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katholische Kirche Gorrenschin, Kreis Karthaus, Provinz Westpreußen

mit Kirche Kelpin


Ortsbeschreibung : Gorrenschin zur Karte (374 KB)

 

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Bemerkung
LDS
1696 - 1741
1747 - 1749
1747 - 1749
1752 - 1785
1807 - 1824
1826 - 1917
1695 - 1771
1779 - 1849
1851 - 1855
1858 - 1900
1713, 1721
1727 - 1740
1779 - 1824
1867 - 1917
Übergetretene 1701 - 1723, 1732 - 1770
 Pelplin
1696 - 1741
1747 - 1749
1752 - 1782
1807 - 1824
1828 - 1897
1695 - 1771
1779 - 1849
1851 - 1900
1713
1727 - 1740
1779 - 1824
1867 - 1917
 
LDS = Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Salt Lake City, Utah, USA
Pelplin = Archiv des Bistums Pelplin


Gründung : 1250


Bemerkung : Quelle : Wilhelm Brauer

Die Trinitatiskirche zu Gorrenschin (1250)

Zur Zeit der pommerellischen Herzöge war Gorrenschin Vorort einer Kastellanei, die Sambor II. im Jahre 1241 zur Ablösung des Bischofszehnten in seinem ganzen Herrschaftsbereich dem Bischof Michael von Kujawien verlieh. Dieser wollte hier einen befestigten Wohnsitz schaffen, um auch in Pommerellen sein geistliches Amt wirksam ausüben zu können. In dieser „kostbaren Kastellanei“ mit 18 „nützlichen“ Dörfern sollte der Bischof, ohne den Landesfürsten zu fragen, nicht nur Befestigungen anlegen, sondern auch von den Bewohnern Kriegsdienste zur Landeswehr unter seinen Fahnen fordern. Zur Durchführung dieses Vorhabens ist es jedoch nicht gekommen. Zwar läßt der Bischof sich noch einmal im Jahre 1250 sein Anrecht auf die ganze Kastellanei Gorrenschin bestätigen, doch unter Mestwin II. erfolgt 1282 die Rücknahme des Vertrages, indem dieser den Bischofszehnten in dem ehemaligen Teilfürstentum Dirschau wieder einführt.

Vermutlich ist es um die Mitte des 13. Jahrhunderts, als die Kastellanei Gorrenschin in der Hand des Bischofs war, zur Gründung einer Pfarrei in Gorrenschin gekommen, die wahrscheinlich die ganze Kastellanei umfaßte.

Unter der Herrschaft des Deutschen Ordens sind Gorrenschin und Semlin zunächst Dienstgüter, denen im Jahre 1380 „das gerichte - als das ande ritter und knechte yn dem lande czu Pomeren“ haben (nach Hirsch 5. 51, Anm. 2), verliehen wird.

In den Jahren 1462 und 1474 kauften die Karthäuser Mönche in zwei Teilen aus adligem Besitz Semlin und Gorrenschin, die hernach, von König Kasimir Jagiel-loñczyk von allen Lasten und Diensten befreit, zu deutschem Recht ausgegeben wurden, In seinem Privileg von 1562 tritt uns Gorrenschin als Zinsdorf mit 35 Hufen entgegen. Im Kontributionsverzeichnis von 1570 wird Gorrenschin mit 40 Hufen erwähnt, von denen der Pfarrer 4 Hufen hatte; 18 1/2 Hufen waren unbesetzt, weitere 18 besetzt; ferner wurde für 1 Handwerker, 5 Gärtner und 1 Erbkrüger Kontribution gezahlt.

Bei der Kirchenvisitation von 1583 gehörten zum Kirchspiel das Dorf Gorrenschin mit 8 Bauern, Bortsch mit mehreren adligen Höfen, Fitschkau, Schlawkau, Ronty, Semlin mit Gutshof und Mühle, Ostritz, Kelpin mit Tochterkirche und 13 Bauern sowie Pollenschin, das einst nicht zur Kastellanei Gorrenschin gehörte.

Aus dem Bericht der Visitation des Jahres 1584 geht hervor, daß die Kirche ein Holzbau mit einem Turm war und keiner Instandsetzung bedurfte; das Pfarrhaus war dürftig, der Kirchhof gut umzäunt. Dabei war gegen den Ortspfarrer der Verdacht geäußert worden, daß dieser die Messe in polnischer Sprache halte und das Sakrament in beiderlei Gestalt spende. Dies wurde zwar von den Bauern sowohl in Gorrenschin wie auch in Kelpin einstimmig verneint, doch der Schulmeister von Gorrenschin, bei dieser Gelegenheit erstmals genannt, behauptete dies. Um das Jahr 1600 war Gorrenschin wieder ohne Pfarrer; Gottesdienst hielt hier an jedem vierten Sonntage ein Mönch aus Karthaus (Fontes 1-111, 27 f., 471).

