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Details zu Borreck und Borrowilaß



Quelle : Kontributionskataster 1772/73

In diesem Kataster sind für Borreck und Borrowilaß folgende Familienvorstände aufgeführt :
ANDRIK, Mathias; ANDRIK, Paul; ARENDT, Martin; BICHOWSKY, Michel; BOHNKE, Christ.; BRONK, Frantz; DOMAROSCH, Joh.; DOMAROSCH, Woyt.; DOMBROWSKY, Johan; JENCZELSKY, Frantz; JESIEWSKY, Stanisl.; KOSTKA, Michel; MACH, Jacob; MALLECK, Franc.; MALLEK, Thomeck; MICSCHEWSKY, Jac.; SARNOWSKY, Johann


Quelle : Danziger Regierungs-Bezirk (1820)

Borowilaß war 1820 von adelicher Qualität, gehörig zum Hauptgut Borreck, Carthäuser Kreis. Es hatte 1 Feuerstelle mit 3 Einwohnern, alles Katholiken..
Borreck war ebenfalls von adelicher Qualität, ein Hauptguth des Carthäuser Kreises. Es gab 1 Feuerstelle mit 3 katholischen Einwohnern, die zu Sulenczin gehörte, und 9 Feuerstellen mit 30 katholischen Einwohnern, die das Hauptguth bildeten. Eingepfarrt waren alle katholischen Einwohner von Borowilaß und Borreck zu Sulenczin, das zuständige Gericht war in Berent. Zum Hauptguth Borreck gehörte auch 1 Krug und 11 Morgen Seen.


Quelle : Topographisch-Statistisches Handbuch von 1880
 
Ort
Amtsgericht
Landgericht
Oberlandesgericht
Kreis
Regierungsbezirk
Einwohnerzahl
Borreck, Dorf
Carthaus
Danzig
Marienwerder
Carthaus
Danzig
537

Quelle : Westpreussisches Güter-Adressbuch von 1903

Das Gut Wilhelmshöhe, zur Gemeinde Borreck gehörig, war im Besitz von Carl PUZIG. Der Grundsteuerreinertrag betrug 508 M.
 
Größe in Hektaren (abgerundet)
 
Summe
Acker inkl.
Gärten
Wiesen
Weiden
Holzungen
Umland, Hof-
räume, Wege
Wasser
Wilhelmshöhe
219
142
32
32
-
12

 
Viehstand
 
Pferde
Rindvieh
davon Kühe
Schafe
Schweine
Wilhelmshöhe
8
25
15
-
20
 


Quelle : Gemeindelexikon (1905)

Borreck ist bei der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 als Landgemeinde, zum Amtsbezirk Sullenschin gehörig, aufgeführt.
Als Wohnplätze sind angegeben Borrowilaß (16 Wohnstätte und 117 Einwohner), und Wilhelmshöhe (4 Wohnstätte und 52 Einwohner).
 
  1905 1943
Gesamtflächeninhalt in ha
1063,8
1047,04
Durchschnittlicher Grundsteuer-Reinertrag auf 1 ha
1,65
 
Bewohnte Wohnhäuser
69
 
Andere bewohnte Baulichkeiten, Hütten, Zelte,
Schiffe, Wagen und dergleichen
-
 
Haushaltungen : gewöhnliche von 2 und mehr Personen
94
126
Haushaltungen : Einzellebende mit eigener Hauswirtschaft
-
 
Bevölkerung
541
644
- " - , davon männliche Personen
279
 
- " - , davon aktive Militärpersonen
-
 
Religionsbekenntnis : evangelisch
101
 
- " - , davon sprechen deutsch
101
 
- " - , davon sprechen polnisch
-
 
- " - , davon sprechen eine andere Sprache
-
 
- " - , davon sprechen deutsch und eine andere Sprache
-
 
Religionsbekenntnis : katholisch
440
 
- " - , davon sprechen deutsch
4
 
- " - , davon sprechen polnisch
436
 
- " - , davon sprechen eine andere Sprache
-
 
- " - , davon sprechen deutsch und eine andere Sprache
-
 
Religionsbekenntnis : andere Christen
-
 
Religionsbekenntnis : Juden
-
 
Religionsbekenntnis : andere und unbestimmte Bekenntnisse
-
 
 


Quelle : Westpreussisches Güter-Adressbuch von 1912

Das Gut Wilhelmshöhe, zur Gemeinde Borreck gehörig, war im Besitz von G. STREHLOW. Der Grundsteuerreinertrag war nicht bekannt.
 
