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Details zu Bochowke und Gliesnitz



Quelle : Einwohnerverzeichnis (1655)

Als Besitzer von Gliesnitz sind im Jahre 1655 angegeben:
Claus von PUTTKAMER, Steffen und Heinrich von PUTTKAMER


Quelle : Schmettausche Karten von Pommern um 1780


Quelle : Berthold Schulze, Die Kantone Pommerns 1733-1786, in Baltische Studien, NF Band 38, 1936, Seite 265-316

Gliesnitz ist aufgeführt mit 14 Feuerstellen und dem Infantrieregiment 17, 2. Kompanie zugeteilt.


Quelle : Leopold Krug (1796)

Bochowke, oder Bochow, ein adliger Wohnsitz im Stolpschen Kreise hat 1 Vorwerk, 2 Halbbauern, 3 Kossäten, 1 Büdner, 7 Feuerstellen, Eichen- und Fichtenholzung, und gehört dem von SCHWICHOW. Seit 1772 sind hier für 1600 Rthlr. königliche Gnadengelder 176 Morgen 105 Rthn. Land meliovirt und 4 neue Familien angesetzt, welches jährlich 90 Rthlr. einbringen soll, und wofür der Besitzer jährlich 26 Rthlr. 16 Gr. zum adl. Wittwen und Waisenfond zahlen muß.


Quelle : Ortsverzeichnis 1818
 
Name der Ortschaft
Volksmenge
Bezeichnung nach
allgemeinen Verhältnissen
Confession
Pfarrsprengel
  Bochowke
53
Dorf
lutherisch
Mikrow
  Gliesnitz
43
Dorf
lutherisch
Mikrow

Quelle : Dorfschulzen des Stolper Kreises von 1869, Rolf-Detlev Neß auf www.stolp.de

Angegeben ist WURM in Wutzkow für Bochowke und WITTE für Gliesnitz.


Quelle : Gemeindelexikon (1871)

Das Rittergut Bochowke ist bei der Volkszählung vom 1. Dezember 1871 als Gutsbezirk aufgeführt.
 
  Rittergut
Bochowke
Wohnplätze
1
Wohngebäude
13
Einzel-Haushaltungen
-
Familien-Haushaltungen
13
Ortsanwesende Bevölkerung am 1. December 1871 : Bewohner, männliche
32
- " -                                                                          : - " -         , weibliche
40
- " -                                                                          : - " -         , überhaupt
72
- " -                                                                          : - " -         , davon ortsgebürtig
22
Ortsanwesende Bevölkerung am 3. December 1867
87
Staatsangehörigkeit: Preussen
72
- " -                       : Nicht-Preussen
-
Religion : Evangelische
72
- " -       : Katholiken
-
- " -       : Sonstige Christen
-
- " -       : Juden
-
- " -       : Bekenner anderer Religionen und unbestimmt
-
Alter und Schulbildung
 
Personen unter 10 Jahr alt
17
- " -         über 10 Jahr alt : können lesen und schreiben
40
- " -         über 10 Jahr alt : Schulbildung nicht angegeben
1
- " -         über 10 Jahr alt : Analphabeten
14
Pers. Gebrechen Einzelner : Blinde
-
- " -                                   : Taubstumme
-
- " -                                   : Blöd- und Irrsinnige
-
Ortsabwesende 1871
2
 


Quelle : Gemeindelexikon (1871)

Das Rittergut Gliesnitz ist bei der Volkszählung vom 1. Dezember 1871 als Gutsbezirk aufgeführt.
 
  Rittergut
Gliesnitz
Wohnplätze
2 1
Wohngebäude
14
Einzel-Haushaltungen
1
Familien-Haushaltungen
13
Ortsanwesende Bevölkerung am 1. December 1871 : Bewohner, männliche
40
- " -                                                                          : - " -         , weibliche
36
- " -                                                                          : - " -         , überhaupt
76
- " -                                                                          : - " -         , davon ortsgebürtig
14
Ortsanwesende Bevölkerung am 3. December 1867
79
Staatsangehörigkeit: Preussen
76
- " -                       : Nicht-Preussen
-
Religion : Evangelische
73
- " -       : Katholiken
1
- " -       : Sonstige Christen
2
- " -       : Juden
-
- " -       : Bekenner anderer Religionen und unbestimmt
-
Alter und Schulbildung
 
