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Fritz
Schulz :
Hochredlau (1365 Redlow), Kreis Neustadt, 1871 (Quelle 2): Gutsbezirk
mit 158 Einwohner, Amtsbezirk Katz, Kirchspiel Kl. Katz (kath. Oxthöft).
Zum Gutsbezirk Hochredlau gehört das Gasthaus Adlershorst (3 Haushaltungen
mit 12 Einwohner), das Käthnerhaus Lausekaule (3 Haushaltungen mit 20 Einwohner)
und die Bauernschaft Redlau (11 Haushaltungen mit 56 Einwohner).
1253 wird unter den Ortschaften des Oxthöfter Pfarrsprengels eine Ortschaft
Gradelowo genannt. Unter den Zinsgütern des Waldgebietes Danzig wird es
schon als Reddelau aufgeführt. 1365 Redlow. Am 12. Juni 1365 verlieh der
Danziger Komtur Ludike von Eßen das Gut Redlau dem Peter Schultheiß und
dessen Erben zu kulmischem Recht. Es umfaßte 31 Hufen, darunter 3 Schulzenhufen
mit der Hälfte des Wehrs am Katzbache. Während der polnischen Zeit ist
eine völlige Veränderung eingetreten: es wurde aus einem Starostzinsdorf
in ein königliches Gratialdorf umgewandelt und dieses um 1600 einem polnischem
Edelmanne (von Konopacki) übergeben. An dem Katbach-Fluß wurden 6 Eisenhämmer
angelegt. Diese oder der Erbherr führten vollständig die Reformation
ein, sodaß nach der Klage des bischöflichen Bisitators alle Bewohner lutherischen
Glaubens waren und ein evangelisches Gotteshaus gründeten mit einem Turm
und unterhielten einen lutherischen Prediger. Wann dieses evangelische
Gotteshaus wieder eingegangen ist, läßt sich aus Akten nicht belegen: 1643
wird es noch genannt - 1773 nicht mehr. Besitzer von Redlow und den angrenzenden
Ortschaften Kielau und Ciesau war 1679 der aus einer Danziger Patrizierfamilie
stammende Ernst Daniel Cyremberg; er unterhielt hier für seine 3 Güter
einen Verwalter namens Örtung. Im Jahre 1757 erwarb dieses Gut und Dorf
der General-Leutnant Graf Prebendow, der auch weiterhin die 3 Güter zusammen
bewirtschaftete. Zu Hochredlau (dessen Name erstmals jetzt auftauchte)
gehörten daneben 3 Kossäthen und ein Schäfer. Die Eisenhammer schienen
bereits abgelöst zu sein. Der Pächter des Vorwerkes hieß 1773 Kriesel.
Im Jahre 1776 nach dem Putziger Dekanatsbuch bildete Hochredlau mit Quaschnau
neben den Zoppoter Höfen noch den Witwensitz der Gattin des inzwischen
verstorbenen Prebendow und blieb auch nach deren Tode einem Angehörigen
der Familie. Erst als der letzte Erbe 1808 gestorben war, fiel es als Gratialgut
an die Preußische Krone. Als solches kam Hochredlau in den Jahren 1808
- 1812 zur Verpachtung. Dann wurde es veräußert. 1816 war ein Besitzer
von Grubba, 1843 an die Grubbaschen Erben, 1856 an den Leutnant Foß, 1867
an Förstner, 1871 an v. Beckmann, 1902 an den Hermann Kulling aus Brösen.
Das Gut wird 1857 angegeben mit 52 Hufen 24 Morgen. Es war aber ausgegeben
ohne Jurisdiktion (ritterschaftliche Polizeigewalt) und konnte deshalb
zur Ritterschaft nicht vorgeschlagen werden. 1863 wurde es als Dorfgemeinde
anerkannt; wurde 1872 bereits als Gutsbezirk bezeichnet. Zu Hochredlau
gehört das vom Seebad Zoppot aus wegen der schönen Aussicht viel besuchte
(Restaurant) Adlershorst. Dieses zu Hochredlau gehörende Mühlengrundstück
wurde 1828 von dem Bordschiffer Johann Adler und dessen Ehefrau, eine geborene
Klotz, als Strandland von etwa 3 Morgen für 170 Taler dem Müller Bömelt
abgekauft und in Erbpacht genommen. Der auch sonst geschäftstüchtige Adler
wurde von der Kgl. Regierung zum „Seeschulzen“ (Strandvogt) ernannt und
richtete um 1840 hier einen kleinen Schankbetrieb für fremde Gäste ein.
Der Name Adlershorst, als Etablissement von Fremden beigelegt, wurde 1857
als offizielle amtliche Bezeichnung übernommen (Quelle 1).
>> In Hochredlau lebte unser Vorfahre George Adler (KZ 116), Hofmeister
ebd. (gen. 1812-15). Er war verheiratet mit Catharina Klever (KZ 117).
>>*29.04.1812 Wilhelmine Amalie Adler
>>*1813 Johann Adler
>>*10.06.1815 Franz Ludwig Adler (KZ 58)
Quellen:
1) Franz Schultz (1907):
„Geschichte der Kreise Neustadt und Putzig“
2) Hans Prutz (1872): „Geschichte
des Kreises Neustadt in Westpreussen“
3) Franz Schultz (1912):
„Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern“
4) Heinrich Koops (1967):
„Streifzug durch die Dörfer des Kreises Lauenburg“
5) Willy Heidn (1965):
„Die Ortschaften des Kreises Karthaus/Westpr. in der Vergangenheit“ |