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Koliebken

(Kreis Neustadt / Westpreußen)




Standesamtsbezirk :  Katz


Kirchspiel (evangelisch) : Klein Katz


Kirchspiel (katholisch) :  Groß Katz


Ansprechpartner :  Fritz Schulz

Koliebken: (Koliebka, Colipka), Kreis Neustadt, 1871 (Quelle 2): Gutsbezirk mit insgesamt 438 Einwohner, Amtsbezirk Katz, Kirchspiel Kl. Katz (kath. Quaschin). Zum Rittergut Koliebken gehört das Gut Quarzau (18 Haushaltungen, 108 Einwohner).
In ältester Zeit gehörte Koliebke zum Ordensbezirk Danzig und war eines der Zinsdörfer des Sulmin‘schen Gebietes. Es stieß an das später in Zoppot aufgegangene Brudwino (1342). Der Grenzbach welcher Zoppot und Koliebken trennt, wird urkundlich schon 1235 genannt. Die erste authentische Verleihung stammt vom 9. Januar 1383, da der Danziger Komtur Giesebrecht von Doldesheim dem Landrichter Peter von der Katze die 3 Dorfschaften Kolipko, Groß Katz und Klein Katz verleiht. 1589 war Koliebken im Besitze einer Adelsfamilie Ostermitzki. Im gleichen Jahre erfolgte eine Erbteilung der Güter Kolipke und Neuteich unter den Kindern der katholischen Ostromitzki. Die Nachfolger waren die Mitglieder der Danziger Patrizierfamilien Heyne. Ein Georg Heyne vermählt sich um 1624 mit einer Brigitta Schwarzwald, die mit den Krockows verwandt war. Der Besitz ging bald darauf in die Hand der Familie Radziwill über. Schon 1655 wurde Koliebken von einem Administrator Mathäus v. Liebmann bewirtschaftet. Er war 1686 bestellter Burggraf und Putziger Amtsschreiber. Im Jahre 1716 gelangte Koliebken neben Weihersfrei und Rutzau nach dem Tode des Prinzen Jakob Ludwig Sobieski im Jahre 1720 durch Kauf an den Grafen Peter Georg Prebendow bis 1755, danach bis 1793 an Johann Nepomuk Graf Prebendow. Hierauf Besitzer Generalleutnant v. Brünneck, dann durch Kontrakt vom 1.10.1803 an Daniel Gotthilf v. Franzius, dann durch Zuschlag des Gerichtes vom 16.04.1822 an Alexander Maaß. Am 8.05.1862 ging Koliebken durch Kauf über an Hermann von Bethe unter Ablösung von Quarzau; heute Kammerherr von Zitzewitz aus Zezenow im Kreis Stolp.
Koliebken bildete in ältester Zeit mit den Ortschaften Katz einen geschlossenen und anscheinend überlaufenden Bezirk, war aber abgeschlossen nach der Zoppoter Seite, wo es mit dem Gartendorf Brudwino grenzte (1342). An der großen Heerstraße gelegen, wurde es gern zu Zusammenkünfte benutzt. Der Ort war aber wegen der bewaldeten Lage gefürchtet und einige Male fanden hier Überfälle von Reisenden statt. So gefürchtet die Koliebker Berge waren, so beliebt war der Ausblick von der Koliebker Höhe auf die Brandung des Meeres. Die gern besuchte Koliebker Grotte soll eine Anlage des durch seinen feinen Kunstsinn berühmten Danziger Bürgermeisters Czirenberg 1635 gewesen sein. Obgleich die Czirenbergs mit den Heines, Schwarzwalds und Krockows verschwägert waren, läßt sich urkundlich nicht nachweisen, dass nach den Heines und vor den Radziwills ein Czirenberg im Besitz von Koliebken gewesen sei. Es steht jedoch fest, dass Koliebken später der Witwe des Königs Johann Sobieski ein Lieblingsaufenthalt war, bis sie sich in ihre Heimat nach Frankreich wieder zurückzog (Witwe 1696-1716). Die Prebendows haben Koliebken als Haltestelle für die Neustädter Wallfahrts-Kompagnien 1763 mit einem Kirchlein ausgestattet, die im Jahre 1794 zur Filiale von Quaschin erhoben wurde. Nach dem Kontributionskataster 1773 hatte Generalleutnant v. Prebendow hier einen Administrator auf dem Vorwerke mit 14 kulmischen Hufen unterhalten; 3 Krüge seien gewesen und 1 Häkerbude, aber nur mit 52 Einwohner besiedelt. Nach der Statistik von 1789 war Koliebken ein adeliges Vorwerk und Dorf an der Ostsee mit einer Papiermühle und einer Mahlmühle sowie mit 3 Krügen und 61 Feuerstellen, dem Grafen v. Prebendow gehörig.  Nach der Ritterschafts-Matrikel vom Jahre 1847 war Koliebken mit der Attinenz Quarzau und einer Papiermühle verbunden. Letztere sei in Erbpacht gegeben, dazu eine Mahlmühle und ein vererbpachteter Eisenhammer. Nach der Vermessung im Jahre 1800 enthielt es rund 84 Hufen. Nach der Statistik von 1861 gehörte zu Koliebken noch die Ziegelei Jägerhof; Quarzau (heute Bölzendorf) und Wilhelmswalde - ein Rittergut mit 2 Mühlen und 3 Eisenhammerbesitzungen von 57 Hufen und 416 Einwohner (Quelle 1).

>> In Koliebke lebte unser Vorfahre Christian Klotz (KZ 252), Fischer ebd. (gen. 1773). Er war verheiratet mit Regina Kloszowna (KZ 253). Christian Klotz wird im Kontributionskataster 1772/73 in Koliebken genannt
>>*1710u in ?Koliebken Albrecht Adler (KZ 232)
>>*1756 in ?Koliebken George Adler (KZ 116)
>>*06.10.1767 Martin Klotz
>>*23.09.1770 Michael Klotz
>>*22.07.1773 Anna Maria Klotz
>>*17.01.1776 Elisabeth Klotz
>>*09.08.1780 Gottfried Klotz
>>*1782 in ?Koliebken Anton Klotz (KZ 126)
 

Quellen:
1) Franz Schultz (1907): „Geschichte der Kreise Neustadt und Putzig“
2) Hans Prutz (1872): „Geschichte des Kreises Neustadt in Westpreussen“
3) Franz Schultz (1912): „Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern“
4) Heinrich Koops (1967): „Streifzug durch die Dörfer des Kreises Lauenburg“
5) Willy Heidn (1965): „Die Ortschaften des Kreises Karthaus/Westpr. in der Vergangenheit“