Personen unter 10 Jahr alt
23
- " -         über 10 Jahr alt : können lesen und schreiben
31
- " -         über 10 Jahr alt : Schulbildung nicht angegeben
5
- " -         über 10 Jahr alt : Analphabeten
17
Pers. Gebrechen Einzelner : Blinde
-
- " -                                   : Taubstumme
-
- " -                                   : Blöd- und Irrsinnige
-
Ortsabwesende 1871
-

1 Wohnplätze Rittergut Gliesnitz (Wohngebäude - Einwohner)
Rittergut Gliesnitz (10 - 53), Vorwerk Friedrichsthal (4 - 23)


Quelle : Topographisch-Statistisches Handbuch von 1880
 
Ort
Amtsgericht
Landgericht
Oberlandesgericht
Kreis
Regierungsbezirk
Einwohnerzahl
Bochofke, Gut
Lauenburg i. Pomm.
Stolp
Stettin
Stolp
Cöslin
70
Gliesnitz, Dorf
Lauenburg i. Pomm.
Stolp
Stettin
Stolp
Cöslin
44

Quelle : Leuchs Adressbücher (ab 1892)

Rubrik "Fernere Gutsbesitzer im Landkreis Stolp"
Bochowke Rittergut (nächste Poststation Wendisch-Silkom): Beyer


Quelle : Gemeindelexikon (1905)

Bochowke und Gliesnitz sind bei der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 als Gutsbezirke, zum Amtsbezirk Bochowke und zum Amtsgericht Lauenburg gehörig, aufgeführt.
 
  Bochowke
Gliesnitz
Gesamtflächeninhalt in ha
273,8
 288,7
Durchschnittlicher Grundsteuer-Reinertrag auf 1 ha
3,66
 2,19
Bewohnte Wohnhäuser
8
 4
Andere bewohnte Baulichkeiten, Hütten, Zelte,
Schiffe, Wagen und dergleichen
-
 -
Haushaltungen : gewöhnliche von 2 und mehr Personen
12
 6
Haushaltungen : Einzellebende mit eigener Hauswirtschaft
-
 -
Bevölkerung
62
46
- " - , davon männliche Personen
25
 22
- " - , davon aktive Militärpersonen
-
 -
Religionsbekenntnis : evangelisch
57
 28
- " - , davon sprechen deutsch
57
 28
- " - , davon sprechen polnisch
-
 -
- " - , davon sprechen eine andere Sprache
-
 -
- " - , davon sprechen deutsch und eine andere Sprache
-
 -
Religionsbekenntnis : katholisch
5
 18
- " - , davon sprechen deutsch
3
 -
- " - , davon sprechen polnisch
2
 18
- " - , davon sprechen eine andere Sprache
-
 -
- " - , davon sprechen deutsch und eine andere Sprache
-
 -
Religionsbekenntnis : andere Christen
-
 -
Religionsbekenntnis : Juden
-
 -
Religionsbekenntnis : andere und unbestimmte Bekenntnisse
-
 -
 


Quelle : Güteradreßbuch Pommern (1911)

Das Rittergut Bochowke war im Besitz von Ludwig HOLTZ.
Der Grundsteuerreinertrag betrug 986 Mark.

Das Rittergut Gliesnitz war im Besitz des Alexander KLEIN.
Der Grundsteuerreinertrag betrug 620 Mark.
 
Größe in Hektaren (abgerundet)
 
Summe
Acker inkl.
Gärten
Wiesen
Weiden
Holzungen
Umland, Hof-
räume, Wege
Wasser
Bochowke
275
221
19
5
24
6
 
Gliesnitz
289
200
9
 
55
24
1

 
Viehstand
 
Pferde
Rindvieh
davon Kühe
Schafe
Schweine
Bochowke
17
60
30
 
30
Gliesnitz
14
61
47
 
75
 


Quelle : Karl-Heinz Pagel (1989)

Das in der äußersten Südostecke des Landkreises gelegene Bochowke wurde erst 1937 in Hohenlinde umbenannt. Es war ein Gutsdorf - ohne jeden bäuerlichen Besitz - und bestand aus den beiden Gütern Bochowke und Gliesnitz. Im Süden bildete der Paschkenbach die Grenze zur Nachbargemeinde Klein Rakitt. Etwa 50 Kilometer weit war der Weg über Lupow in die Kreisstadt.

