Die erste evangelische Kirche Neuendorffs
Ein Beitrag zur Kirchen- und Reformationsgeschichte der Lande Lauenburg
von Dr. A. H. Th. Thym
Pastor und Superintendent
Cöslin 1850
gedruckt bei C. G. Hendess
Anhang No. VIII
Evangelische Parochien innerhalb der Lande Lauenburg
während der ersten Zeiten der Reformation bis 1637
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Lauenburg, in welcher das Patronatsrecht
der Magistrat ausübte; Tochterkirche war Neuendorff, über
die der Landesfürst das Patronatsrecht hatte.
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Belgardt, worüber der Landesherr
Kirchenpatron ist mit den eingepfarrten Dörfern: Crampe, Landechow,
Gans, Vietzig, Adl.Freist, Königl.Freist, Nieder- und Ober-Comsow,
Nesnachow, Roschitz, Stresow, Massow, Zdrewen, Koppenow, Scharschow, und
der Tochterkirche Labbehn, welche gleichfalls Landesherrlichen Patronats.
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Bresin, Landesherrlichen Patronats mit
den eingepfarrten Dörfern: Lanz, Küssow, Strellentin, Kattschow,
Schwesslin, Chmelenz, Pusitz, Meddersin und drei Höfen von Reckow.
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Buckowin, worüber Anton von Zitzwitz
das Patronat hat mit den eingepfarrten Dörfern: Niepoczlowitz und
Schimmerwitz.
Aus dem Visitationsprotokolle von 1571 erfahren wir:
"Die Leute berichten, diese Kirche sey mater(Mutterkirche), Labbuhn
nur eine Capelle gewesen, man auch allhie zur Kirche gegangen. Wie aber
dies etwas abgelegen gewesen und Labbuhn mitten im Caspel lieget, haben
sie sich dahin begeben.- Dass dies mater und zu Labbuhn kein Kirchherr
gewohnet, geht daraus hervor, dass zu Labbuhn zur Wedeme kein Acker belegen
ist wie hier und dass dies die rechte Hauptkirche ist, haben sie von ihren
Eltern und andern Leuten gehöret, können auch das Gehörte
mit ihrem Eide bezeugen". Wie schmerzlich, dass diese Gemeine wegen Armuth
ihrer Parochianen eingegangen, ungeachtet ausser den Evangelischen in genannten
Dörfern noch die von 37 andern sich hierher halten. Möge die
gnädige Vorsehung sie wieder mit einem eigenen Pfarrer versorgen,die
versiegten Quellen öffnend!
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Charbrow, dessen Kirchenpatron Ernst
von Weiher ist, mit dem eingepfarrten Dorfe Labenz.
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Garzigar, Landesherrlichen Patronates
mit den eingepfarrten Dörfern Villkow, Reckow bis auf drei Höfe,
Camelow,Obliwitz.
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Gnewin, deren Patron Franz von Weiher
ist, mit Gross Mersin.
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Gross Jannewitz, deren Patronat die
von Jannewitz hatten, mit den eingepfarrten Dörfern Klein Jannewitz,
Rettkewitz, Vietröse, Chotzlow, Nebbensin, Rosgars, Gross-und Klein-Puggerschow.
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Labuhn, deren Patron die Grellen mit
den eingepfarrten Dörfern Malschitz, Poppow, Dzincelitz worin
eine Kapelle, in der am Tage Mariä Reinigung und im Herbste gepredigt
wird, worüber die von Dzincelitz Patrone, Sackerzow, Schimmerwitz,
Zewitz, Wunneschin, Krampkewitz, Dzechlin, Wussow, Occalitz, Lischnitz.
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Leba, Landesherrlichen Patronats mit
den eingepfarrten Dörfern Sarbske, Uhlingen, Schönehr, Bergensin.
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Roslasin, Landesherrlichen Patronats
mit den eingepfarrten Dörfern: Damerkow, Aalbeck, Goddentow, Felstow,
Klein- und Gross-Bozepoll, Paraschin, Osseck, Nawitz, Canterzin, Jezow,
Luggewiese, Reddestow.
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Ossecken, dessen Pastor von der ganzen
Gemeinde berufen wird, während Ernst von Weiher das Kirchenlehn hat,
mit den eingepfarrten Dörfern: Prüssow, Brzinno, Nadolle, Gnewinke,
Bychow, Sterbenin, Gross-und Klein-Perlin, Gross-und Klein-Lüblow,
Gross- und Klein-Chottschow, Chottschewke, Zelasen, Prebendow, Curow, Zackenzin,
Sassin, Bebberow, Schlaischow, Jatzkow, Kerschkow, Lubbtow, Wirszchuzin,
Wittenberg, Schlochow.
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Saulin, deren Kirchenpatronat die von
Krockow haben, welche aber alle Caspelverwandte den Pastor wählen
lassen und die eingepfarrten Dörfer: Gross- und Klein-Schwartow,
ersteres mit einer Capelle, Gross-und Klein-Borkow, Tauenzin, Bonswitz,
Gross-und Klein-Schwichow, Schlackow, Lantow, Gartkewitz, Saulinke, Mirsinkow,
Enzow, Rybke, Sluschow, Chinow, Damerkow.