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Zoppot

(Kreis Neustadt / Westpreußen)




Standesamtsbezirk :  Zoppot


Kirchspiel (evangelisch) : Zoppot


Kirchspiel (katholisch) :  Zoppot


Ansprechpartner :  Fritz Schulz

Zoppot: (1283 Soboth, Sopot), Kreis Neustadt, 1871 (Quelle 2): Landgemeinde mit 1487 Einwohner, Seebadeort und Erhebung als Stadt seit 1.04.1901, Kirchspiel Kl Katz (kath. Oliva). Zum Dorf Zoppot gehört das Gasthaus Thalmühle (1 Haushaltung, 9 Einwohner) und die Mühle Steinfließ mit 139 Einwohner (1871).
Am 3.03.1283 erhält das Kloster Oliva durch Herzog Mestwin II. 15 Dörfer, darunter das Dorf Soboth. 1343 wird der Ort im großen Olivaer Gesamt-Privileg durch den deutschen Orden erwähnt. Vor 1558 wird ein Scharwerksbauer Hans Kluren auf dem nochmaligen Giese-Lembkeschen Grundstück genannt. Vorgänger des Hans Kluren war Gottfried Rohland gewesen. 1558 teilen sich die beiden Danziger Patrizier Daniel Lemke und Albrecht Giese in die beiden „Lotte“ (Teilgrundstücke). 1.12.1559 verkauft der Bauer Thomas Bork seinen Hof an den Danziger Kaufmann Lorenz Wichmann. 1568 Lorenz Wichmann und Michael Wischerlingk Bürger von Danzig machen mit dem benachbarten Ortsschulzen einen Kontrakt. Valentin Starost, Besitzer des Schulzenhofes. 1593 Joachim Lisemann Ratsverwandter in Danzig ist Miterbe eines Hofes. 1594 Jakob Clefeldt, Besitzer eines Soppother Hofes stirbt. Bruder George Clefeldt verkauft den Hof an David Schum (oder Schaum). 1595 Johann von Achten, Kaufmann in Danzig hat einen Zoppoter Hof gepachtet, erhält Befreiung von Scharwerk und das Recht aus den Olivaern Wäldern Holz zu seiner Witschaft nach Danzig zu führen. 1599 Salomon Hein, ein Danziger Kaufmann war Erbe des halben Liesemannschen Hofes. ebenfalls Frau George Rogge, des Danziger Scheppen-Oldermannes Witwe Erbin. Ihr Sohn Georg Rogge, der spätere Bürgermeister von Danzig, wird Besitzer. Die Familie Rogge kommt als Besitzerin eines Zoppoter Hofes noch in den Jahren 1608, 1635, 1673 und 1674 vor. 1599 Kauft Peter Grajerock den vormals Albrecht Gieseschen Hof, der bis 1654 noch in der Familie in Besitz ist. 1599 Achelm Hollandes Besitzer eines Hofes. Vor 1613 Hans Zikans im Besitze eines 2 Hufen großen Hofes. 1609 Gerhard Brandes Bürgermeister in Danzig kauft einen Hof. 1612 Georg Weyer, Bürger in Danzig, kauft den Schulzenhof. Paul Herder „arbeitsam“, ein Scharwerksbauer in Zoppot, übernimmt die Schulzenpflichten. 1613 Loff Petersen hat den Zikanschen Hof gekauft und war von Scharwerken befreit. 1618 Heinrich von Dorn, Besitzer eines Hofes in Zoppot. Desgleichen Jakob Hirschberg, Bürger und Kaufmann in Danzig, Besitzer eines Hofes. Nachfolger Guilliam Ranß. 1631 Dirk Stiewe Erbe des Hofes. Sein Nachfolger ist Jakob Stiewe. Als Nachbarn werden 11 Hofbesitzer, alles Danziger Bürger, genannt. 1640 Hans Dallmer, Vorbesitzer eines Hofes mit verschiedenen Freihuben. 