Einige Angaben über die Gemeinde Hohenlinde aus der Zeit vor 1945 in Kurzform:
 
 
Zugehörige Ortsteile (1) Gliesnitz
Gemeindefläche in ha 563
Wohnbevölkerung am 17. Mai 1939 122
Zahl der Haushaltungen 24
Zahl der Wohnhäuser 1925 14
Amtsbezirk Hohenlinde
Standesamtsbezirk Hohenlinde
Gendarmeriebezirk Wutzkow
Amtsgerichtsbezirk Lauenburg i. Pom.
Gemeindevorsteher 1931 Rittergutsbesitzer Dahlmann
Bürgermeister 1937 Rittergutsbesitzer Dahlmann
Nächste Bahnstation Wutzkow
Entfernung 4 km
Bahnlinie Bütow - Lauenburg (Reichsbahn)
Poststelle Wutzkow
Letzte postalische Anschrift Hohenlinde Post Wutzkow über Lauenburg (Pom.)

 
Bochowke
Gut Bochowke August 2000
Der historischen Dorfform nach ist Bochowke, früher Bochow genannt, ein Zeilendorf. Es war vor 1704 ein Lehen der von Lietzen, von welchen es an Peter Jürgen von Puttkamer und dann an Klaus Kurt von Pirch kam. Dieser verkaufte es an Moritz Woitzlaff von Schwichow, und bei der 1753 vorgenommenen Erbauseinandersetzung fiel es dem ältesten Sohn, dem Leutnant Friedrich Wilhelm von Schwichow, zu. Bochowke hatte um 1784 ein Vorwerk, drei Kossäten, auf der Feldmark des Dorfes zwei Halbbauern und einen Büdner, insgesamt sieben Feuerstellen. 1804 war ein von Liesnewski Besitzer von Bochowke, 1840 ein von Lübtow, und 1852 erbte es Emil Karl Franz von Lübtow. In den Adreßbüchern finden wir verzeichnet: 1893 verw. Frau Nitz, 1910 Ludwig Holtz und 1928 Erich Dahlmann. Im Jahre 1938 hatte das 275 ha große Rittergut Hohenlinde 226 ha Ackerland, 19 ha Wiesen, 24 ha Holzungen, 6 ha Unland, Hofraum und Wege sowie einen Viehbestand von 18 Pferden, 76 Stück Rindvieh und 33 Schweinen.

 
 
Gliesnitz
Gliesnitz August 2000
Gliesnitz
Gliesnitz war ein auf der Wutzkowschen Feldmark angelegtes ,,freies Feldgut“ und Lietzensches Lehen. Christian Heinrich von Lietzen besaß einen Teil dieses Gutes und kaufte den anderen Teil 1745 hinzu. Nach seinem Tode kam es an Karl Matthias von Lietzen und später an dessen Söhne. Nach Brüggemann bestand Gliesnitz um 1784 aus zwei Vorwerken und sechs Feuerstellen. 1804 besaß es Christian Ernst von Gruben, und 1844 kaufte es ein Herr Witte für 12500 Taler. Die letzten Besitzer von Gliesnitz waren laut Güteradreßbuch 1893 Sandkamp in Lauenburg, 1910 Paul Hoffmeyer, 1924 Henry Boll und 1938 Peter Gutzwiller. Das 228 ha große Rittergut Gliesnitz bestand aus 202 ha Ackerland, 10 ha Wiesen, 15 ha Weiden und 61 ha Wasserflächen. Sein Viehbestand belief sich auf neun Pferde, 35 Stück Rindvieh und 22 Schweine.

 Der Gutsanteil der beiden Güter Gliesnitz und Hohenlinde belief sich auf 100 v. H. der Gemeindefläche. Die Gemeinde Hohenlinde war also bis zuletzt ein reines Gutsdorf ohne jeden bäuerlichen Besitz. Der durchschnittliche Grundsteuerreinertrag auf ein Hektar gehörte mit 2,90 RM zu den niedrigsten im Kreis Stolp (Durchschnitt 5,95 RM).

Die Dorfbevölkerung war überwiegend evangelisch. Im Jahre 1925 hatte Hohenlinde 30 Bewohner katholischer Konfession (19 v. H.) und damit im Landkreis den höchsten katholischen Bevölkerungsanteil. Es gehörte früher zum Kirchspiel Groß Rakitt und damit zum Kirchenkreis Stolp-Altstadt.

