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katholische Kirche Karthaus, Kreis Karthaus, Provinz Westpreußen

Ortsbeschreibung : Karthaus zur Karte (374 KB)

 
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Bemerkung
LDS
1871 - 1874
1882 - 1924
1844 - 1924
1844 - 1924
 
Pelplin
1844 - 1881
1844 - 1924
1844 - 1894
 
LDS = Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Salt Lake City, Utah, USA
Pelplin = Archiv des Bistums Pelplin


Gründung : 1382


Bemerkung : Quelle : Wilhelm Brauer

Die Kirche zur Himmelfahrt der Maria in Karthaus (1382)

So alt auch die Geschichte des Karthäuser Klosters ,,Marienparadies“ mit seiner markanten Klosterkirche ist, so ist die Geschichte der katholischen Kirchengemeinde Karthaus verhältnismäßig jungen Datums. Die ersten Ansiedler in dem Gartenort gehörten zur Gemeinde In Gorrenschin. Möglicherweise wohnten etliche auch im Bereich der Kirchengemeinde Kelpin. Ursprünglich wurde für die wachsende Zahl der Ansiedler, die in dem Maße wuchs als die Laienbrüder durch Tagelöhner und Hilfsarbeiter des Klosters ersetzt wurden, im Jahre 1460 die St. Katharinenkirche unmittelbar an der Grenze des Klosterbezirkes erbaut bzw. eingeweiht. Hier hielt viermal im Jahre der Pfarrer von Gorrenschin „für die Hintersassen des Klosters“ Gottesdienste, an denen auch die Frauen teilnehmen durften. Die eigentliche Klosterkirche durfte nur von den religiösen Ordensmitgliedern, den eigentlichen „Vätern“ (patres), nicht aber von den Laienmitgliedern des Ordens betreten werden. Lange hat sich die Katharinenkirche jedoch nicht gehalten. Bereits im Jahre 1593 wird von ihr berichtet, daß sie „deserta et neglecta“ und dem Verfall nahe sei; sie wurde dann zwar ausgebessert, ging aber dann doch nach Aufhebung des Klosters allmählich zugrunde. Anfang des 20. Jahrhunderts war noch der an die ehemalige St. Kathaninenkirche angrenzende alte Friedhof, der mit einem verwitterten Holzzaun umgeben war, zu sehen.

Am 20. September 1842 wurde ein zu Gorrenschin gehöriger Lokalvikar angestellt, der die Gottesdienste in Karthaus hielt und die Amtshandlungen versah. Am 11. Juni 1849 wurde diese Ortsgemeinde zu einer selbständigen Kuratie erklärt. Aber erst am 9. November 1861 wurde die jetzige Pfarrei errichtet, nachdem die Kiosterbauten von 1826, dem Jahre der Auflösung des Klosters, bis zum Jahre 1844 als Priester-Emeritenanstalt gedient hatte. Also erst vom Jahre 1861 diente die im Jahre 1403 erbaute und am 7. Oktober 1403 eingeweihte Klosterkirche der katholischen Kirchengemeinde in Karthaus als Pfarrkirche. Das katholische Pfarrhaus wurde im Jahre 1869 erbaut.

in der Zeit der Kuratie waren zwei Pfarrverweser bzw. Kuratoran in Karthaus tätig und zwar:
 

1. Pfarrer Joseph Wildner, der von 1849 bis 1859 die Gemeinde versorgte und nach seinem frühen Tode im Alter von 45 Jahren unter dem Fußboden der St. Brunokapelle in der Klosterkirche beigesetzt wurde.

2. Pfarrer Grünholz war von 1859 bis 1862 als Pfarrverweser tätig und ging dann als Propst nach Sianowo, Kr. Karthaus, wo er im Jahre 1899 verstarb. Mit dem Fortgang von Pfarrer Grünholz hörte die Zeit der Kuratie auf und die Gemeinde wurde der Sitz eines Propstes.

3. Johann Lugart war der erste Propst in Karthaus und wirkte dort von 1862 bis 1886. Zu seiner Zeit wurde das 500jährige Bestehen des Klosters (1804) gefeiert.

