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Details zu Kose und Kosemühl



Quelle : Einwohnerverzeichnis (1655)

Als Besitzer von Kose sind im Jahre 1655 angegeben:
Bogischlaff von PIRCH, Hans von PIRCH und Bogislaw Simon Friedrich von PIRCH.

Als Besitzer von Kosemühl sind im Jahre 1655 angegeben:
Bogislaw Simon Friedrich von PIRCH und sein Vetter Hans von PIRCH.


Quelle : Schmettausche Karten von Pommern um 1780


Quelle : A.v. Livonius : Bevölkerung der Kreise Stolp, Schlawe und Rummelsburg kurz nach 1700

Für Kose sind in diesem Verzeichnis aufgeführt (siehe auch weiter unten bei Pagel):
 

Biescke Christian Cossäth
Biescke Michel Cossäth
Chrapke Jürgen Cossäth
Kusch Jacob Cossäth
Kusch Johann Cossäth
Kusch Johann Cossäth
Kusch Michel Cossäth
Laborius Hanß Bauer
Lakowski Johann Cossäth
Laskowski Albrecht Cossäth
Liescke Jacob Cossäth
Lutzke Paul Cossäth
Macul Jürgen Bauer
Marzisch Hanß Bauer
Miottel Hanß Bauer
Miottel Jacob Cossäth
Miottel Jürgen Bauer
Miottel Michel Cossäth
Miottel Steffen Bauer
Mönchow v. Christian Ernst Besitzer, Geheimbt Raht, Cammer Präs
Müller Jürgen Cossäth
Nicolaick Marten Halbbauer
Scharcke Adam Cossäth
Scharcke Paul Bauer
Schilos Michel Bauer
 

Quelle : Berthold Schulze, Die Kantone Pommerns 1733-1786, in Baltische Studien, NF Band 38, 1936, Seite 265-316

Das Dorf Kose ist aufgeführt mit 28, das Dorf Kosemühl mit 9 und der Kosische Krug mit 1 Feuerstelle, sowie das Vorwerk Neuhof mit 1 Feuerstelle, und dem Infantrieregiment 17, 2. Kompanie zugeteilt.


Quelle : Ortsverzeichnis 1818
 
Name der Ortschaft
Volksmenge
Bezeichnung nach
allgemeinen Verhältnissen
Confession
Pfarrsprengel
  Cose
155
Dorf
lutherisch
Mikrow
  Kutusow
13
Vorwerk
lutherisch
Mikrow
  Brauershof
12
Vorwerk
lutherisch
Mikrow
  Bratenkrug
6
Vorwerk
lutherisch
Mikrow
Name der Ortschaft
Volksmenge
Bezeichnung nach
allgemeinen Verhältnissen
Confession
Pfarrsprengel
  Cosemühl
115
Dorf m.e. Kapelle
lutherisch
Mikrow
  Alexanderhof
4
Vorwerk
lutherisch
Mikrow
  Helenhof
14
Vorwerk
lutherisch
Mikrow
  Henriettenhof
7
Vorwerk
lutherisch
Mikrow
  Friederikenhof
4
Vorwerk
lutherisch
Mikrow
  Friedrichshof
10
Vorwerk
lutherisch
Mikrow
  Mühle
 
Mühle
lutherisch
Mikrow
 

Quelle : Dorfschulzen des Stolper Kreises von 1869, Rolf-Detlev Neß auf www.stolp.de

Angegeben ist KLEWER für Coose und SCHWUCHOW für Coosemühl.


Quelle : Gemeindelexikon (1871)

Das Dorf Coose und die Rittergüter Coose und Coosemühl sind bei der Volkszählung vom 1. Dezember 1871 als Landgemeinde bzw. Gutsbezirk aufgeführt.
 
