zur Startseite

Barlomin

mit Forsthaus Barlomin, Schule Barlomin, Sampowske und Sempow

(Kreis Neustadt / Westpreußen)


Standesamtsbezirk :  Lusin


Kirchspiel (evangelisch) : Smasin


Kirchspiel (katholisch) :  Lusin


Ansprechpartner :  Fritz Schulz : 

Barlomin: Kreis Neustadt, 1871 (Quelle 2): Gutsbezirk mit insgesamt 271 Einwohner, Amtsbezirk Lusino, Kirchspiel Smazin (kath. Lusino). Zum Rittergut Barlomin gehören die Abbauen Alteschmiede (54 Ew.), Barlominerhütte (25 Ew.), Lemanow (13 Ew.), Sampowski (15 Ew.) und Sempow (15 Ew.).
Der Ort gehörte früher zu den Gratialgütern des Kammeramtes Mirchau und tritt deshalb in älterer Zeit urkundlich im Kreis Neustadt nicht auf. Die erste Verbindung mit Gütern hiesiger Gegend geschah in seiner Vereinigung mit Kamlau am 21.02.1624; mochte aber schon einige Zeit früher diesem Gute angegliedert gewesen sein. Ernst v. Krockow hatte Vieh von dort weggetrieben ohne Schadensersatz zu leisten. Eine zweite Urkunde vom 6. September enthält die Klage des damaligen Besitzers Chr. Czapski gegen Georg, Henning und Isabella Jatzkowski (Gemahlin des Nik. Kostka) wegen der Güter Barlomin, Kamlowo, Tulowo (Tillau) und Luboczyn. Es handelt sich um Erbauseinandersetzung zwischen der Familie v. Czapski und v. Jatzkowski. Im Laufe desselben Jahres war Chr. Czapski gestorben und seine Witwe eine Margarete Manteuffel hatte 1625 ihre 4 oben genannten Güter anderweitig, vermutlich an ihren Sohn, zediert; dieses zog ihr eine Klage von dem angeblich mitberechtigten Nikolaus Kostka zu. Im Jahre 1647 finden wir wieder einen Christoph v. Czapski als Besitzer der genannten 4 Güter: Tulowo, Lubocino, Barlomino und Kamlowo, zu denen als 5. noch ein Gut Buchholz hinzutritt. Alle sollen sie in der Woywodschaft Pommern und im Putziger Distrikte gelegen haben. Ein Disitations-Protokoll etwa um 1600 - also etwas früher- sagt, dass Barlomin einem v. Lubocki gehört habe und dass 8 Bauern dazu gehört hätten. Lubocki wäre auch Besitzer von Kamlowo gewesen. Hiernach hätten die v. Lubocki das Gut Kamlau 1580 erworben und bald darauf das benachbarte Gut Barlomin. Ihre Nachfolger waren die Czapskis. Noch 1680 tritt der Peter Czapski aus Kamlau, auch Pächter in Barlomin, vor dem Neustädter Gericht auf. Gleichzeitig erscheinen einige Zeugen aus Barlomin: Socha, Ptach, Drogosch, Ladorski, Tesmer, Bollmann, Klein, Rytzlaff u.a. Im Jahre 1696 wird ein Christoph Krokowski als Besitzer oder Anteilsbesitzer in einer Urkunde des Barlominer Familienarchives erwähnt. Weitere Besitzwechsel erfolgten in den Jahren 1701, 1720 und 1740. Nachfolger der Czapskis und der Krockows war General v. Schachtmann. Die Witwe des Generals v. Schachtmann zedierte 1740 dieses polnische Gratialgut an einen Herrn v. Grumbkow, der in den Jahren 1744 und 1745 urkundlich Grumbkowski heißt. Bei der Lustration 1765 wird dieser Besitzwechsel anerkannt. Nach dem Kontributions-Kataster 1773 war es ein aus 14 kulmischen Hufen bestehendes königliches Gratialgut mit 7 Bauern und 10 Einsassen einschließlich der Handwerker. Erbherr v. Grumbkow. Nach der Statistik 1789 war Barlomin ein adeliges Gut mit 5 Pustkowien und einer Mühle mit 19 Feuerstellen. 1796 stirbt Hauptmann v. Grumbkow und Besitzerin wird Justina Renate verwitwete v. Brand geb. v. Grumbkow bis zum Jahre 1805, darauf Frau Amtsrätin Johanna Bollen geb. Hackenbeck bis 1841, seitdem Adolf Friedrich v. Zelewski, nach dessen Tode 1904 das Gut in Händen der Familie verblieben ist.  Nach der Matrikel 1847 gehörten noch etliche Vorwerke und Mühlen dazu wie die Zempow Mühle, Alte Schmiede und eine Schäferei. Nach der Matrikel 1860 hatte Barlomin 48 Hufen, von denen eine Hufe an bäuerliche Besitzer ausgegeben war. 1902 hatte das Gut B. eine Größe von 1182 ha; Besitzer: Kammerherr Eberhard v. Zelewski (+10.03.1904). Einwohner 121 deutsch und 120 polnisch Sprechende (Quelle 1).

>> In Barlomin lebte unser Vorfahre Jacob Mielke (KZ 432), Schmied ebd. (gen. 1776). Verheiratet mit Catharina XX (KZ 433)
>>*1726 in ?Barlomin Matthis Mielke (KZ 216)
 

Quellen:
1) Franz Schultz (1907): „Geschichte der Kreise Neustadt und Putzig“
2) Hans Prutz (1872): „Geschichte des Kreises Neustadt in Westpreussen“
3) Franz Schultz (1912): „Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern“
4) Heinrich Koops (1967): „Streifzug durch die Dörfer des Kreises Lauenburg“
5) Willy Heidn (1965): „Die Ortschaften des Kreises Karthaus/Westpr. in der Vergangenheit“