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Slawoschin

(Kreis Putzig / Westpreußen)


Standesamtsbezirk :  Karwenbruch


Kirchspiel (evangelisch) : Krockow


Kirchspiel (katholisch) :  Zarnowitz


Ansprechpartner :  Fritz Schulz

Slawoschin (1376 Slawoschin; 1432 Slawschin), Kreis Putzig, 1871 (Quelle 2): Landgemeinde mit insgesamt 540 Einwohner, Amtsbezirk Karwenbruch, Kirchspiel Krockow (kath. Zarnowitz). Zum Bauerndorf Slawoschin gehört der Abbau Klein Slawoschin (20 Haushaltungen, 96 Einwohner).
Slawoschin war ursprünglich polnisches Zinsgut, doch am 21. Juni 1376 durch den Danziger Komthur Walpot von Bassenheim dem Michael Kunostowicz verliehen, zu besetzen nach magdeburgischem Recht gegen einen Patendienst zu allen Heerfahrten, Landwehr und Hilfe zum Hausbau. Die bisher nach polnischem Recht gezahlten Kuh-, Schweine- und Kosengelder werden ersetzt durch Zahlung von 1,5 Mark jährlich „zur Bekenntnis der Herrschaft“ und die Lieferung von einem Pfunde Wachs, statt dessen nach üblicher Weise ein Denar cölnischer Pfennige - 5 Danziger gegeben werden kann. Dementsprechend zinst Slawoschin dann auch um 1400. Später jedoch kam es unter Beleihung mit culmischem Rechte an das Nonnenkloster zu Zarnowitz; demselben verleiht am 10. November 1432 der Hochmeister Paul von Nußdorf das Gut Slawoschin nebst Vorwerk, welches die Nonnen von Kunz von Slawoschin zu culmischem Recht gekauft haben, samt dem hohen und niederen Gericht, doch unter Erlaß der üblichen Dienste. Von jetzt an blieb Slawoschin bis zum Jahre 1773 ein Klosterdorf, anfangs mit einem Vorwerk und einigen Bauern, später wurde auch das Vorwerk aufgelöst und der Ort erhielt eine reine dörfliche Verfassung. Schon 1542 waren der Schulze von Peter Slawischyn und ein Bauer Myschlysch von Slawuschyn Mitglieder des Zarnowitzer Scheppenstuhles, welcher über den ganzen Klosterbezirke zu Gerichte saß. Im Jahre 1772 bestand das Klosterdorf Slawoschin aus 15 Hufen, welche von 6 Zinsbauern, 5 Scharwerksbauern, 8 Halbzinsbauern, 1 Zinsgärtner, 2 Einwohner und 7 Einliegern bebaut wurden. Von den Scharwerksbauern arbeitete einer nach Zarnowitz, 4 nach Odargau. 1786 hatte Slawoschin eine von allen umliegenden Ortschaften besuchte Schule. 1789 hatte es 20 Feuerstellen und gehörte zum Amt Starzin. Durch die Bauernregulierung 1818 erhielten 18 Besitzer ihren Besitz zum freien Eigentum. Auf dem äußersten Rand der Feldmark von Slawoschin zwischen Karwenhof und Parschütz entstand nach Aufhebung der Gemeinheitsteilung ein Abbau Slawoschin, der schon 1848 als solcher genannt wurde, 1886 aber bereits den Namen Klein Slawoschin führte. Nach der Wählerliste von 1880 befanden sich in Slawoschin im ganzen 12 Hofbesitzer und 6 Halbbauern sowie etliche Eigenkäthner; 1886 waren 54 Besitzer, darunter 17 Halbbauern und Halbbauern (Quelle 1).

>> In Slawoschin lebte unser Vorfahre Johann Friedrich Witt (KZ 28), Schmiedemeister ebd. (gen. 1870/73). Er war verheiratet in 1. Ehe mit Luise Gniech
>>*08.03.1845 Luise Gniech, Tochter des Bauers J. Gniech.
>>*1870 Wilhelm Richard Witt
>>+06.01.1872 Luise Witt geb. Gniech
 

Quellen:
1) Franz Schultz (1907): „Geschichte der Kreise Neustadt und Putzig“
2) Hans Prutz (1872): „Geschichte des Kreises Neustadt in Westpreussen“
3) Franz Schultz (1912): „Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern“
4) Heinrich Koops (1967): „Streifzug durch die Dörfer des Kreises Lauenburg“
5) Willy Heidn (1965): „Die Ortschaften des Kreises Karthaus/Westpr. in der Vergangenheit“