  Dorf
Coose
Rittergut
Coose
Rittergut
Coosemühl
Wohnplätze
1
5 1
5 2
Wohngebäude
66
51
32
Einzel-Haushaltungen
2
-
-
Familien-Haushaltungen
80
55
66
Ortsanwesende Bevölkerung am 1. December 1871 : Bewohner, männliche
181
167
183
- " -                                                                          : - " -         , weibliche
206
162
193
- " -                                                                          : - " -         , überhaupt
387
329
376
- " -                                                                          : - " -         , davon ortsgebürtig
225
138
121
Ortsanwesende Bevölkerung am 3. December 1867
401
306
369
Staatsangehörigkeit: Preussen
387
329
376
- " -                       : Nicht-Preussen
-
-
-
Religion : Evangelische
 367
 329
 357
- " -       : Katholiken
-
-
18
- " -       : Sonstige Christen
9
-
1
- " -       : Juden
11
-
-
- " -       : Bekenner anderer Religionen und unbestimmt
-
-
-
Alter und Schulbildung
 
 
 
Personen unter 10 Jahr alt
136
91
119
- " -         über 10 Jahr alt : können lesen und schreiben
191
182
198
- " -         über 10 Jahr alt : Schulbildung nicht angegeben
12
1
10
- " -         über 10 Jahr alt : Analphabeten
48
55
49
Pers. Gebrechen Einzelner : Blinde
1
1
-
- " -                                   : Taubstumme
1
-
-
- " -                                   : Blöd- und Irrsinnige
-
1
-
Ortsabwesende 1871
10
3
2

1 Wohnplätze Rittergut Coose (Wohngebäude - Einwohner)
Rittergut Coose (22 - 145); Vorwerke: Bratenkrug (5 - 30), Brauershof (5 - 35), Kutosow (13 - 86), Landhof (6 - 33)

2 Wohnplätze Rittergut Coosemühl (Wohngebäude - Einwohner)
Rittergut Coosemühl (22 - 263); Vorwerke: Alexanderhof (1 - 14), Friedrichshof (2 - 35), Helenenhof (6 - 53), Henriettenhof (1 - 11)
 


Quelle : Leuchs Adressbücher (ab 1892)

Kose Dorf und Gutsbezirk, 670 Einwohner, AG Lauenburg, LG Stolp, Bahnhof Pottangow, Post und Telegraph Mickrow
Gasth.: P. Scheewe/Frz. Stewa
Gutsbes. (Rittergut) u. Krebsh.: Fritz Minde
Sattler: Nagel
Schmiede: Gust. Seils/Rud. Seils
Schuhmacher: Schmult
Stellmacher: Guse/Kowalke
Tischler: Theod. Pallass


Quelle : Sedina-Archiv, Pommersche Mühlenmeister, Mühlenbesitzer und ihre Gehilfen

Für die Jahre 1910 - 1928 ist bei Kosemühl die Fa. SCHLICKER angegeben.


Quelle : Gemeindelexikon (1905)

Kose ist bei der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 als Landgemeinde und Gutsbezirk, Kosemühl als Gutsbezirk, alles zum Amtsbezirk Kose gehörig, aufgeführt.
Als Wohnplätze sind angegeben für den Gutsbezirk Kose Alexanderhof (1 Wohnstätte und 8 Einwohner), Eichenfelde (2 Wohnstätte und 30 Einwohner), Friedrichshof (1 Wohnstätte und 20 Einwohner) und Kutusow(10 Wohnstätte und 61 Einwohner),
für den Gutsbezirk Kosemühl Gloddow (1 Wohnstätte und 3 Einwohner), Bahnhof Helenenhof (2 Wohnstätte und 12 Einwohner), Gut Helenenhof (5 Wohnstätte und 62 Einwohner) und Vorwerk Poponke (1 Wohnstätte und 19 Einwohner).
 
  Kose Kose
Kosemühl
  Landgem.
Gutsbez.
Gutsbez.
Gesamtflächeninhalt in ha
693,4
2697,8
zusammen
Durchschnittlicher Grundsteuer-Reinertrag auf 1 ha
2,79
3,08
zusammen
Bewohnte Wohnhäuser
40
39
23
Andere bewohnte Baulichkeiten, Hütten, Zelte,
Schiffe, Wagen und dergleichen
1
-
2
Haushaltungen : gewöhnliche von 2 und mehr Personen
58
40
40
Haushaltungen : Einzellebende mit eigener Hauswirtschaft
1
1
-
Bevölkerung
313
263
244
- " - , davon männliche Personen
150
134
121
- " - , davon aktive Militärpersonen
-
-
-
Religionsbekenntnis : evangelisch
313
256
221
- " - , davon sprechen deutsch
313
256
220
- " - , davon sprechen polnisch
-
-
1
- " - , davon sprechen eine andere Sprache
-
-
-
- " - , davon sprechen deutsch und eine andere Sprache
-
-
-
Religionsbekenntnis : katholisch
-
4
7
- " - , davon sprechen deutsch
-
4
7
- " - , davon sprechen polnisch
-
-
-
- " - , davon sprechen deutsch und eine andere Sprache
-
-
-
Religionsbekenntnis : andere Christen
-
-
-
Religionsbekenntnis : Juden
-
-
-
Religionsbekenntnis : andere und unbestimmte Bekenntnisse
-
-
-
 