Größe in Hektaren (abgerundet)
 
Summe
Acker inkl.
Gärten
Wiesen
Weiden
Holzungen
Umland, Hof-
räume, Wege
Wasser
Wilhelmshöhe
99
67
10
10
1
10

 
Viehstand
 
Pferde
Rindvieh
davon Kühe
Schafe
Schweine
Wilhelmshöhe
6
29
17
-
30


Quelle : Willy Heidn (1965)

Borreck liegt 5 km südlich von Gowidlino, unweit des Gowidlino-Sees; Wilhelmshöhe befindet sich 2 km südwestlich und Borrowilaß 4 km westlich von Borreck. Das Gelände macht einen sehr zerklüfteten Eindruck. Seen, Teiche, Moore und Äcker wechseln in bunter Folge miteinander ab. Es wäre sicher möglich gewesen, einen großen Teil der Moore in fruchtbare Wiesen umzuwandeln, was aber nicht geschehen ist, teils wegen der schweren Arbeit, teils, weil man die Moore zur Torfgewinnung gebrauchte. Da in der Gemarkung kein Wald vorhanden war, war man zum großen Teil auf den Torf als Brennmaterial angewiesen. Im Osten stößt der Gowidlino-See, der teilweise zu Borreck gehört, an das Borrecker Gebiet. An der Nordostecke des Borrecker Bodens ragt eine, seltsam gestaltete und ausgebuchtete Halbinsel in den See hinein. Die Halbinsel teilt eine Bucht des Gowidlino-Sees, den Baba-See, ab. Der südliche Teil der Halbinsel und des Baba-Sees gehören noch zu Borreck. Im Westen der Gemarkung gibt es den Ostrowitta-See mit einer Insel, dann den Warlino- und den Malinko-See. Auch der Choinaer See gehört noch mit einem kleinen Teil zu Borreck. Die Höhenunterschiede sind nicht sehr groß. Ein Wiesengelände nördlich von Borreck liegt 166 m hoch. Die höchste Erhebung (218 m) befindet sich an der Kamionker Grenze.
 

Es liegen keine Berichte über die Entstehung der einzelnen Ortsteile vor. Borreck erscheint noch nicht im Steuerverzeichnis von 1648, wohl aber 1682 unter den adligen Dörfern. Damals hatte Jan Dzizcielski für 1 Kätner 4 gr. und Jan Jezewski für 2 Vorwerkmorgen 1/2 Pfennig zu zahlen.

Nach Bär bestand das ganze Gebiet im 18. Jahrhundert und darüber hinaus aus 11 Adelsanteilen mit folgenden Besitzverhältnissen:
 