Die Kirche zu Gorrenschin, am Ufer der Radaune gelegen, war ursprünglich der HI. Agathe geweiht. Die jetzige massive Kirche wurde durch Kaspar Kochelius, Prokurator des Klosters Karthaus und Coadjutor des Priors Ulrich Repf, im Jahre 1639 erbaut und am 21. September 1772 durch Bischof Wolicki eingeweiht.

In dem 6 km von Gorrenschin entfernt liegenden Dorfe Kelpin ließ der erste Prior des Klosters Marienparadies‘ Johann Deterhus, im Jahre 1391 eine Holzkirche erbauen, die zunächst als Pfarrkirche für die um Karthaus angesiedelten Gärtnerfamilien diente. An ihrer Stelle hat der Prior Philipp Bolmann die jetzige Kirche aus Stein mit Glockenturm errichten lassen; deren Einweihung erfolgte am 20. September 1772.

Außer den bereits oben genannten Ortschaften gehörten um 1904 auch noch Legard bei Gorrenschin, Kleinshof, Eggershütte, Reinoldshof, Fließenkrug, Hoppendorf mit Neuhof, Kamehlen, Jäcknitz, Kapellenhütte, Chielshütte, Kresin mit Patull, Neuczapel, Neuendorf, Tiefenthal, Kossowatka, Kolano, Ramley und Ochsenkopf zu diesem Kirchspiel.


Quelle : Wilhelm Brauer

Die St. Michaelskirche zu Kelpin (1391)
 

Etwa 6 km von Karthaus entfernt liegt die dem Erzengel St. Michael geweihte Kirche in der Ortschaft Kelpin. Wie eine mündliche Überlieferung berichtet, sei die Kirche zu gleicher Zeit wie die Karthäuser Klosterkirche, also im Jahre 1404 errichtet worden, da angeblich die aus Kelpin stammenden Maurer die Erlaubnis bekommen hätten, für den Bau einer Kirche in ihrem Heimatort nach Feierabend einen Ziegelstein in ihr Heimatdorf mitzunehmen. Ein Vergleich der Ziegelsteinformen in der Klosterkirche sowie im Turm der Kelpiner Kirche könnte dieser Überlieferung recht geben. Die Chronik jedoch berichtet, daß die ursprüngliche Kirche durch den ersten Prior und Gründer des Klosters Marienparadies, den Sachsen Johann Deterhus im Jahre 1391 erbaut und zwar aus hölzernem Baumaterial. Die Pfarrei wurde am Tage der 11 000 Jungfrauen errichtet. Der Stifter des Karthäuserklosters der Edelmann Johann von Russoschin, hatte u. a. auch die Ortschaft Kelpin dem Kloster Karthaus vermacht. Die Kelpiner Pfarrkirche diente in den ältesten Zeiten vor allem für die um Karthaus angesiedelten Gärtnerfamilien, die ja an den Gottesdiensten des Klosters nIcht teilnehmen durften. An Stelle der ursprünglichen Holzkirche ließ dann im Jahre 1646 der Karthäuserprior Philipp Bolmann die jetzige massive Kirche mit dem Turm aus Klosterziegeln erbauen. Die Einweihung dieser Kirche erfolgte dann am 20. September des Jahres 1772. Das Patronat über die Kelpiner Kirche übte lange Zeit das Kloster Karthaus aus.

Folgende Ortschaften wurden der Pfarrkirche in Kelpin zugeteilt: Bortsch, Leesen, Mehsau, Semlin, Bernardyna.

Im Jahre 1904 hatte Kelpin 531 Seelen; 1945: 2400.