Quelle : Güteradreßbuch Pommern (1911)

Besitzer des Ritterguts Kose war Karl KRÖNING. Es bestand eine Züchtung und Verkauf von Krebsen, sowie Fisch- und Nutzholzverkauf.
Der Grundsteuerreinertrag betrug 3470 Mark.
 
Größe in Hektaren (abgerundet)
 
Summe
Acker inkl.
Gärten
Wiesen
Weiden
Holzungen
Umland, Hof-
räume, Wege
Wasser
Kose
978
471
24
22
352
 
109

 
Viehstand
 
Pferde
Rindvieh
davon Kühe
Schafe
Schweine
Kose
24
56
30
450
100
 


Quelle : Karl-Heinz Pagel (1989)

In der Hügellandschaft im Südosten des Landkreises liegt die Gemeinde Kose mit dem großen Koser See, der das Gemeindegebiet im Westen begrenzte. Ein landschaftliches Kleinod im breiten Tal der Lupow war der Ortsteil Kosemühl, im Westen von den bis zu 160 Meter hohen Kosemühler Bergen umgeben und im Süden von dem Staatsforst Platenwald. Kose war verkehrsmäßig und wirtschaftlich stärker an Lauenburg angebunden als an die weit entfernte Kreisstadt Stolp.

Einige Angaben über die Gemeinde Kose aus der Zeit vor 1945 in Kurzform:

Zugehörige Ortsteile: (7) Alexanderhof - Eichenfelde - Helenenhof, Bahnhof -Helenenhof, Gut - Kosemühl - Priemfelde (Kutusow) - Landhof
 
Gemeindefläche in ha 3288
Wohnbevölkerung am 17. Mai 1939 739
Zahl der Haushaltungen 179
Zahl der Wohnhäuser 1925 106
Amtsbezirk Kose
Standesamtsbezirk Kose
Gendarmeriebezirk Wutzkow
Amtsgerichtsbezirk Lauenburg i. Pom.
Gemeindevorsteher 1931 Lindstaedt
Bürgermeister 1937 Schmied Fritz Seilz
Nächste Bahnstation
Entfernung - (ab Bütow 31,5 km, ab Lauenburg 23,6 km) 
Bahnlinie Bütow - Lauenburg
Helenenhof
Poststelle II Kose
Der Bahnhof im Jahre 1976
Letzte postalische Anschrift Kose über Pottangow Ein Klick auf das Photo öffnet es in
höherer Auflösung (117 KB)

Der historischen Dorfform nach ist Kose ein großes Straßendorf. Nach einer alten Urkunde gehörte es 1301 dem Burggrafen Mathäus in Schlawe. Es wurde damals Cosa genannt, 1305 Kosen und 1601 schon Kose. 1499 waren hier die von Pirch angesessen und seit 1685 die von Münchow, denen auch Kosemühl und Klein Rakitt gehörte. In der Musterrolle von 1523 wird Simon pirche thor Kose genannt. Die Hufen-Klassifi-kation von 1717 enthält die Eintragung:

Besitzer: Geheimbt Raht und Cammer Präsident Christian Ernst von Mönchow.
Bauern ä 1 Lh.:1. Jürgen Macul, 2. Steffen Miottel, 3. Michel Schilos, 4. Hanß Laborius, 5. Paul Scharcke, 6. Hanß Miottel, 7. Hanß Marzisch, 8. Jürgen Miottel.
Halbbauer: Marten Nicolaick. Cossäthen: 1. Barthel Kusch, 2. Jacob Liescke, 3. Jürgen Müller, 4. Johann Kusch, 5. Johann Lakowski, 6. Paul Lutzke, 7. Jacob Kusch, 8. Christian Biescke, 9. Michel Biescke, 10. Jürgen Chrapke, 11. Jacob Miottel,
12. Michel Miottel, 13. Adam Scharcke, 14. Albrecht Laskowski, 15. Michel Kusch.