 
Anteil A:  zunächst Andreas von Mallek, dann der Sohn Franz von Mallek, der 1772 gehuldigt hat.(gest. 1795), seit 1795 Tochter Anna Maria Hedwig verm. Zabinska, seit 1805 Anna Concordia von Kistowska, seit 1827 Josephine von Kistowska.
Anteil B:  Paul von Jezewski, seit 1758 sein Sohn Johann von Jezewski (Huldigung 1772 durch seinen Bruder Stanislaus), dann dessen Sohn Isidor von Jezewski.
Anteil C:  Johann von Dombrowski (hat 1772 gehuldigt), seit 1785 Sohn Martin von Dombrowski.
Anteil D: Katharina von Miszewska (Msciszewska) (Ehemann Jakob hat 1772 gehuldigt), dann Sohn Johann Nepomncen von Miszewski, seit1816 Elisabeth verm. von Mach, ab 1828 die Kinder Johann, Franz Xaver und Vincent Wilhelm von Mach.
Anteil E:  Mathias von Malleck-Podjaski, dann Tochter Eva verm. Miszewska, dann deren Sohn Jacob von Miszewski.
Anteil F:  Johann von Dziêcielski, dann Sohn Jacob von Dziêcielski, dann dessen Sohn Albrecht von Dziêcielski, seit 1783 sein Schwager Johann von Sarnowski bzw. Ozarnowski, der 1772 gehuldigt hat, ab 1798 der Probst Johann Korybut von Miszewski.
Anteil G:  Franz von Dziêcielski, dann Tochter Eva verm. von Bronk (Gemahl Franz von Bronk.).
Anteil H:  Martin von Jezewski, dann Sohn Stanislaus von Jezewski, dann Sohn Martin von Jezewski, seit 1824 dessen Sohn Paul von Jezewski.
Anteil J:  Andreas von Mallek, dann Sohn Thomas von Mallek, der 1722 gehuldigt hat, seit 1789 dessen Tochter Katharina, verm. von Czestowska.
Anteil K:  Stanislaus von Dziêcielski, gehuldigt 1772, seit 1788 Tochter Theresia verm. Bojahn-Pucdrowski, ab 1790 ihr Bruder Jacob von Dziêcielski, ab 1801 Anton von Zakrzewski, ab 1801 Johann von Lublewski.
Anteil L:  Michael von Jezewski; dann seine Mutter Constantia von Kostka (1. Ehe von Jezewska), seit 1795 deren Sohn Ludwig von Kostka-Podjaski.

Die hier aufgeführten Familien gehören zum kassubischen Kleinadel.

Nach dem Kontributionskataster von 1773 hatte Borreck 6 Besitzer, und Borrowilaß war unter 4 Borrecker Besitzer aufgeteilt.
 
 
Anteil A:  Besitzer Jacob Micschewky (bei Bär Anteil E)
Anteil B:  Besitzer Franciscus Malleck wohnt in Chosnitza (Chosnitz), Arrendator Martin Arendt. (bei Bär Anteil A).
Anteil C:  Johann Dombrowski (bei Bär Anteil C).
Anteil D:  Johann Sarnowsky (bei Bär Anteil F).
Anteil E:  Frantz Bronk (bei Bär Anteil G).
Anteil F:  Jacob Mach. (.bei Bär Anteil D, wahrscheinlich Gemahl der Elisabeth von Mach).

Die Neusasserei Borrowilaß war hiernach aufgeteilt zwischen den Anteilen A, B, C und F. Jeder Anteil wurde durch einen Instmann verwaltet. Erwähnenswert. ist der Instmann Stanislaus Jeziewsky, der zum Anteil F gehörte. Er dürfte dem Stanislaus von Jezewski entsprechen, der bei Bär als Besitzer des Anteils H aufgeführt ist. Nach dem Kontributionskataster hatten beide Ortschaften zusammen 3 Hufen, die sich folgendermaßen verteilten:

Besitz A hatte in Borreck 13,5Morgen, in Borrowilaß 7,5 Morgen, zusammen 21 Morgen;
Besitz B hatte in Borreck 13,5. Morgen, in Borrowilaß 7,5 Morgen, zusammen 21.Morgen;
Besitz C hatte in Borreck 6,5 Morgen, in Borrowilaß nichts, zusammen 6,5 Morgen;
Besitz D hatte in Borreck 6,5 Morgen, in Borrowilaß nichts, zusammen 6,5 Morgen;
Besitz E hatte in Borreck 6,5 Morgen, in Borrowilaß 7,5 Morgen, zusammen 14 Morgen;
Besitz F hatte in Borreck 13,5 Morgen, in Borrowilaß 7,5 Morgen, zusammen 21 Morgen.

