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Schwetzin

(Kreis Putzig / Westpreußen)


Standesamtsbezirk :  Luboczyn


Kirchspiel (evangelisch) : Krockow


Kirchspiel (katholisch) :  Zarnowitz


Ansprechpartner :  Fritz Schulz

Schwetzin: (1281 Swetzin, Szwetzin), Kreis Putzig, 1871 (Quelle 2): Landgemeinde mit insgesamt 228 Einwohner, Amtsbezirk Luboczyn, Kirchspiel Krockow (kath. Zarnowitz). Zum Bauerndorf Schwetzin gehören die Abbauen Dombrowo (4 Haushaltungen, 21 Einwohner), Fischerhütte (2 Haushaltungen, 14 Einwohner), Galitza (1 Haushalt, 7 Einwohner) und Grünthal (7 Haushaltungen, 38 Einwohner). 
Im Jahre 1281 schenkte Herzog Mestwin den Ort Swetzin an das Kloster Zarnowitz mit genauer Angabe der Grenzen. Seitdem wird Schwetzin sehr oft unter den Zarnowitzer Gütern aufgeführt. Der Müller von Schwetzin hatte ein sehr altes Privileg aus dem Jahre 1396 in deutscher Sprache ausgestellt für die beiden ehrbaren Männer Jan Nutausch und Stanke Sapale. Die Mühle war im Tal von Schwetzin gelegen und hieß Rogocznieza. Fünf Ortschaften Schwetzin, Karlekow, Sobienczin, Odargau und Kartoschin waren mahlpflichtig. Sie war ausgelegt zu kulmischem Recht. Die ersten Besitzer gehörten dem kaschubischen Landadel an und einer derselben hat der Mühle den noch heute bestehenden Namen Sapale beigelegt. Die Mühle Sapale kehrt in der Ortsgeschichte noch öfter wieder. Eine Erneuerung des Privilegs ist vom 24.08.1618, eines 1642 für den Müller Johann Czegenhagen. Inzwischen hatte sich das Mühlengrundstück erweitert und in ein Bauerngrundstück und in ein Mühlengrundstück getrennt. Das erstere behielt den Namen, das letztere wurde von einem Besitzer Robakowski Robaczkauer-Mühle genannt. Letztere erhielt 1778 eine besondere Erbverschreibung; 1835 erfolgte ein Tauschvertrag; 1848 Aufhebung der Weideberechtigung. Lange widersetzte sich der Besitzer einer Einverleibung mit Schwetzin, die schließlich mit Sapale und Czechau zusammen im Jahre 1875 erfolgte. 1789 wird Sapale als Königl. Neusasserei mit einer Feuerstelle bezeichnet; 1819 wohnt hier ein Besitzer Mielke, der noch freie Holznutzung hat, die erst im Jahre 1861 abgelöst wurde. Nach der Prästationstabelle von 1849 hat diese Pustkowie 6 Hufen, im Jahre 1871 (Quelle 2) zählte der Ort 21 Seelen. Nachdem Sapale sich von Schwetzin Jahrhunderte von Schwetzin abgelöst hatte, wurde er 1875 zusammen mit Robaczkauer Mühle dem Orte wieder einverleibt. Im Dorf Schwetzin befand sich ein Vorwerk und 2 Zinsbauern. 1533 erscheint bei einer Grenzbefestigung Krystian der „Staroste“ von Sweczyn. Demnach waren neben dem Faktor (Vorwerksverwalter) noch im Jahre 1413 ein Schulze im Amt. 1772 unterschied man Vorwerk und Dorf; das Dorf bestand aber nur aus 2 Zinshöfen und 4 Gärtnerhöfen und dem Sapaler Robaczkauer Müller. Das Vorwerk mit dem Pächter Michael v. Dombrowski war gänzlich verschuldet. Sowohl das Vorwerk als auch das Schulzengut löste sich in verschiedene Teile auf. So treffen wir 1858 als Anteilbesitzer des alten kaschubischen Adels: Robakowski, Dombrowski, Zelewski und Marziske. 1864 waren 4 Vorwerks-Anteilbesitzer darunter 2 Zelewski, 1 Robakowski und 1 Dombrowski. 1866 ist ein Gutsbesitzer Schuckert in Schwetzin, der auch einen Anteil am Freischulzengut besaß, sich daher Gutsanteilsbesitzer nannte. Überhaupt lagen die Besitzverhältnisse in Schwetzin etwas verworren. 1786 bei einer Bauernemanzipation hatte der Schulze Lorenz Marziski Vorteile gehabt und es zu freiem Eigentum erhalten. Dazu kommt, dass in dem Umkreise sich außer der Mühle Sapale und den jüngsten Abzweigungen noch manche andere Einzelbesitzungen befunden haben, welche teilweise in eine sehr alte Zeit zurückreichen. Die älteste dürfte wohl Gallitza sein, die schon im Jahre 1333 erwähnt wird, eine Pustkowie innerhalb der Feldmark Schwetzin aus 4 Morgen fliegenden Sandes bestehend 1786 mit nur einem Einwohner dem sog. Luderknechte, welcher die Häute an den Scharfrichter nach Elbing lieferte und selbst die 3te Haut als Entschädigung zurückbehielt. 1789 ist Gallitza Königliche Neusasserei mit einer Feuerstelle. Es wird daher Gallischke 1802 als Scharfrichter bezeichnet. 1823 ist darauf ein Ignatz v. Zelewski. Es wurde 1863 mit Schwetzin vereinigt. Dombrowa ein kleines Domänenvorwerk war zunächst ein Ausbau des Dorfes Lesnau. 1798 als Königl. Neusasserei erwähnt. Es wurde 1801 an einem Friedrich Schröder in Schwetzin in Erbpacht gegeben und 1810 ausgebaut. 1863 wurde der Ort mit Schwetzin verbunden. Czechau und Sikorzyno (Weckerhorst) gehörten zu den ältesten Besitzungen des Klosters Oliva, angeblich bereits 1172!. Es war eine Pustkowie, die früher zu Kl. Dommatau gerechnet wurde und nach Starzin und nicht nach Zarnowitz gehörte. Durch einen Primordial-Erbpachtsvertrag gelangten die Bewohner 1791 in den Erbbesitz und sind in diesem Verhältnis geblieben. 1789 hatte Czechau 1 Feuerstelle, 1849 nur 4 Besitzer und bildete später eine eigene Landgemeinde mit 45 Seelen (1871 (Quelle 2)) und wurde 1875 mit Schwetzin vereint. Abbau Fischerkate ist schon im 18. Jhd. auf der Feldmark von Schwetzin erbaut worden. Grünthal ist erst im Jahre 1854 durch Ankauf mehrerer Forstparzellen entstanden; es hatte 1855-59 seinen eigenen Dorfschulzen Much und hatte 1871 (Quelle 2) in 5 bewohnten Häusern 38 Einwohner (Quelle 1).