Christian Ernst von Münchow teilte seine Güter noch zu Lebzeiten unter den drei Söhnen auf. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gingen Kose, Kosemühl und Klein Rakitt in Konkurs und wurden 1766 bei einer Versteigerung Friederich Wilhelm
von Somnitz zuerkannt. Sie wechselten nun mehrfach den Besitzer und gingen auf Carolina von Papstein, deren Schwester Gottliebe von Brenckenhoff, geb. von Papstein den Landrat Johann von Brunn und schließlich nach einem Vergleich 1781 auf Kaspar Friedrich von Massow über. Nach Brüggemann hatte Kose um 1784 ein Vorwerk, sieben Bauern, vier Halbbauern, dreizehn Kossaten, einen Schulmeister, auf der Feldmark des Dorfes ein Vorwerk, der Bratenkrug genannt, eine in der Kosenschen Holzung 1770 angelegte Glashütte nebst einem Vorwerk, bei dem sich außer den Hütten der Glasmacher noch sechs Büdnerwohnungen und eine Holzwärterwohnung befanden. Ende des 18. Jahrhunderts erwarb der Landrat Leopold Nikolaus Georg von Zitzewitz die Rexinschen Besitzungen Kose, Kosemühl, Klein Rakitt mit Paschkenkrug, Gloddow, Swante und Lessaken. Obwohl er von seinem Vater keinen Grundbesitz ererbt hatte, wurde er einer der größten Grundbesitzer seiner Familie. Es muß sich bei ihm um eine ausgeprägte Persönlichkeit gehandelt haben, denn 1805 wurde er zum Landrat des Kreises Stolp ernannt. Noch vor seinem Tode 1818 übernahm sein Sohn Alexander den Besitz und ließ sich in Kosemühl nieder. Er wurde Landschaftsdirektor und zog 1852 nach Stolp, wo er 1855 starb. Die Erben verkauften den gesamten Besitz 1856 für 147513 Taler an Ernst Benjamin Kratz. Die letzten Besitzer waren: 1893 Minde, 1910 Karl Kröning und dann Oberamt mann Max Klatt bis 1945. Im Jahre 1938 hatte das 978 ha große Rittergut Kose 471 ha Ackerland, 24 ha Wiesen, 22 ha Weiden, 352 ha Holzungen, 109 ha Wasserflächen sowie einen Viehbestand von 36 Pferden, 110 Stück Rindvieh, 400 Schafen und 100 Schweinen.

Das zuletzt in Kose eingemeindete Kosemühle hat weitgehend das Schicksal von Koses geteilt. Nach Brüggemann hatte es um 1784 ein Vorwerk, eine Kornmühle, eine Schneidemühle, einen Krug, eine Schmiede, auf der Feldmark des Dorfes eine Holzwärterwohnung und unter Einbeziehung des zu Kosemühl gehörigen Dorfes Kose 54 Feuerstellen. Von Karl Kratz, der 1893 noch als Eigentümer genannt wird, ging Kosemühle auf die Handelsgesellschaft F. A. Schlieker in Dülmen in Westfalen über, der das Gut bis 1945 gehörte. Im Jahre 1938 war das Rittergut Kosemühl 290 ha groß. Es hatte 179 ha Ackerland, 63 ha Wiesen, 36 ha Wald, 6 ha Unland, Hofraum und Wege und 6 ha Wasserflächen. Zum Viehbestand des Gutes gehörten 17 Pferde, 80 Stück Rindvieh und 150 Schweine. In der Gemeinde Kose gab es insgesamt 75 landwirtschaftliche Betriebe:

16 mit 0,5 bis unter 5 ha
16 mit 5 bis unter 10 ha
21 mit 10 bis unter 20 ha
17 mit 20 bis unter 100 ha
5 mit 100 ha und darüber

Im letzten Güteradreßbuch werden namentlich genannt:
der Landhof Retzmann 110 ha 
Wilhelm Schöwe 88 ha 
Friedrich Burmeister 30 ha 
Erich Zech 175 ha

Der Bauer Zech hatte auch den größten Viehbestand: 15 Pferde, 50 Stück Rindvieh und 120 Schweine. Der durchschnittliche Grundsteuerreinertrag auf ein Hektar war mit 3,04 RM halb so hoch wie im Kreisdurchschnitt (5,95 RM).

