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Fritz Schulz :
Prangenau (mit Popowken): (1323 Prangenau, 1789 Ober- und Niederprangnau,
1820 Ober- und Niederprangenau, 1895 Prangenau), Kreis Karthaus (ab 1920
Kreis Danziger Höhe), 1905 (Quelle 5): Landgemeinde mit insgesamt 615 Einwohner,
Amtsbezirk Kahlbude, Kirchspiel Prangenau (Ev. Löblau). Zu Prangenau gehört
das Gut Popowken (3 Haushaltungen, 29 Einwohner).
Bei Prangenau handelt es sich um eine alte Siedlung. Als deutschrechtliches
Dorf gehört Prangenau zur ältesten Ausstattung des Danziger Brigittenklosters.
Diesem wurden 1484 eine erneute Verschreibung von 14 Hufen in Prangenau
ausgestellt. 1773 ist Prangenau mit Ostroschken ein Vorwerk zu Danzig gehörig.
Um 1789 hatte das Königl. Dorf Oberprangnau 8 und das Königl. Dorf Niederprangnau
nebst einer katholischen Kirche ebenfalls 8 Feuerstellen. Um 1820 betrug
die Einwohnerzahl des Bauerndorfes Oberprangenau 216 und die des Bauerndorfes,
Krug und Mühle Niederprangenau 75. Bei der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung
um 1865 sind beide Orte zusammengefaßt. Zu ihnen gehörte der kleine Gutsbetrieb
Popowken (Die Einwohnerzahl betrug 640 und die Gesamtfläche 1763
Morgen mit 64 Besitzern und 65 Wohn- und 2 gewerbliche Gebäude. Ober- und
Niederprangenau erscheinen 1892 als zwei gesonderte Gemeinden; 1895 wurden
sie zu einer Gemeinde Prangenau vereinigt. 1905 bedienten sich von den
497 Katholiken 365 der deutschen, 121 der polnischen und 11 der kaschubischen
Sprache. 113 Einwohner waren evangelisch und 5 jüdisch, alle mit deutscher
Muttersprache.
Prangenau war schon 1323 ein Kirchdorf. Ursprünglich war die Kirche
selbständig; später wurde sie als Filiale der einzigen katholischen Kirche
in Danzig, der Königl. Kapelle angeschlossen und erst seit 1859 von ihr
wieder getrennt. Das Gotteshaus stammt vermutlich aus dem Anfang des 14.
Jhds. Zu der Kirche gehörten nur einige Gemeinde aus dem Kreis Karthaus;
der Hauptteil der Gemeinden gehörte zum Kreis Danziger Höhe. Nach der Visitation
von 1583 gehörten aus dem Kreis Danziger Höhe zur Kirche: Grossbölkau mit
42 Bauern, Kleinbölkau mit 30 Bauern, Goschin mit 16,5 Bauern, Saalau mit
30 Bauern, Kleschkau mit 22 Bauern, Scherniau mit 20 Bauern und die Vorwerke
Saskoschin, Domachau, Wartsch und Lissau. Aus dem Kreis Karthaus waren
der Pfarrei angeschlossen: Prangenau mit 14 Bauern, das Vorwerk Buschkau
und Ostroschken. Von dem Hause und der Familie Cziepielsk (Czapielken)
war der Kirche ein Gut namens Popowken von 12 Hufen Grösse geschenkt
worden. Wegen dieses Gutes bestand Streit zwischen der Kirchenverwaltung
und dem Pfarrer. Dem Pfarrer wurde nahegelegt, der Kirche die Einkünfte
aus dem Gut zu erstatten. Das Gut solle zu gleichen Teilen im Besitz der
beiden Partner sein. Ein Gutsökonom entschied jedoch später, dass es dem
Pfarrer Koss alleine zugesprochen wurde. Außer den in dem Visitationsbericht
genannten Ort gehörten noch aus dem Kreise Karthaus zur Pfarrei an: Ziegelei
Babenthal, Neuheit, Oberkahlbude, Podfidlin und Lappin. Die Evangelischen
hielten sich zur Kirche nach Löblau (Quelle 5).
>> In Popowken lebten unsere Vorfahren George Taube /KZ 236), wohnhaft
ebd. (gen. 1826), Johann Taube (KZ 118), wohnhaft ebd. (gen. 1824/26).
Er war verheiratet mit Constantia Lademann (KZ 119).
>>*1795 in ?Popowken Johann (Ludwig) Taube (KZ 118)
>>*1821 in ?Popowken Friedrich Wilhelm Taube
>>*1822 in ?Popowken Friederike Caroline Taube
>>*15.03.1824 Henriette Florentine Taube (KZ 59)
>>*02.03.1825 Johann Ludwig Ferdinand Taube
>>*30.07.1826 Carl Ludwig Taube
>>+06.09.1826 Constantia Goncordia Taube geb. XX (KZ 236)
Quellen:
1) Franz Schultz (1907):
„Geschichte der Kreise Neustadt und Putzig“
2) Hans Prutz (1872): „Geschichte
des Kreises Neustadt in Westpreussen“
3) Franz Schultz (1912):
„Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern“
4) Heinrich Koops (1967):
„Streifzug durch die Dörfer des Kreises Lauenburg“
5) Willy Heidn (1965):
„Die Ortschaften des Kreises Karthaus/Westpr. in der Vergangenheit“ |