Quelle : Willy Heidn

Die Gründung der katholischen Kirche geht schon in die pommerellische Zeit zurück; sie bestand schon um die Mitte des 13. Jahrhunderts. Eine alte Glocke dieser Kirche hat die Jahreszahl M C C L X X (1270). Diese erste Kirche in Gorrenschin war der heiligen Agatha geweiht. Man nimmt an, dass die Gründung der Kirche auf die sagenhafte Fürstin Damrowa zurückgeht, die im nahegelegenen Chmielno gewohnt haben soll. Später sei sie ins Nonnenkloster Zuckau eingetreten und dort gestorben. Seit l~8O ungefähr befand sich die Kirche unter privatem Patronat. 1474 ging die Kirche zusammen mit dem Ort in den Besitz des Karthäuser Klosters über. 1492 entstand ein Streit zwischen dem Pfarrer und den Kirchenangehörigen um das „pratum nemus et paludem Worzechow“ (Wiese, Wald und Sumpf W.) Das Gericht erkannte dieses Stück Land der Kirche zu. Es lag innerhalb der Grenzen des Dorfes Schlawkau. Der Streit um den Acker, der dann im Volksmunde Popowka (Pfarracker) genannt wurde, setzte sich bis 1720 fort. Jetzt trat als dritter Partner Starkhütte auf. Das Gebiet gehöre gar nicht zu Schlawkau, sondern liege auf der Flur von Starkhütte. Es wurde jetzt ein Rechtsspruch des Petrikauer Tribunnals aus dem Jahre 1603 vorgelegt, in dem festgestellt wurde, dass dies Stück Land der Kirche in Gorrenschin geschenkt worden sei. Der damalige Pfarrer (1603) hiess Valentin Lübto. Der jetzige (1721) Pfarrer Johann Wengierski beanspruchte jetzt wieder das Land, das ihm auch als Eigentum der Kirche zugesprochen wurde. Zugleich wurde festgestellt, dass es in der Schlawkauer Gemarkung liege.- 1486 wurde die frühere Pfarreikirche in Kelpin der Kirche in Gorrenschin als Filialkirche zugeteilt. Auch die Katharinenkirche in Karthaus, die nicht als Klosterkirche betrachtet wurde, wurde Gorrenschin als Filialkirche unterstellt. Bis 1600 ungefähr, bis zur Neugründung von Dörfern in den Wäldern um Gorrenschin gehörten zur Pfarrei folgende Dörfer: Karthaus, Kelpin, Gorrenschin, Ostritz, Ronti, Schlawkau, Semlin, Fitschkau, Bortsch und Pollenschin. Aus dem Visitationsbericht des Bischofs Rozrazewski 1583 erfahren wir, dass die Kirche aus Holz gebaut und keiner Reperatur bedürftig, aber nicht geweiht war. Der Kirchhof war gut eingezäunt, die Kirche eine Allerheiligenkirche. Das Pfarrgut hatte eine Grösse von 4 Hufen. Der Pfarrer erhielt aus Ostritz von der Hufe 5 gr, aus Gorrenschin, wo 8 Bauern wohnten, von der Hufe 1 Scheffel Roggen und 1 Scheffel Hafer. Von den Adligen in Bortsch wurden 6 Mark gezahlt; allerdings waren sie im Vorjahr ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen. In Fitschkau sollten von der Hufe 5 gr gezahlt werden; die Fitschkauer hatten aber seit vielen Jahren nichts gezahlt. Schlawkau hatte nur 24 Groschen zu zahlen; gezahlt wurde jedoch nichts. In Ronti waren 7 Bauern, von denen jeder 5 gr zahlen sollte. Gezahlt hatte keiner. Bei Pollenschin stand nicht fest, was zu zahlen war. Das Gut Semlin zahlte nichts, obwohl es zur Zahlung aufgefordert wurde. Der Müller in Semlin musste 1 Scheffel Roggen und 1 Scheffel Hafer abliefern. Die Kirche hatte einen silbernen vergoldeten Kelch und eine Monstranz aus Messing. Es gab dort 4 Ornate, 8 Fahnen und 6 Tücher. Das deutsche Messbuch war vollständig, das Graduale aus Pergament, aber beschädigt. Sakrament und Taufbecken machten einen schicklichen und sauberen Eindruck und konnten unter Verschluss genommen werden. Die Wohnung des Geistlichen war dürftig. Die Kirchenvorsteher hiessen Johannes Sczibor, Mathias Sucza, Mathias Machun und Mêdroch. Der Pfarrer der Kirche war schon sehr betagt und hiess Johannes Brzik. Ihm wurde nachgesagt, dass er die Messe in polnischer Sprache gehalten und das Abendmahl in beiderlei Gestalt gespendet habe. In diesem Zusammenhange wurde auch dem Abt des Olivaer Klosters der Vorwurf gemacht, er habe den häretischen Pfarrer unterstützt; er habe nach eigenem Recht den Pfarrer eingesetzt, ohne die Zustimmung des Bischofs einzuholen. Später, als die Pfarrstelle unbesetzt war, kam an jedem vierten Sonntag ein Mönch aus Karthaus und hielt den Gottesdienst ab. Jetzt wurde auch der Vorwurf untersucht, den man dem betagten Pfarrer Johannes Brzik gemacht hatte. Alle Einwohner von Gorrenschin und Kelpin leugneten, dass der Pfarrer sich vergangen habe. Nur der Schulmeister blieb bei der Behauptung, die wahrscheinlich auch von ihm ausgegangen war. Im .Jahre 1659 wurde die Kirche neu erbaut und der Hl. Dreifaltigkeit und Allerheiligen gewidmet. Patronatsrechte hatten die Karthäuser Pater. Erst 1772 wurde die Kirche durch den Bischof Wolicki eingeweiht. Die Filialkirche in Kelpin wurde dem Erzengel Michael gewidmet. 1867 zählte die Pfarrei Gorrenschin 2800 Seelen. Ausser den vorhin genannten Orten mit Ausnahme von Karthaus waren noch folgende Dörfer hinzugekommen: Ramley, Kamehlen, Hoppendorf, Neuendorf, Kolano, Kosawatka, Neu-Czapel, Jäcknitz, Kapellenhütte und Tiefental.- In der Kirche befanden sich Grabsteine mit lateinischen Inschriften, auch ein Grabstein mit einer deutschen Inschrift: Georgius Wyciechowski liegt hier begraben 1640. Leider sind die Namen der katholischen Pfarrer, die in Gorrenschin tätig waren, hier nicht bekannt. Nach 1900 amtierte hier der Pfarrer Rynkowski, der 1905 Vorsitzender des landwirtschaftlichen Vereins war. Um 1945 waren zwei Pfarrer in Gorrenschin tätig. Der Landbesitz der Pfarrer war inzwischen auf 500 Morgen angewachsen, die zum grössten Teil von den umliegenden Landbesitzern gepachtet wurden.
 