Das seit etwa 1900 in die Gutsgemeinde Kosemühl eingemeindete Gloddow war alter Puttkamerscher Lehnsbesitz, der mit Unterbrechungen bis zum 18. Jahrhundert im Familienbesitz blieb. Die Hufen-Klassifikation von 1717 enthält die Eintragung:

Besitzer: Berthold Rüdiger von Puttkamer. Cossäthen: 1. Woyck Lortz, 2. Marten Koschnick.

Um 1784 hatte das Vorwerk Gloddow nach Brüggemann zwei Kossäten, einen Holzwärterkaten und insgesamt vier Feuerstellen. Von Karl Kratz ging Gloddow zusammen mit Kosemühl, von wo aus es bewirtschaftet wurde, auf die Handelsgesellschaft F. A. Schlieker in Dülmen in Westfalen über.

Schon im vergangenen Jahrhundert hatte Kosemühl eine Glashütte, die eine Tochterhütte von Karwen war. Sie stellte ausschließlich Flaschen her und ging wie die Glashütte in Karwen 1887 ein. In Kose gab es 1941 folgende Betriebe des Handels und Handwerks: Das Baugeschäft Paul Vedder, das Geschäft für Brennmaterialien Erich Zielinsky (in Kosemühl), die Gasthöfe A. Freyer, Richard Rahn und Erich Zielinsky (in Kosemühl), den Ländlichen Spar- und Darlehnsverein EGmbH., die Mühle Artur Bilawski (in Kosemühl), die Sattler W. Gustke und K. Nagel, die Schmiede F. Seils, die Schneider P. Schulz (in Kosemühl) und Paul Wargowske, den Schuhmacher Kiesel, die Stellmacher B. Kowalk und F. Kowalk und den Zimmermeister E. Krüger.
Die Gasthöfe führten auch Kolonialwaren.

Verkehrsmäßig war für Kose der Ausbau einer Straße nach Priemfelde (Kutusow) von größer Bedeutung. ,,Nur ein schmaler Landweg führt von Kose nach dem Ortsteil Priemfelde. Stark hügelig ist das Gelände. Selbst bei gutem Wetter stellt das Befahren dieses Weges übermäßig hohe Anstrengung an Mensch, Pferd und Material. Und bei Regen? Kein Durchkommen! Längst schon war der Ausbau des Weges geplant. Aber auch hier mangelte es an Geld und Arbeitskräften. Mit den Erdarbeiten wurde 1938 begonnen. Bald mußten sie eingestellt werden. Erst seit August sind sie wieder aufgenommen“ (Grenz-Zeitung vom 9. Dezember 1940). Auch Landhof und Eichenfelde waren an dem Ausbau stark interessiert. Die Straße sollte 3300 Meter lang werden. Veranschlagt waren dafür 129400 RM.

Die Kirche in Kosemühl war ein einfaches Fachwerkgebäude. Sie wurde am 15. September 1746 geweiht. Der Kammerpräsident von Münchow hatte sie als Besitzer von Kosemühl errichtet. Etwa aus der Zeit um 1800 stammt ein hoizgeschnitztes und bemaltes Wappen an der Orgelempore mit dem preußischen Adler als Schildhalter. Der Schild war geviert und zeigte auf je zwei Feldern drei Mohrenköpfe und ein weißes Johanniterkreuz. Zwei Altarleuchter aus Zinn waren in schwerfälligen Barockformen gehalten.

