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katholische Kirche Sullenschin, Kreis Karthaus, Provinz Westpreußen

Ortsbeschreibung : Sullenschin zur Karte (303 KB)

 
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Bemerkung
LDS
1706 - 1890
1706 - 1938
1758 - 1911
Chronik 1794 - 1822 
Danzig
 
 
1841 - 1852
 
Pelplin
1706 - 1889
1706 - 1938
1758 - 1911
 
LDS = Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Salt Lake City, Utah, USA
Danzig = Archiwum Pañstwowe w Gdañsku
Pelplin = Archiv des Bistums Pelplin


Gründung : ca. 1616


Bemerkung : Quelle : Wilhelm Brauer

Kirche der HI. Dreieinigkeit In Sullenschin (1616/1640)
 

Auch der Ort Sullenschin gehört zu den ältesten Siedlungen in unserm Heimatkreis. Bereits im Jahre 1365 erhielt die Ortschaft ihre Handfeste. Der Bischof Tylicki gestattete durch Schreiben vom 27. September 1605 dem Stammherrn von Sullenschin, Herrn Reinhard Heidenstein, einem Kgl. Staatssekretär, der sich um die Wissenschaft hohe Verdienste erworben hat, die Errichtung und Dotation der Kirche und Pfarrei. Übrigens fand der erwähnte Staatssekretär seine letzte Ruhestätte in Oliva im Jahre 1620.

Der Prior des Ollvaer Klosters, P. Adler, legte am 31. August 1614 den Grundstein und der Weihbischof Franciskus Lancki weihte zwei Jahre später die fertige Kirche am 22. April 1616. Die damals aus Holz errichtete Kirche, welche in der Visitation vom Jahre 1686 als „satis elegans“ bezeichnet wird, gehörte über hundert Jahre zum Dekanat im Pommerschen Bütow.

im 17. Jahrhundert übten die Dominikanermönche von Danzig viele Jahre lang den seelsorgerlichen Dienst im Kirchspiel aus. Die kirchlichen Register beginnen mit dem Jahre 1683.

Die erste Kirche war aus Holz gebaut und wurde im Jahre 1614 errichtet; sie war zu damaliger Zeit Filiale von Parchau. Selbständige Pfarrei wurde Sullenschin erst im Jahre 1640. Die jetzige Kirche, die an Steile der im Jahre 1872 abgebrannten Holzkirche steht, wurde 1875 eingeweiht. Sie Ist aus behauenen Feldsteinen errichtet und trägt ein Ziegeldach. Der Turm fiel s. Zt. beim Bau in sich zusammen und ist seitdem nicht wieder errichtet worden.

Titel: Die jetzige Pfarrkirche ist der HI. Dreieinigkeit geweiht.

Patrone waren in früheren Zeiten der Gutsherr, vordem Herr v. Laczewski, seit 1893 der Kgl. Domänenfiskus.

Folgende Ortschaften wurden dem Kirchspiel zugeteilt: Suilenschin, Bielawken, Biguschewo, Borek, Bukowagora, Borowylas, Kistowo, Ostrowitt, Podjaß, Schakau, Wensiorry.

Die Seelenzahl betrug im Jahre 1904: 3328 Seelen; 1975: 2489.