1640 erhält Johann Rosow, Danziger Ratsherr, ein Privileg vom König von Polen für ein Zoppoter Grundstück. 1650 Johannes Rosaw, Jacob Stüwe und 1654 Benjamin Engelke erhalten ein Privileg vom Abte von Oliva. Es werden 14 Grenznachbarn, meist Danziger, des Engelkenschen Hofes genannt. 27.04.1660 erstes Privileg der Papiermühle in  Steinfließ. 1711 ist ein Hof im Besitz der Familien v. Brand, von Fangen und Leban. Emanuel Dilger und Hauptmann Pezarski ebenfalls als Besitzer genannt. 1713 vereinigt Frau Giesebrecht die beiden Hälften des Schaumschen Hofes. 1719 Besitzwechsel des Pezarskischen Hofes. Am 28.08.1724 wird das Bestehen von Fischerkaten am Seestrande erwähnt, Grundbesitzer war Heinrich von Bobart. 1726 wird ein neuer Erbschulze namens Killer oder Köhler „an dem Wege zu den Fischerkaten“ eingesetzt. 1731/32 Mehrfacher Besitzwechsel: Fischer Kurawski, Frau Heckert, Nathanael Schulz, Ignacz Barclay, Samuel Unstädt, Laur. Tuschinski. 1734 Einäscherung der meisten Zoppoter Höfe durch die Russen: der Lebansche Hof, der Brandsche Hof und andere werden von ihren Besitzern an das Kloster Oliva verkauft. Von 1748-56 kaufen neun Besitzer die Höfe auf, namentlich Hauptmann Szawelski, Ludwig v. Wobester und v. Rexin. Ab 1756 beginnt Josef v. Prebendow, Landfähnrich der Woiwodschaft Pommern, mit dem Zusammenkaufe von 10 Zoppoter Höfe. 1761 Rückführung des Besitztitels von dem Brandtschen Hof an Gottfried Zdehn. 1764 erfolgt das Privileg für die Thalmühle. 1765 kauft Josef v. Prebendow den Barclayschen Hof. 1772 richtet Fräulein von Kleist die Zoppoter Höfe zu einem Sommeraufenthalt ein. 1797 kauft Graf Sierakowski das alte Schulzenamt und verkauft es 1802 an Polenz. 1804 erwirbt Christof Wegener die 12 Zoppoter Höfe. Zwischen 1808-1812 entsteht die Grenzhebestelle in Zoppot zwischen dem Freistaat Danzig und Preußen. 1819 regt Hauptmann Gutte die Errichtung eines Seebades an. Zoppot hat 23 Häuser mit 307 Einwohner. Am 30.07.1823 kauft Dr. Haffner 2 Morgen Land zur Errichtung einer Badeanstalt. 1827 erwirbt er weitere 2 Morgen. 1824 wird der Kursaal eröffnet. 1842 hat Zoppot 144 Häuser und 850 Einwohner. 1873 werden die Ortschaften Hochwasser, Schmierau und Carlikau mit Zoppot vereinigt. 1880 wird das Kurhaus eröffnet (Quelle 1).

>> In Zoppot lebten unsere Vorfahren Albrecht Adler (KZ 232), Fischermeister ebd. (gen. 1761/76). Georg Taube (KZ 236), Schmied ebd. (gen. 1844). Er war verheiratet in der 2. Ehe als Witwer mit Wilhelmine Richter.
>>+15.04.1844 Wilhelmine Taube geb. Richter
 

Quellen:
1) Franz Schultz (1907): „Geschichte der Kreise Neustadt und Putzig“
2) Hans Prutz (1872): „Geschichte des Kreises Neustadt in Westpreussen“
3) Franz Schultz (1912): „Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern“
4) Heinrich Koops (1967): „Streifzug durch die Dörfer des Kreises Lauenburg“
5) Willy Heidn (1965): „Die Ortschaften des Kreises Karthaus/Westpr. in der Vergangenheit“