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Fritz
Schulz :
Lissau: (1310 Lisow, 1352 Lissow), Kreis Putzig, 1871 (Quelle 2): Gutsbezirk
mit insgesamt 153 Einwohner, Amtsbezirk Krockow, Kirchspiel Krockow (kath.
Zarnowitz). Zum Gut Lissau gehört das Gut Jägerhof (3 Haushaltungen, 17
Einwohner) und das Vorwerk Warzau (Warsau) mit 11 Haushaltungen und 64
Einwohner.
Der Ort wird zuerst im Jahre 1310 bei einer Grenzberichtigung genannt
„auf dem Wege von Lisow nach Sweczin“. 1342 wird auch ein Weg von Sobiensitz
nach Lisow erwähnt. Am 6.12.1352 stellt der Danziger Komthur im Auftrag
des Hochmeisters Winrich von Kniprode den Brüdern Bogdan und Jakob über
die Hälfte des Gutes Lissow eine Beschreibung aus mit 6 jähriger Zinsfreiheit;
es muß also noch wüst gelegen haben. Auf dem Lauenburg-Putziger Landgericht
treten auf: Bartke von Lissow und Nenitz von Lissau. Noch im Jahre 1400
war Lissau ein polnisches Zinsdorf mit einem Platendienste. In den Jahren
1580-1620 gibt Franz Liß an Krockow einen Adelsanteil ab. 1624 befindet
sich Achaz von Lissau im Streit mit Krockow. Er verkauft später seinen
Gutsanteil an einen Danziger Bürger Katzkenhagen, macht aber den Kauf mit
Fehdekrieg und Klagen beim Landgericht wieder rückgängig. Im Jahre 1643
hat Ernst Krockow einige Adelsanteile in Lissau von einer Hedwig Warzewska
erworben und gibt diese dann an einen Edelmann Goretzki pachtweise weiter.
Seit jener Zeit ist Lissau Krockow‘scher Besitz, so steht im Kontributionskataster
1772: Lissau Vorwerk zu den Krockow‘schen Gütern gehörig; 1 Müller, 3 Kossäthen
und 2 Einlieger. 1789 ist Lissau ein adeliges Vorwerk mit 6 Feuerstellen
dem Obersten v. Krockow gehörig mit eigenem Schulverband,; dazu Jägerhof
und Warzau. Die Vereinigung mit Lissau erfolgte durch Beschluss des Kreistages
vom 13.04.1895 (Quelle 1).
(1) Warsau: (1281 Warsova), als selbständige Ortschaft eingegangen,
hat lange Zeit eine Rolle unter den Panengütern des Putziger Gebietes gespielt.
Es wird schon 1281 bei einer Grenzbestimmung genannt als Warsova und gehörte
1400 zu den polnischen Zinsdörfern. Hierher leitete sich die ausgebreitete
Familie der Warsewski. 1502 gab es eine Mühlengerechtigkeit. 1617 war es
in 3 Adelsteile gespalten: 2 Brüder, Sebastian und Adrian Warsewski hatten
von ihrem Bruder Martin den Adelsanteil käuflich erworben, den dieser aber
später noch einmal an einen Krockow verkauft. 1620 kauft das Kloster Zarnowitz
das Gut Warsau an und läßt es durch einen Faktor (auch ein Warzewski) verwalten.
In ständigem Streit der Warzewski‘s mit dem Kloster und erneuter Abfindungszahlung
an einen Erbberechtigten blieb Warsau im Besitze des Klosters bis zur Säkularisierung.
1772 war hier ein Pächter Paul Domnik und 3 Scharwerksbauern. 1789 königliches
Erbpachtsvorwerk mit 4 Feuerstellen. 1820 Erbpächter Franz Karl Krefft.
erst durch einen Vertrag am 21.08.1837 ging das Erbvorwerk aus dem Besitze
der Krefft in den des Grafen Krockow über, wurde aber staatlicherseits
immer noch als Erbpachtsvorwerk geführt. 1895 wurde Warsau mit Lissau zu
einem Gutsbezirk vereinigt. Die dazugehörige Einzelbesitzung Jägerhof
wurde zu Sobiensitz gezogen. Pächter
Mielke, dann Allan (Quelle 1).
>> Im Jägerhof/ Abbau Warsau lebte unser Vorfahre Ferdinand Buschkowski,
Schuhmachermeister (gen. 1870/73/75/96). Er war verheiratet in der 2. Ehe
mit der Emilie Dorothea Caroline Mielke (KZ 27)
>>*11.10.1870 in Jägerhof Adolph Friedrich Buschkowski
>>+27.07.1873 in Jägerhof Albertine Buschkowski geb. Nachtigall
>>*22.07.1875 in Jägerhof Emma Emilie Bertha Buschkowski (KZ 13)
>>*30.06.1895 in Jägerhof Paul Gustav Franz Pieper (KZ 6)
Quellen:
1) Franz Schultz (1907):
„Geschichte der Kreise Neustadt und Putzig“
2) Hans Prutz (1872): „Geschichte
des Kreises Neustadt in Westpreussen“
3) Franz Schultz (1912):
„Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern“
4) Heinrich Koops (1967):
„Streifzug durch die Dörfer des Kreises Lauenburg“
5) Willy Heidn (1965):
„Die Ortschaften des Kreises Karthaus/Westpr. in der Vergangenheit“ |