Außer den hier aufgeführten Anteilsbesitzern wohnten im Besitz A 1 Instmann (Michel Bichowsky),im Besitz B 2 Instleute (Paul Andrik, Mathias Andrik) und im Besitz F 1 Instmann (Michel Kostka), insgesamt 67 Personen. An Vieh war vorhanden: 9 Pferde, 10 Ochsen, 10 Kühe, 17 Schafe, 7 Schweine. Die Aussaat betrug 27 Scheffel Roggen, 6 ? Scheffel Gerste, 4 ? Scheffel Hafer, 5 3/4 Scheffel Grütze. Die Heuernte betrug 4 Fuder vierspännig. In der ,,Oeconomischen Aufnahme von dem adl. Guthe Borreck nebst, der dazu gehörigen Neusass. Borrowilaß“ heißt es: ,,Die Felder bey diesem Guthe sind entsetzlich weitläufig, aber auch sehr schlecht. Aus Sand und Sandbergen, aus nassem, kaltem, saurem Schlupf besteht der Boden in diesen Feldern, es liegen daher sehr viele Dreescher,. wovon einige alle 12 Jahre, einige auch niemals besäet werden können. Wiesen sind auch keine, und wenn, so hin und wieder einer von den. Eigenthümern etwas im Gesträuch oder aus den Brüchern sammelt, so kann es in keinen Betracht kommen, und manche Jahre wird auch nicht eine Hand voll gewonnen. Die Weide ist schlecht und zuweilen nicht einmal für das wenige Inventarium hinlänglich. Holz haben sie auch nicht und obwohl sie sich des kleinen Gesträuches, so auf ihren Feldern ist, bedienen, so kommen sie doch damit nicht aus, sondern müssen noch kaufen. Bauholz ist garnicht“. Goldbeck berichtet um 1789, daß das adlige Dorf Borek 12 Feuerstellen und 6 Besitzer und das adlige Dorf Borrowilaß 5 Feuerstellen gehabt hat. 1820 hatte das adlige Dorf Borreck 30 Einwohner.

Nach der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Reg.-Bezirk Danzig (erschienen 1867) gehörten zu Borreck Borrowilaß und Wilhelmshöhe, Die Gemeinde hatte 526 Einwohner. Die Gesamtfläche setzte sich zusammen aus: Ackerland Kl. 6-8 (fast 2/3 Kl. 8) 2220 Morgen, Gärten Kl. 4 4 Morgen, Wiesen Kl. 6 -90 Morgen, Weiden Kl. 3-6 (fast2/3 Kl. 5) 1234 Morgen, Wald Kl. 6 40 Morgen, Wasser 497 Morgen, ertraglose Grundstücke einschl. Hofraum 70 Morgen, insge-samt 4155 Morgen. Der Gesamtreinertrag belief sich auf 571,07 Taler, vom Morgen 4 Silbergroschen. Die Grundsteuer betrug 54 Taler 15 Silbergroschen 7 Pfennig, vom Morgen-5 Pfennig. Das Gelände verteilte sich auf 32 Besitzer und 115 Besitzstücke; es gab 51 Wohngebäude. Die Gebäudesteuer betrug 19 Taler 16 Silbergroschen.

1873 gab es in Borreck bei 505 Einwohnern und 104 Familienhaushaltungen 29 Pferde, 123 Rinder, 515 Schafe, 48 Schweine, 3 Ziegen und 10 Bienenstöcke, ein kolossaler Aufstieg in 100 Jahren, wenn man die in dem Kontributionskataster verzeichneten armseligen Verhält-nisse von 1773 bedenkt. 1892 gab es in Borreck bei 532 Einwohnern und 82 viehhaltenden Haushaltungen 42 Pferde, 179 Rinder, 331 Schafe, 96 Schweine, 8 Ziegen und 24 Bienenstöcke. 1913 waren es bei 70 viehhaltenden Haushaltungen 52 Pferde, 170 Rinder, 10 Schafe, 209 Schweine, 2 Ziegen und 12 Bienenstöcke. An Geflügel wurde 1912 gezählt: 145 Gänse, 12 Enten, 821 Hühner. An Obstbäumen waren 1913 vorhanden: 62 Äpfel-, 55 Birn-, 224 Pflaumen-, 393 Kirschbäume und 1 Walnußbaum. Die Bodenfläche der Gemeinde betrug nach den Angaben von 1905 und 1915 1065,8 bzw. 1063,9 ha. Der Grundsteuerreinertrag war 1905 mit 1,65 je ha festgesetzt und betrug 1913 insgesamt 1721,4 M. Nach dem Zusammenbruch 1945 wurde der Gemeinde-Hektarsatz für Borreck auf 290 RM, für Borrowilaß auf 360 RM geschätzt.

