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katholische Kirche Sierakowitz, Kreis Karthaus, Provinz Westpreußen

Ortsbeschreibung : Sierakowitz zur Karte (345 KB)

 
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Bemerkung
LDS
1706 - 1890
1723 - 1890
1723 - 1890
 
DZfG
1723 - 1875
1723 - 1874
1800 - 1874
 
Danzig    
1800 - 1827
 
Pelplin
1803 - 1875
1750 - 1764
1768 - 1787
1793 - 1824
1843 - 1874
1764 - 1799
1827 - 1874
 
LDS = Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Salt Lake City, Utah, USA
DZfG = Deutsche Zentralstelle für Genealogie, Leipzig
Danzig = Archiwum Pañstwowe w Gdañsku
Pelplin = Archiv des Bistums Pelplin


Gründung : vor 1396


Bemerkung : Quelle : Wilhelm Brauer

St. Martinskirche in Sierakowitz (1396)
 

Die Pfarrkirche in Sierakowitz ist dem Hl. Martin geweiht.

Die weit ausgedehnte Pfarrei wurde schon bald nach Einführung des Christentums von den pommerellischen Herzögen errichtet. Als erster Ortsbesitzer befand sich seit 1382 in Sierakowitz ein Peter von Lewin. Im Jahre 1396 wird die behördliche Vorladung des damaligen Pfarrers von Sierakowitz erwähnt.
Als Ort wird Sierakowitz durch die Urkunden von 1382-1419 ausgegeben. Die Kirche selber wird jedoch erst im Jahre 1642 erwähnt. Im Jahre 1440 waren von den 42 Hufen des Dorfes nur 11 bebaut, während sich die Pfarrei im Jahre 1749 auf 13 adlige und 21 königliche Güter erstreckte. Laut Visitationsurkunden aus den Jahren 1583 und 168 waren die früheren Kirchen aus Holz gebaut. Die vorletzte Kirche war im Jahre 1820 erbaut und zwar mit Schindeldach, jedoch im Jahre 1904 bedeutend erweitert. Der Neubau ist bis auf den östlichen Chorbau und Glockenstuhl, die noch als Holzbauten aus der alten Zeit stammen, massiv ausgeführt worden.

Die weitausgedehnte Pfarrei umschloß im Jahre 1904 folgende Ortschaften: Sierakowitz, Bontscherhütte, Kaminitza und Kaminitzamühle, Lisniewo, Moisch, Moischerhütte, Paczewo, Pallubitz, Pusdrowo, Szklana, Schrödersfelde, Schoppa, Suklakowo, Tuchlin, Bukowin.

Seelenzahl im Jahre 1904: 6249, dagegen im Jahre 1975: 7300 Glieder.


Quelle : Willy Heidn
 
In Sierakowitz befanden sich Kirchen beider Konfessionen. Ein Pfarrer in Sierakowitz ist bereits 1396 auf den Danziger Wachstafeln verzeichnet. Bei der Visitation von 1583 wurde festgestellt, dass die vorhandene hölzerne Kirche gut gebaut war; sie war St. Martin geweiht. Der Pfarrer der Kirche war Adam von Wielion, der weder Investitur noch Auftrag nachweisen konnte, aber richtig ordiniert war. Er lebte im Konkubinat, hatte vier Kinder, und es wurde vermutet, dass er verheiratet war. Er weigerte sich, die Visitation vornehmen zu lassen mit der Begründung, die Sierakowitzer Kirche sei nicht dem Bischof in Wloclawek, sondern dem in Kammin unterstellt. 1599 gehörten zum Kirchspiel Sierakowitz die Orte Sierakowitz, Tuchlin, Pusdrowo, Gowidlino, Lissniewo, Sallakowo, Kaminitza, Kaminitzamühle und Pallubitz. Nach Schwengel gehörten um die Mitte des 18. Jahrhunderts noch dazu Teile von Borschestowo, Patschewo, Bontscherhütte, Schoppa, Moisch, Moischerhütte und Smolnik. Das Kirchspiel Sierakowitz wurde verkleinert, als 1867 eine selbständige katholische Pfarrei in Gowidlino errichtet worden war. Neu erbaut wurde die Kirche 1820. Zur Pfarrei gehörten 1780 4 Hufen Land, 3 Wiesen, 2 Gärten und ein Stück Wald. Der Pfarrer erhielt 76 1/2 Scheffel Roggen und 77 1/2 Scheffel Hafer. In Sierakowitz haben u.a. folgende Pfarrer amtiert:
Jan Wildermann (gest. 1672), Michael Glok 1678, Naguszewski 1685, Christian Besztel oder Bephel 1686, gest. 1692, Jan Bystram 1710, Alexander Lewalt-Jezierski 1728, Maciej £egowski, verzichtet 1763, gest. 1765, Franz Weyher 1763 und 1780, Jan Wanke 1848, Dyonisius Knast 1865, Franz Niklewicz 1887. Von dem Kulmer Bischof Dr. v. Marwitz wurde 1863 ein Hospital in Sierakowitz gestiftet. Zu diesem Zwecke schenkte er der katholischen Pfarrkirche ein vollständig eingerichtetes massives Haus mit Stall und einem 2 Morgen grossen Garten und ein Kapital von 1500 Talern. 1867 schenkte der Pfarrer von Subkau, Alexander Pomierski, noch ein Kapital von 200 Talern. Es sollten 6 arme, würdige, unbescholtene Parochianen hier aufgenommen werden, und zwar 3 männliche und 3 weibliche, die das 50. Lebensjahr vollendet hatten. Die Aufgenommenen, die ausser Wohnung auch etwas Taschengeld erhielten, waren verpflichtet, die Kirche und die Kirchengeräte zu reinigen und gewisse Andachten zu verrichten. Vor dem Ersten Weltkriege war hier der Pfarrer und Reichstagsabgeordnete Losinski tätig, der in Sierakowitz die Seele des Widerstandes gegen das Deutschtum war, dort den „Rolnik“ gründete und überhaupt viel zur Polonisierung der dort ansässigen Kaschuben beitrug.
Gesamtansicht

(152 KB)

Hier ein Photo, das ich während meiner ersten Polen-Reise im August 2000 gemacht habe. Ein Klick auf das Photo öffnet es in höherer Auflösung. 



Gemeinden : 1905 gehörten folgende Gemeinden mit ihren Wohnplätzen zum Kirchspiel: 
Bontscherhütte | Kaminitza | Kaminitzamühle | Lissniewo | Moisch | Moischerhütte | Pallubitz | Patschewo | Pusdrowo | Sallakowo | Schoppa | Schrödersfelde | Sierakowitz | Sklana | Tuchlin | Buckowin (Lauenburg)