>>+09.03.1837 Dorothea Becker geb. Beier (KZ 111)
>> In Sopalla lebten unsere Vorfahren Johann Mielke (KZ 108), Erbpächter, Eigentümer ebd. (gen. 1820-30). Er war in 1. Ehe verheiratet mit Louise Gromal (KZ 109) und in der 2. Ehe mit Catharina Anna Wohlt. Johann Jakob Daniel Mielke (KZ 54), Einwohner ebd. (1834-1867). Er war verheiratet mit Friederike Becker (KZ 55). 
>>+28.09.1820 in Zapalla Louise Mielke geb. Gromal (KZ 109)
>>+21.08.1823 in Sopalla Hans Friedrich Mielke
>>*30.09.1824 in Sopalla Catharina Louisa Mielke
>>*09.10.1825 in Sopalla Wilhelmine Mielke
>>*11.02.1830 in Sopalla Ernst Heinrich Mielke
>>*10.03.1834 in Sopalla Emilie Dorothea Caroline Mielke (KZ 27)
>>*19.03.1836 in Sopalla Johann Julius Mielke, +24.10.1848 in Sopalla
>>*07.02.1838 in Sopalla Karl Friedrich Mielke
>>*16.05.1840 in Sopalla Ernst Hermann Mielke
>>*21.03.1843 in Sopalla Marie Luise Mielke
>>*15.11.1845 in Sopalla Wilhelm Justus Mielke, +15.11.1866 in Sopalla
>>*04.06.1848 in Sopalla Friederike Wilhelmine Mielke, +08.05.1855 in Sopalla
>>*27.04.1851 in Sopalla Gottlieb Jakob Mielke 
>>*07.03.1854 in Sopalla Amalie Henriette Mielke 
>>*12.08.1860 in Sopalla Adolph August Mielke 
>>+16.03.1867 in Sopalla Johann Jakob Daniel Mielke (KZ 54)
>> In Dombrowo lebte unser Vorfahre Jacob Piper (KZ 48), Käthner ebd. (gen. 1841). 
>>*19.06.1841 in Dombrowo Anton Piper
 

Quellen:
1) Franz Schultz (1907): „Geschichte der Kreise Neustadt und Putzig“
2) Hans Prutz (1872): „Geschichte des Kreises Neustadt in Westpreussen“
3) Franz Schultz (1912): „Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern“
4) Heinrich Koops (1967): „Streifzug durch die Dörfer des Kreises Lauenburg“
5) Willy Heidn (1965): „Die Ortschaften des Kreises Karthaus/Westpr. in der Vergangenheit“