In den Handbüchern des Grundbesitzes von 1903 und 1909 ist das Gut Wilhelmshöhe enthalten. Welcher Anteil des früheren adeligen Dorfes die Grundzelle dieses Gutes ist, welche Ankäufe stattgefunden haben und wann sie getätigt wurden, ist nicht bekannt, auch nicht, wann das Gutshaus erbaut wurde. Nach dem vorliegenden Quellen erscheint Wilhelmshöhe zum erstenmal 1865. Der erste hier bekannte Besitzer von Wilhelmshöhe hieß Müller. Dann wurde das verschuldete Gut von dem Besitzer des benachbarten Buchwalde, Kreis Bütow, Dame übernommen. Beide Güter kaufte Dams Neffe Fehser, von dem dessen Schwager Carl Putzig das Gut Wilhelmshöhe kaufte. Es umfaßte 219,58 ha, darunter Äcker und Gärten 142,56 ha, Wiesen 31,82 ha, Hutung 52,02, Ödland etc. 12,50 und Wasser 0,68 ha. Der Grundsteuerreinertrag betrug 508M. Putzig hat kurz vor dem 1. Weltkrieg sein Gut parzelliert. Das Restgut übernahm ein Herr Strehlow, der ebenso wie Putzig aus Pommern stammte und nach der Abtretung Pommerellens dorthin verzog.
 

Die drei Ortsteile bildeten geschlossene Ortskerne, die von unzähligen Abbauten umgeben waren.
 

Bei der Personenstandsaufnahme von 1905 hatte der Ort 69 Wohnhäuser und 541 Einwohner. Es entfielen dabei auf Borrowilaß 16 Wohn-häuser und 117 Einwohner, auf Wilhelmshöhe 4 Wohnhäuser und 52 Einwohner. Von diesen 541 Einwohnern waren 101 evangelisch und 440 katholisch. Der deutschen Muttersprache bedienten sich 105 und der polnischen 436 Einwohner. 1910 gab es in Borreck 79 Wohnhäuser und 611 Einwohner (84 Deutsche, 527 Kaschuben). Der Anteil des Deutschtums war von 1905-10 von 19,4 % auf 13,7 % zurückgegangen. Von deutschen Familien, die um die Jahrhundertwende und vor dem Ersten Weltkrieg hier wohnten, seien genannt: Bogda (Gastwirt), Malenke, Zühlke, Thrun, Putzig, Strehlow (die Gutsbesitzer von Wilhelmshöhe), Rebischke, Pfennig, Pethke, zwei Familien Eichmann, dazu die weiter unten genannten Lehrer. Unter der slawischen Bevölkerung hatte sich der kassubische Kleinadel weitgehend erhalten. Augenscheinlich hatte er sich bei fortgesetzten Erbteilungen sehr vermehrt. Davon zeugen die unzähligen Ausbauten, die sich über die gesamte Feldflur von Borreck erstreckten. Es scheint so, als wenn beim Anteil C von 1773 der Besitz immer in derselben Familie geblieben ist. Ein Besitzer von Dombrowski wohnte noch in einem Abbau nördlich von Borreck, direkt an der Gowidlinoer Grenze, und betrieb eine gutgehende Landwirtschaft. Andere Vertreter des Kleinadels, die in Borreck wohnten: von Pichowski, von Dullak, von Daleki, von Mach, von Domaros, von Jerzewski, von Czenstkowski, von Chrzanowski, von Gruchalla, von Wyszecki, von Lublewski; allein 5 Familien Johann von Mallek, die amtlicherseits durch Bezifferung von 1-5 auseinandergehalten wurden, dann weitere Mitglieder der Familie Mallek, die im Volksmund durch Beinamen kenntlich gemacht wurden. (Lala-Mallek, Laps-Mallek, Rotta-Mallek, Grundherr Mallek); nichtadelige Namensträger: Bulczak, Cibula, Cichosz, Sikorra, Szczypior, Bednarek, Wirzba. Die zahlreiche Bevölkerung nährte sich schlecht und recht von der Landwirtschaft und von der Fischerei. Viele waren auch während des Sommers als Saisonarbeiter auf den pommerschen Gütern tätig oder wanderten in die Industrie in Rheinland-Westfalen ab. 1921 zählte die ganze Landgemeinde 623 Einwohner, davon 407 in Borreck, 163 in Borrowilaß, 45 in Wilhelmshöhe (Wydmuchowo), 1943 126 Haushaltungen mit 644 Einwohnern.
 