4. Pfarrer Treder wurde im Jahre 1886 als Administrator eingesetzt.

5. Pfarrer Georg Neumann (1887) schied nach einer Tätigkeit von nur wenigen Monaten aus der Propstei aus.

6. Pfarrer Max Brandenburg war von 1887 bis zum Jahre 1912 in Karthaus als Pfarrer tätig. Er legte den eigentlichen Grund in seiner 25jährigen Tätigkeit. Zu seiner Zeit wurde das 500jährige Bestehen der Kirche gefeiert. Nach seinem Tode am 11. April 1912 wurde Pfarrer B. wie auch Pfarrer Lugart auf dem alten Friedhof neben dem Eingang der Kirche beigesetzt.

7. Pfarrer Anton Denderskl verwaltete die Gemeinde von 1912 bis zum Jahre 1916. Er starb am 16. November 1916 und liegt ebenfalls auf dem alten Friedhof begraben.

8. Pfarrer Fr. Rydzlewskl verwaltete die Gemeinde Im Jahre 1916 als Administrator und ging dann nach Graudenz, Tuchel und KuIm und war schließlich als Leiter am Gymnasium in Dlrschau tätig.

9. Pfarrer Mater verwaltete die Gemeinde von 1917 bis 1921 und ging dann nach Deutsch Eylau.

10. Pfarrer Joh. Krysinski (1921-1927) kam vom Kreise KuIm, nachdem er in Pelplin die Weihe erhalten hatte, Vikar in Kulm und Stargard und Propst In Deutsch Eylau gewesen war. Von Karthaus ging er 1927 als Propst bis zum Jahre 1935 nach Berent.

11. Pfarrer Leo Polomskl, in Danzig geboren und 1901 in Pelplin geweiht, übernahm die Verwaltung der Gemeinde im Jahre 1927.

An Ortschaften gehörten früher zur katholischen Kirchengemeinde in Karthaus die folgenden: Karthaus, Burchardstwo, Gribno, Kaliska, Prockau, Löschno Gut. - Heute gehören dazu die Ortschaften: Burchactwo, Grzybno, Kaliska, Kobysewo, Kosy, £apalice-Cegielnia, Mokre-£akiñ, Mezowo, Prokowo.

Die Seelenzahl betrug im Jahre 1904: 2206, im Jahre 1975: 12100 Seelen; die Gemeinde hat sich also in den letzten 71 Jahren verfünffacht!

An Baulichkeiten sind hinzugekommen die ehemalige evangelische Lutherkirche am Markt sowie das dortige Pfarrhaus nebst Konfirmandensaal. Außerdem ist auf dem ehemaligen Gelände der evangelischen Kirche an der Stolper Chaussee, an der Stelle der „König Friedrich Gedächtnishöhe“ ein neuer Friedhof angelegt worden, da der alte Friedhof unmittelbar neben dem Eingang der Kirche durch das enorme Wachstum der Gemeinde längst zu klein geworden war.


Quelle : Willy Heidn

Nach Erbauung des Klosters übernahmen die Mönche auch die Seelsorge für die sich allmählich ansiedelnde Bevölkerung; für sie war die am Rande des Klostergartens erbaute Katharinenkirche zuständig. Als die Klöster von Oliva und Karthaus 1580 zwangsweise vereinigt und der Aufsicht des Olivaer Abtes unterstellt wurden, entstanden Zwistigkeiten zwischen dem Abt Kaspar Geschkaw und dem Bischof Rozra¿ewski. In den Visitationsberichten des Bischofs wird berichtet, dass der Abt die Kirche verschlossen hielt, fast gar keine Gottesdienste darin abhalten und sie verfallen liess. Ja, der Bischof erwog Zwangsmassnahmen gegen den Abt. Auf sein Betreiben ist es wohl auch zurückzuführen, dass 1589 die Zwangsvereinigung wieder gelöst wurde. Nach der Reformation war die Katharinenkirche als Filiale der Kirche von Gorrenschin unterstellt worden. Nachdem das Kloster 1823 aufgehoben worden war, wurde die Klosterkirche katholische Pfarrkirche. Die Gebäude des Klosters dienten bis 1840 noch als Emeritenanstalt für katholische Geistliche, die auch den Gottesdienst in der Kirche versahen. 1849 wurde Karthaus zur selbständigen katholischen Kirchengemeinde erhoben.



Gemeinden : 1905 gehörten folgende Gemeinden mit ihren Wohnplätzen zum Kirchspiel: 
Gribno | Karthaus | Karthaus, Forstgutsbezirk