Kosemühl gehörte zum Kirchspiel Mickrow, und die geräumige Kapelle wurde von dort aus betreut. Allerdings fand unter den Gemeindemitgliedern eine ausgeprägte Scheidung zwischen dem Zentrum um Mickrow und dem südlichen Teil der Parochie statt. Als im Jahre 1912 Groß Rakitt als selbständiges Kirchspiel entstand, widersprachen die Evangelischen von Kose und Wutzkow der Einpfarrung und verlangten nach selbständiger Organisation. Ein erster Schritt dahin war die Errichtung der Kirchengemeinde Kosemühl im Jahre 1913. Vergeblich war auch der Versuch von Pastor Sendler, die beiden Orte kirchlich an Groß Rakitt anzubinden. Die ohnehin schwierigen Verhältnisse in diesem Raum wurden überschattet von den Auseinandersetzungen mit dem katholischen Bevölkerungsteil, der der Gefahr polnischer Unterwanderung ausgesetzt war. Eine unglückselige Rolle spielte hier der Besitzer von Kosemühl Kommerzienrat Schlieker, der den Evangelischen drohte, ihnen ihre Kirche ,,zu entziehen, zu schließen oder sogar dem katholischen Priester zur Verfügung zu stellen“. Dem wurde durch die Entscheidung des Reichsgerichts vom 4. Mai 1910 die Spitze abgebrochen und festgestellt, daß die Kirche dem evangelischen Gottesdienst und nur diesem zur Verfügung zu stellen sei. Ein Antrag des katholischen Pfarramtes in Lauenburg, mit dem die Mitbenutzung der evangelischen Kirche in Kosemühl begehrt wurde, stieß auf den Widerstand des Gemeinde-Kirchenrates in Kosemühl und des Konsistoriums in Stettin. Als Kirchengemeinde des Kirchspiels Mickrow gehörte Kosemühl zum Kirchenkreis Stolp-Altstadt. Im Jahre 1925 gab es in Kose 59 Bewohner katholischen Bekenntnisses (6,6 v. H.). Die Bevölkerung war also überwiegend evangelisch. Eine katholische Kirche wurde in Kosemühl 1931 eingeweiht.

Die Volksschule in Kose war 1932 dreistufig. Sie hatte drei Klassen und zwei Lehrer, die hier 125 Schulkinder unterrichteten. Ein Teil der Kinder aus Kose ging in Klein Rakitt zur Schule, die Kinder aus dem Ortsteil Kutusow besuchten die Schule in Ludwigshof im Kreis Lauenburg. Lehrer in Kose waren Paul Witt, Eckerlein und Werner Conrad.

Bereits im Januar 1945 wurden in Kose Fluchtvorbereitungen durch den Ortsbauernführer Burmeister angeordnet. Am 8. März abends nach 22 Uhr gab der Bürgermeister bekannt, daß der Ort bis zum nächsten Morgen 7.30 Uhr geräumt sein müsse. Sämtliche Dorfbewohner gingen im Treck geschlossen auf die Flucht. Das Ziel war zunächst Langeböse. Der Treck wurde jedoch über Labuhn in den Kreis Lauenburg umgeleitet. Er zog weiter über Roslasin, Lanz nach Schweslin. Dort wurde er von den Russen überrollt und mehrere Dorfbewohner erschossen. Einigen Familien, die den Treck in letzter Stunde verließen und zu Fuß weiterzogen, gelang die Flucht in den Westen. Kose wurde am 9. März 1945 von den Russen besetzt, und bald erschienen die ersten Polen. ,,Die Polen, welche gleich nach der Besetzung ankamen, suchten sich die Grundstücke aus und raubten alles weg.“ Als die Bewohner nach einigen Tagen zurückkamen, sahen sie sich bereits ihres Besitzes beraubt. Ein Pole zog damals durch das Land und liquidierte nach einer vorbereiteten Namensliste deutsche Bewohner.

Bis zum 29. Juni 1947 wurden alle Deutschen vertrieben. Die Heimatortskaflei Pommern hat später 339 Dorfbewohner in der Bundesrepublik Deutschland und 171 in der DDR ermittelt. Aus Kose wurde Kozy - so einfach ist das.

Kriegs- und Vertreibungsverluste: 34 Gefallene, 11 Ziviltote und 114 Vermißte (,,ungeklärte Fälle“).


Quelle : pommersche Lehrer (1952)

Als Lehrer war zuletzt in Kose tätig Werner CONRAD, dessen Seminar in Pyritz von 1919 bis 1922  war und der nach dem Krieg in Neumünster lebte.


Quelle : Friedrich Lorentz (1964)

Kose Kr. Stolp, urk. Cosa 1301: Grdf. wohl kozja, fem. Adj. zu koza "Ziege", vgl. ON slov. Kozje