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Gelsin: (1279 Gellensin, Geliczin, Geldzin, Gelelyno, Gellesinen,
Gelasin, Gellaczyn), Kreis Putzig, 1871 (Quelle 2): Landgemeinde, Dorf
mit 232 Einwohner, Amtsbezirk Krockow, Kirchspiel Krockow (kath. Zarnowitz).
Der Ort wird zum ersten Male 1279 erwähnt unter den Grenzen von Zarnowitz.
Herzog Mestwin von Pommern schenkte dem Gneomar Krockauen im Jahre 1293
die Ortschaften Gellensin und Wissocka mit 59 Hufen. Ein deutscher Vorgänger
namens Mathias Wiese im Besitze von Gelsin gab es angeblich schon 1274.
Im Jahre 1407 verlieh ein Ritter Gneomar zu Krockow 21 Hufen in Gelczin
einem Bartels Noukowitz zu deutschen Lehnsrechten. Seit jener Zeit hat
Gelsin alle Schicksale des Krockower Hauses geteilt und noch 1772 heißt
es: Gelsin zur Herrschaft Krockow gehörig, Besitzer Rittmeister Krockow
dessen adeliges Gut ein Vorwerk mit 6 Hufen und ein Dorf, welches zwei
Doppelhüfner und sechs Einhüfner enthielt. Die Bewohner waren evangelisch-lutherischer
Konfession. Die Bewohner arbeiteten beständig im Vorwerk Glinke, zahlten
keinen Zins, sondern nur einen Dezem an Roggen und Hafer an den Prediger
zu Krockow. Vier Bauernhöfe lagen wüst. Die Bauern mußten ihr Getreide
von der Leßnauschen Mühle mahlen lassen und ihr Bier und Branntwein vom
herrschaftlichen Hofe zu Krockow entnehmen. Im Jahre 1848 ließ Graf Krockow
Gelsin ebenso wie alle anderen Nebengüter als Pertinenzstücke in die Ritterschaftsmatrikel
aufnehmen. Durch den Rezeß über die Regulierung gutsherrlicher und bäuerlicher
Verhältnisse vom 4.Mai 1822 wurden 8 Bauern Eigentümer ihrer Höfe und Hofstellen.
Seit 1831 hat Gelsin einen Schulzen und zwei Schöffen gehabt. Gelsin wurde
1873 zu einer selbständigen Landgemeinde erhoben. Die Krockowschen Grundstücke
schieden aus dem Kommunalverbande von Gelsin, Goschin und Menkewitz aus
und wurden dem Rittergute Krockow auf Antrag des Besitzers zugeteilt. Im
Jahre 1874 waren 21 Besitzer (Quelle 1).
>> In Gelsin lebte unser Vorfahre Friedrich Wittenberg (KZ 114),
Dorfführer (gen. 1841) und Bauer ebd. (gen. 1844). Er war verheiratet mit
Dorothea Knittar (KZ 115).
>> In Gelsin lebten unsere Vorfahren Heinrich Witt (KZ 56), Schmied
(1840-58) und Schmiedemeister ebd. (gen. 1871-83) und Johann Friedrich
Witt (KZ 28), Schmiedegeselle ebd. (gen. 1869).
>>*1792 in ?Gelsin Friedrich Wittenberg (KZ 114)
>>*05.12.1803 in ?Gelsin Dorothea Knittar (KZ 115)
>>*1823 in ?Gelsin Caroline Wittenberg (KZ 57)
>>*1826 in ?Gelsin Henriette Wittenberg, +27.01.1858 ebd.
>>*1836u Heinrich Wittenberg
>>*02.05.1843 August Wilhelm Witt, +29.11.1872 ebd.
>>+29.03.1844 Friedrich Wittenberg (KZ 114)
>>*01.03.1845 Caroline Adelheid Witt
>>*1846 Kuno Theodor Gustav Witt
>>*15.12.1847 Heinrich Julius Witt, +25.06.1878 ebd.
>>*18.11.1849 Karl Benjamin Witt, +31.07.1854 ebd.
>>*1852 Albert Gottfried Witt
>>*1856 Emilie Henriette Witt, +1885 ebd.
>>*19.11.1858 Hermine Elisabeth Witt
>>*20.01.1861 Johanna Lisette Witt
>>+05.11.1873 Heinrich Witt (KZ 56)
>>+20.04.1878 Dorothea Wittenberg geb. Knittar (KZ 115)
Quellen:
1) Franz Schultz (1907):
„Geschichte der Kreise Neustadt und Putzig“
2) Hans Prutz (1872): „Geschichte
des Kreises Neustadt in Westpreussen“
3) Franz Schultz (1912):
„Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern“
4) Heinrich Koops (1967):
„Streifzug durch die Dörfer des Kreises Lauenburg“
5) Willy Heidn (1965):
„Die Ortschaften des Kreises Karthaus/Westpr. in der Vergangenheit“
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