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Fritz
Schulz :
Ostrau: (1400 Ostro, 1454 Wustrow, 1552 Ostrovy), Kreis Putzig,
1871 (Quelle 2): Landgemeinde mit 227 Einwohner, Amtsbezirk Karwenbruch,
Kirchspiel Krockow (kath. Strellin).
Das Ostrover Torfbuch wird schon im Jahre 1381 beim Ankauf des Dorfes
Slawoschin erwähnt. Der Ort selbst wird als Ostro in Lauenburg-Putziger
Gerichtsprotokollen um 1400, als Wustrow in den Danziger Akten 1454 genannt.
Das älteste Ordensprivileg war verloren gegangen, aber am 7.09.1552 durch
König Sigismund August erneuert. Der Starost (Schulze) von Ostrau hatte
einen freien „Haken“ Ackers und feie Fischerei im Wustrow‘schen See. Außer
dem Schulzen gab es noch 6 „Nachbarn“ im Ort, von denen jeder ebenfalls
einen Haken besaß. Außerdem zinsten sie für die Mitbenutzung der Fischerei
im See. Dem Schulzen Gregor Sapula wird in einer Verleihungsurkunde der
Besitz des Schulzenamtes bestätigt. Am Ende des 16. Jhds. waren zufolge
der Bischöflichen Bisitation die Zustände noch dieselben: 7 Bauern, jeder
hatte einen Haken hier „zrzebie“ genannt. Die Zahl der Vollbauern ging
jedoch zurück. 1662 gehörte Ostrau zu den Beschwerde führendenen Ortschaften,
die am 23.04.1663 ein glimpfliches Königl. Schreiben erhielten. 1658 hatte
es nur 4 Bauern. 1772 hatte das Bauerndorf Ostrow eine Freischulzenhufe
und bestand im Ganzen aus 7 Hufen, 5 Bauern und 4 Einlieger. 1789 Ostrau
oder Ostrowo Königliches Dorf mit 9 Feuerstellen. Durch die Bauernregulierung
erhielten nur 3 Bauern ihre Höfe zum freien Eigentum (1819). Der Rezeß
vom 28.07.1839 ergibt die Gemeinheitsteilung und verpflichtet dei Bewohnerschaft
zur Unterhaltung des Fischersteiges. Am 28.12.1839 erwarben mehrere Bauern
2 Forstflächen, die sie als Privateigentum in Anspruch nahmen und sogar
vom Oberlandeskulturgericht anerkannt wurde. 1860 Rezeß wegen Ablösung
der Reallasten; am 27.10.1869 Separation der Wiesen; 1901 wurde eine Waldgenossenschaft
zur Erhaltung des Pracherbusches gegründet. Die Zahl der Bewohner wuchs
nach langem Stillstand um die Mitte des 19. Jhds.; 1872 waren schon 32
bewohnte Häuser mit 45 Haushaltungen und 227 Bewohnern und einer Schule:
1878 waren 36 stimmberechtigte Einwohner (Quelle 1)
>> In Ostrau lebte unser Vorfahre Franz Ludwig Adler (KZ 58), Arbeitsmann
ebd. (gen. 1879)
Quellen:
1) Franz Schultz (1907):
„Geschichte der Kreise Neustadt und Putzig“
2) Hans Prutz (1872): „Geschichte
des Kreises Neustadt in Westpreussen“
3) Franz Schultz (1912):
„Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern“
4) Heinrich Koops (1967):
„Streifzug durch die Dörfer des Kreises Lauenburg“
5) Willy Heidn (1965):
„Die Ortschaften des Kreises Karthaus/Westpr. in der Vergangenheit“ |