1820 werden als Postorte Lupow und Bütow angegeben. Seit ca. 1890 wurde die Post von Gowidlino aus zugestellt. Vor dem Ersten Weltkrieg wurde Wilhelmshöhe abgezweigt und von Sullenschin aus posta-lisch versorgt. Eisenbahnstationen waren seit 1883/4 das weit entfernte Bütow (23 km) und seit 1900 bzw. 1901 Lippusch (23 km). Nach Fertigstellung der Bahnlinie Bütow-Lauenburg (1902) und Karthaus-Lauenburg (1905) waren Jassenersee (12 km) und Sierakowitz (13 km) die nächsten Bahnstationen. Eine Kunststraße gab es im Borrecker Gebiet nicht. Ein Landweg führte nördlich nach Gowidlino; nach Süden ging eine Straße über Bielawken, Biguschewo und Schakau nach Sullenschin; südwestlich führte eine Straße nach Wilhelmshöhe. Von Wilhelmshöhe ging ein Landweg nordwestlich nach Borrowilaß, südöstlich einer nach Schakau und südwestlich einer nach Buchenfelde (Kistowo). Von Borrowilaß führte eine Straße nordwestlich nach Kamionken. Die Dorfstraße führte in südlicher Richtung zu Choinaer Abbauten am Ostrowitta-See und dann mit vielen Umwegen nach Choina.

Im ganzen kann man sagen, daß die Aufschließung Borrecks für den Verkehr nicht sehr weit gediehen war.
 

Beide Konfessionen waren nach dem von Borreck 6 km südlich gelegenen Sullenschin eingepfarrt. Von evangelischen Gemeindemitgliedern ist im Ersten Weltkrieg Karl Bujak aus Wilhelmshöhe gefallen.
 

Im Bezirk gab es zwei Volksschulen, eine zweiklassige in Wilhelmshöhe und eine einklassige in Borrowilaß. In Wilhelmshöhe gab es einen katholischen und einen evangelischen Lehrer, in Borrowilaß einen evangelischen Lehrer. Die Borrowilaßer Schule war zwischen 1890 und 1895 eingerichtet worden. Zunächst befand sie sich in einem Mietsgebäude; dann wurde eine neue Schule mit einer Lehrerwohnung gebaut. Von katholischen Lehrern seien genannt: Schlewinski, Ehm, Prellwitz, Sieratzki; letzterer blieb 1920 in polnischen Diensten. Während der deutschen Besatzungszeit wurde er in das Konzentrationslager Stutthof gebracht und von hier durch die Bemühun-gen des Karthäuser Rektors Ziegner, der früher, zu Zeiten Sieratzkis, die zweite Lehrerstelle in Wilhelmshöhe inne hatte, befreit. Evangelische Lehrer in Wilhelmshöhe waren u.a.: Krause, Temp, Ziegner und Siedler, in Borrowilaß: Schrock, Dittberner, Halfpap, Mertens, Krause (vorher in Wilhelmshöhe), Richert, Rehfeld, Saugeon (später in Alt-Czapel), Hinz, Lewin und Lüer. Zur Wilhelmshöher Schule gehörten die Kinder aus Borreck, Wilhelmshöhe und Buchenfelde. Nach Borrowilaß waren die Kinder aus Borrowilaß, Kamionken, Choina und einigen Borrecker Abbauten eingeschult. Sie wurde fast ständig von etwa 80 Kindern besucht. 1879 wurde die Schule in Wilhelmshöhe von 120 Kindern (42 evangelisch, 78 katholisch) besucht. Sie war damals schon zweiklassig und simultan.
 

Borreck bildete einen eigenen Gemeindebezirk. Gemeindevorsteher war bis zu seinem Wegzug einige Jahre vor dem Ersten Weltkrieg der Gutsbesitzer Putzig aus Wilhelmshöhe. Amts- und Standesamtsbezirk war Sullenschin.