsuperintendenten Dr. Taube aus Danzig eingeweiht wurde. Die Seelenzahl dieses Kirchspiels erreichte 1910 rund 2300 Personen, 1929 waren es noch 502, vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges um 1938 nur noch ungefähr 400. 


Quelle : Willy Heidn (1965)

Die Evangelischen gehörten kirchlich zu Rheinfeld. Der erste evangelische Gottesdienst in Karthaus wurde durch Pfarrer Fischer aus Rheinfeld 1842 abgehalten. Den Evangelischen war das Refektorium des Klosters als Gotteshaus überwiesen worden. 1851 kam der König Friedrich Wilhelm IV. nach Karthaus und gab seiner Verwunderung darüber Ausdruck, dass dort kein evangelischer Pfarrer stationiert war. Im Dezember 1852 kam der Pfarrverweser Carnuth nach Karthaus. Aber erst 1856 wurde Karthaus selbständige Kirchengemeinde. Zum evangelischen Kirchspiel Karthaus gehörten noch folgende Orte der Umgegend: Bülow, Burchardswo, Charlotten mit Bielawi, Brzesini, Butterfass, Friedrichshof, Hoppen, Lehmberg, Schwarzfliess, Schwarzhütte und Teufelsbruch, Chmielnoer Gesträuch, Dombrowo, Exau, Fitschkau mit Amalienhof, Fliessenkrug und Reinholdshof (alle vier 1895 zu Hoppendorf), Gartsch, Gorrenschin, Gribno mit Sarnowo und Sosniak, Hoppendorf mit Johannisfeld und Neuhof (alle drei 1895 zu Hoppendorf), Kaliska, Kelpin, Kobissau, Kossau, Kossowo, Kossi, Lappalitz, Löschno, Mehlken, Mehsau, Pechbude, Prockau, Ramley, Remboschewo, Saworri, Smentau, Smolsin, Seefeld, Seeresen, Semlin und Zalensee.

Pfarrer Carnuth starb 1859. Sein Nachfolger wurde Pfarrer Friese. Während seiner Amtszeit erhielt die Kirchengemeinde 1862 138 Morgen Pfarrländereien für 2890 Taler. Von.1872 - 1887 war Pfarrer Lukow in Karthaus tätig. 1880 konnte das neue Pfarrhaus bezogen werden, und. 1887 wurde die neuerbaute Kirche am Marktplatz, die Lutherkirche, eingeweiht.- 1880 kam der Pfarrer Plath von Rheinfeld. Während seiner Tätigkeit wurde das Diasporahaus in Kobissau gegründet. Er übernahm 1891 die neu eingerichtete Superintendantur in Karthaus und ging 1902 nach Königsberg. Pfarramt und Superintendantur versah nun Pfarrer Ernst Müller (1902 - 1921).

Ab 1920 übernahm der Pfarrer D.Dr. Lau in Rheinfeld die Superintendantur. Nachfolger als Pfarrer wurde ab 1922 Werner Mueller. Die Anzahl der Gemeindemitglieder betrug 1910 2300 und 1929 502.

Die Mitglieder des ersten Gemeindekirchenrats von 1856 waren:
Kreisgerichtsdirektor Fink - Karthaus,. Gutsbesitzer Rannacher - Zeschin,
Bauer Kresin - Gribno, Bauer Dietrich - Wilhelmshof, Rentier Westphal, Steuererheber Biber, Geschäfts-Kommissionär Ruprecht.
1938: Beugewerkmeister Renger, Besitzer Kroenke, Besitzer Lehnhardt, Besitzer Seitz, Besitzer Pachner, Schneidemühlenbesitzer Sakolowski.

Der Kreissynodalvorstand bestand 1938 aus den Herren: Vorsitzender Superintendant D. Dr. Lau - Rheinfeld. Rittergutsbesitzer Otto Heene - Pempau, Rittergutsbesitzer Albert Hoene - Bortsch, Pfarrer Weber - Hoppendorf und Pfarrer Müller - Karthaus.


Quelle : Neumeyer

Im Jahre 1890 hatte Karthaus 1 Geistlichen und 2.000 Seelen, 40 Orte waren eingepfarrt.

Im Jahre 1937 hatte Karthaus 1 Geistlichen und 467 Seelen, 11 Orte waren eingepfarrt.



Gemeinden : 1905 gehörten folgende Gemeinden mit ihren Wohnplätzen zum Kirchspiel: 
Charlotten | Chmielno | Exau | Gartsch | Gorrenschin | Gribno | Karthaus | Kelpin | Kobissau | Kossi | Kossowo | Lappalitz | Mehlken | Mehsau | Pomietschin | Pomietschinerhütte | Prockau | Ramley | Remboschewo | Saworri | Seefeld | Seeresen | Semlin | Smolsin | Zelensee


Personendaten :
wann was wer
20 Sep 1860 Eheschließung KUSCH, August Julius/GRIESER, Albertine Emilie Charlotte
10 Jan 1859 Eheschließung MINGE, Ernst Jacob/SCHMIDTKE, Friederike Juliane Maria
27 Nov 1860 Eheschließung TARNOWSKY, Julius Theodor/SCHMIDTKE, Albertine