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Leßnau

(Kreis Putzig / Westpreußen)


Standesamtsbezirk :  Leßnau


Kirchspiel (evangelisch) : Leßnau


Kirchspiel (katholisch) :  Mechau


Ansprechpartner :  Fritz Schulz

Leßnau: Kreis Putzig, 1871 (Quelle 2): Landgemeinde mit 560 Einwohner, Amtsbezirk Darszlub, Kirchspiel Krockow (kath. Mechau).
Die Bezeichnung für die Ortschaft ist erst später dem Leßno-See entnommen. Es befand sich ehemals die später untergegangene Ortschaft Struga darauf. 1334 wird der Lißnau-See bei Domatau erwähnt, aus dem der Putziger Mühlenfließ entspringt. Der Ort als solcher (Lisnewo) hat sich unter dem Schutz des Olivaer Klosters entwickelt und tritt urkundlich zuerst in den Jahren 1661-63 auf. Gegen Ende des 16. Jhds. hieß der Ort Neu-Mechow, hatte bei 25 kulmischen Hufen einen Schulzen und 4 Bauern. Im Kontributionskataster 1772 ist Lesnau Vorwerk zu Oliva gehörig, auf welchem 1 Schäfer, 2 sog. Rateyer , 3 Häusler, 5 Käthner und 1 Einlieger ansässig waren. 1789, Leßnow oder Lesnau königliches Erbpachtsvorwerk mit 15 Feuerstellen zum Domänenamt Starzin gehörig. Später wurde Leßnau ein Erbpachtsvorwerk mit 30 kulmischen oder 68 magdeburgischen Hufen genannt. Seit 18.07.1783 vom Amtmann Hevelke in Arrende genommen, der es selbst wieder an mehrere Usterpächter je 3 Hufen abgab. Auf dem Vorwerke wohnten 1 Arrendator (Pächter), 7 Zinskäthner, 5 Vorwerkskäthner, 1 Handwerker, 1 Schäfer, 1 Kuhhirt und 2 Instleute. Eingepfarrt war es in der Kirche zu Mechow, eingeschult in Starzin. Außer dem ersten Erbpachtskontrakte vom Jahre 1783 besteht noch ein zweiter seitens der Forstverwaltung vom Jahre 1812. Die Unterpächter des Hevelke schlossen 1799 einen Vertrag mit dem Haupt-Erbpächter und wurden zu den Gemeindelasten herangezogen. Später sind von dem Vorwerk noch 8 Käthnergrundstücke abgezweigt. Der Amtsrat Hevelke starb am 1.04.1812.Sein Nachfolger war sein Sohn Friedrich Hevelke, ebenfalls Amtmann und Bürgermeister von Putzig, dann Czolbe (+1840). Das Restgut des ehemaligen Vorwerks verkaufte der Damalige Besitzer v. Bosch am 19.09.1887 an den ev. Oberkirchenrat. Die Bewohnerzahl stieg in Folge der mehrfachen Zerstückelung, namentlich die der evangelischen Bewohner. 1867 befanden sich in Leßnau 59 Besitzer und Eigenkäthner. Sämtliche Besitzer wurden freie Eigentümer und seit 14.10.1799 hatte das Vorwerk mit den Parzellenbesitzern und den Bauern einen Gemeindeverband gebildet. Die Anerkennung als Gemeindebezirk geschah am 17.04.1874. Leßnau erhielt als selbständige evangelische Kirchengemeinde (seit 1.10.1888) ein stattliches Kirchengebäude mit Glockenturm. Erster ev. Pfarrer war 1888 Gustav Müller. Die Abzweigung der Kirchengemeinde Leßnau erfolgte durch Verfügung des Danziger Konsistoriums am 28.07.1888. Der Grundstein der Kirche wurde am 29.05.1892 gelegt, die Einweihung geschah am 16.05.1893. Seit 16.05.1904 Pfarrer Johannes Otto (Quelle 1).

>> In Leßnau lebte unser Vorfahre Franz August Strauss (KZ 62), Arbeiter und Einwohner ebd. (gen. 1855-80). Er war verheiratet mit Henriette Klotz (KZ 63).
>>+27.12.1850 August Friedrich Strauss
>>*1856 Henriette Judith Strauss
>>*05.11.1858 Marie Auguste Strauss
>>+05.04.1864 Friederike Srock geb. Becker
>>*08.03.1875 Marie Auguste Strauss (KZ 15)
>>+18.03.1880 Franz August Strauss (KZ 62)
>>+1887 in ?Abbau Leßnau Henriette Strauss geb. Klotz (KZ 63)
 

Quellen:
1) Franz Schultz (1907): „Geschichte der Kreise Neustadt und Putzig“
2) Hans Prutz (1872): „Geschichte des Kreises Neustadt in Westpreussen“
3) Franz Schultz (1912): „Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern“
4) Heinrich Koops (1967): „Streifzug durch die Dörfer des Kreises Lauenburg“
5) Willy Heidn (1965): „Die Ortschaften des Kreises Karthaus/Westpr. in der Vergangenheit“