Nach dem Gründungsprivileg der Kirche aus dem Jahre 1391 sollte der Pfarrer 3 Hufen bekommen, von denen 2 ganz frei von Abgaben waren. Von der dritten Hufe sollten die Bauern dem Bischof und dem Kloster ebensoviel wie von ihren eigenen Hufen geben. Nach den Visitationsberichten von Rozra¿ewski aus den Jahren 1583 und 84 war Kelpin eine Filialkirche von Gorrenschin. Es war weder ein Pfarrer noch ein Pfarrhaus vorhanden. Gottesdienst wurde nur an jedem 3. Sonntag gehalten, immer wenn in Gorrenschin auch Kirche gehalten wurde. Die Kirche war aus Holz erbaut und alt und bedurfte sehr grosser Reparaturen. Der Landbesitz der Kirche betrug 3 Hufen. Nur das Dorf Kelpin mit seinen 13 Bauern gehörte zur Kirche. Jeder Bauer musste von der Hufe 1 Scheffel Roggen und 1 Scheffel Hafer abgeben. Für die Erhaltung der Kirche waren eine Wiese für 3 Mark, ein Morgen Acker für 20 Groschen und ein Garten für 5 Groschen verpachtet. Über die Gründung der Kirche waren keine Dokumente am Ort. Es wurde angenommen, dass sie in Karthaus aufbewahrt wurden. Die Einwohner waren alle Katholiken. Wenn Abtrünnige vorhanden sein sollten, sollten sie zurechtgewiesen werden.
Der Kantor war für die Ausübung seines Amtes nicht ausreichend vorgebildet. Es war nur ein Kirchenvorsteher vorhanden. Mathias Strek, der andere war kurz vorher verstorben. Der Müller Mathias hatte einen Mord zu sühnen und hatte darüber hinaus 20 marc zu zahlen. Der Grundherr sollte ermahnt werden, für die nötigen Ausbesserungsarbeiten die erforderlichen Bauern zur Verfügung zu stellen.

Die Kirche in Kelpin scheint noch im 18. Jahrhundert eine gewisse Selbständigkeit gehabt zu haben, da berichtet wird, dass die Orte Karthaus, Kelpin und Gribno kirchlich zu Kelpin gehörten.- Löschno gehörte 1895 und 1905 zur katholischen Kirchengemeinde Karthaus.
 



Gemeinden : 1905 gehörten folgende Gemeinden mit ihren Wohnplätzen zum Kirchspiel: 
Bortsch | Eggertshütte | Fitschkau | Gorrenschin | Hoppendorf | Kamehlen | Kapellenhütte | Kelpin | Neuendorf | Ostritz | Patul | Pollenschin | Ramley | Ronti | Schlawkau | Schönbeck | Semlin | Starkhütte | Tiefenthal