Quelle : Willy Heidn

Vor 1600 behörte Sullenschin zum Pfarrbezirk Parchau und zum Dekanat Mirchau. Der Besitzer von Sullenschin Reinhold Heidenstein bewarb sich um die Erlaubnis, in Sullenschin eine katholische Kirche erbauen zu dürfen. Zugleich regte er an, dass die Kirche unabhängig von Parchau sein möge. Am 27. September 1605 wurde der Bau der Kirche durch den Bischof von W³oc³awek Petrus Thylicki genehmigt. Am 31. August 1614 wurde der Grundstein durch den Prior des Klosters Oliva Philipp Adler gelegt. Vor dem Gericht in Berent machten Reinhold Heidenstein und seine Ehefrau Theresia v. Konarska am 26. März 1616 eine Stiftung für die Kirche und den Pfarrer in Sullenschin. Für die Kirche wurden 1000 floren polnisch gestiftet. Der Pfarrer sollte 4 Hufen Land erhalten und Winter- und Sommergetreide für die erste Saat. Ein Stück Land an der nördlichen Seite der Kirche sollte zum Pfarrhaus gehören. Eine Scheune und ein Stall waren zu bauen. Ein Platz für einen Gemüse- und Obstgarten war anzuweisen. Im Skarszyno-See sollte der Pfarrer freies Fischfangrecht haben zu allen Zeiten zum eigenen Gebrauch mit allen kleineren Netzen, auch mit denen, die ,,klepa‘ (?) genannt wurden. Auch das Sammeln von Holz in den Wäldern zum Heizen war dem Pfarrer gestattet. Am 23. April 1616 wurde die Kirche durch den Suffragen von W³oc³awek Franciscus L¹cki konsekriert. Am 2. Mai 1616 wurden durch den Bruder Johannes vom Cisterzienserkloster in Oliva als Pfarracker 4 Hufen 8 Morgen in mehreren Teilstücken auf der Sullenschiner Gemarkung abgemessen. Ausserdem wurde der Platz für Pfarrhaus, Stallungen, Scheune und Garten neben der Kirche zur Verfügung gestellt. Am 30. Mai 1631 erhöhte die Witwe Theresa von Konarczin-Heidenstein die Stiftung auf 1500 polnische floren, und am 28. Juni 1645 liess der Sohn des Reinhold Heidenstein Johannes diese Summe auf seinen Besitz Borrek eintragen (Nach Fontes 11-15 (1907-11), Towarzystwo Naukowe w Toruniu = Thorn).

In der Mitte des 17. Jahrhunderts waren Sullenschin und Parchau dem Bütower Dekanat zugeteilt, kamen dann aber wieder zu Mirchau. In den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde die Kirche durch eine Feuersbrunst zerstört und an ihrer Stelle eine neue errichtet. Seit 1851 existierten in Sullenschin eine Rosenkranzbruderschaft und eine Nüchternheitsvereinigung. 1710 erhielt der Pfarrer aus Sullenschin 8 Scheffel Roggen und ebensoviel Hafer; 1780 aber 9 Scheffel Roggen und 9 Scheffel Hafer. Als Inventar der Pfarre wurden festgestellt; 2 Ochsen, 2 Kühe, 4 Schweine, 4 Gänse, 2 Hühner, 1 Hahn, 2 Enten, 1 Wagen, 1 eiserner Pflug, 2 Jochgeschirre für Ochsen, 2 Braukübel, 2 Eimer, 1 Axt, 1 Hacke, 1 Bierfass und 8 Scheffel Winterroggen. Das Pfarrhaus hatte 4 Stuben, die sich in gutem Zustande befanden. Die Scheune war alt, und die Stallungen fürs Vieh waren ausbesserungsbedürftig.

Als Pfarrer waren in Sullenschin tätig: Dymus ab 1607, Albert Warszawski 1659, Jan Br¹dwicz 1685, Martin Zuromski, Andreas Michael Gurlicki 1721, Jan Gliñski 1742, Maciej Wronski (+ 1756), Jan Musiarski 1766, Jan Malotka 1775 (Kontributionskataster 1773: Pfarrer Joseph Moscharski, Vikar Jan Malotka), Wincenty Kubin, Franz Zórawski ab 1871, Franz £abuñski ab 1887 und um 1920 Woitaschewski, dem ein gutes Verhältnis zu den, deutschen Behörden nachgesagt wurde. Zu der katholischen Pfarrei gehörten: Sullenschin, Wensiorri, Bukowagora, Podjass, Schakau, Buchenfelde, Borreck und Sdunowitz mit ihren Ortsteilen. In der alten Kirche befanden sich Grabsteine mit Inschriften der Familie Heidenstein. Johann Heidenstein und seine Gemahlin liessen in Sullenschin ein Erbbegräbnis für sich und ihre Nachkommen erbauen. Johann war zweimal verheiratet, in erster Ehe mit Barbara Zdzarowska und in zweiter Ehe mit Catharina Witos³awska, die 1659 verstarb und in Sullenschin beerdigt wurde. 



Gemeinden : 1905 gehörten folgende Gemeinden mit ihren Wohnplätzen zum Kirchspiel: 
Borreck | Buchenfelde | Bukowagorra | Podjaß | Schakau | Sdunowitz | Sullenschin | Wensiorri