Am 6. oder 7. März 1945 erhielt Hohenlinde vom Landratsamt in Stolp über den Bürgermeister den Befehl, das Dorf bis zum 8. März, 14 Uhr, unter Zurücklassung des Viehs zu räumen. Auch die ukrainischen Arbeiter sollten zurückbleiben. Da sie vor ihren eigenen Landsleuten größte Angst hatten, bestanden sie auf Mitnahme. Der Dorftreck mit allen Bewohnern brach gegen 13 Uhr bei starken Schneeverwehungen auf und zog über Bochow, Schimmerwitz bis Zewitz. In Schimmerwitz wurde der Treck von einer Einheit Soldaten eingeholt, die Hohenlinde passiert hatte. Vom 9. bis 10. März zog der Treck ohne Nachtruhe über Lauenburg, Kamelow, Bresin, Pusitz, Woedtke, Mersinke bis Mersin. Mehrfach hörten die Flüchtenden ganz nahe Schießereien. In Mersin wurde der Treck am 10. März gegen 17 Uhr überrollt. Am folgenden Tage traten die Bewohner den Heimweg an. Hohenlinde wurde am 9. März von russischen Truppen, die aus Richtung Jassener See kamen, kampflos besetzt. Sie folgten der Chaussee Schwarz Damerkow, Groß Rakitt, Wutzkow, Lauenburg. Die feindliche Truppe bestand aus Panzerverbänden und anschließend motorisierter Infanterie. Als die Bewohner am 13. März zurückkamen, lag in Hohenlinde ein sowjetischer Stab, der am 16. März weiterzog. ,,Das seit der Flucht leerstehende Gutshaus wurde hauptsächlich von Polen geplündert. Sowjetische Mädchen (Zivilarbeiterinnen) und Soldaten drangen gewaltsam in die bewohnten Häuser ein und nahmen, was sie dort fanden.“ Im August 1945 wurde in Gliesnitz ein polnischer Verwalter eingesetzt, der Gliesnitz, Hohenlinde, Friedrichswalde und Helenenhof bewirtschaften sollte. Sämtliche Deutschen mußten auf diesen Gütern Zwangsarbeit leisten. Zunächst wurden die Besitzer der kleinen Höfe, auf denen sich inzwischen Polen festgesetzt hatten, vertrieben. Am 10. November 1946 brachten die Polen 50 Dorfbewohner von Groß Rakitt mit dem Autobus nach Stolp, und von dort ging es in einem Transport mit 1600 Deutschen über die Oder. Im Oktober 1947 wurden sämtliche noch verbliebenen Einwohner aus Hohenlinde deportiert. Die Heimatortkartei Pommern hat später 66 von ihnen in der Bundesrepublik Deutschland und 17 in der DDR ermittelt. Aus Hohenlinde wurde Bochówko.

Kriegs- und Vertreibungsverluste: 3 Gefallene und 13 Vermißte ("ungeklärte Fälle")


Quelle : Seelenlisten (1945)

Folgende Familiennamen sind für Hohenlinde (Bochowke) aufgeführt:

Albrecht, Dahlmann, Dambeck, Fliß, Hartwig, Heweldt, Kusch, Kuschel, Maron, Mischke, Noftz, Oppath, Paradies, Patzuda, Samp, Schröder, Skibbe, Soyke, Spieckermann, Tarnowski, Wallkusch, Wiesetzki, Wietzer

Folgende Familiennamen sind für Gliesnitz aufgeführt:

Archut, Garmatz, Grubbe, Gutzwiller, Langusch, Rückwardt, Soyke, Vandersee
 


Quelle : eigene Verwandtschaft (2000)

Ein Ortsplan von Bochowke, erstellt von Kurt KUSCHEL, einem Cousin meiner Mutter.


Quelle : eigene Verwandtschaft (2002)

Eine weitere Zeichnung von Kurt KUSCHEL, dem Cousin meiner Mutter. Es zeigt das sogenannte "Vierpotthus", im obigen Ortsplan das Haus, das sich die Familien 2, 4, 6 und 8 teilten. Dies ist auch mit größter Wahrscheinlichkeit das Haus, in dem meine Mutter am 9. September 1934 geboren wurde (laut Standesamtseintrag wurde sie in der Wohnung ihres Onkels Emil KUSCHEL geboren, der zu dem Zeitpunkt vermutlich in Wohnung Nr. 2 lebte).

Und so sieht es heutzutage (April 2002) aus:


Quelle : eigene Forschungsreise im April 2002

Blick auf das ehemalige Gut von Bochow aus kommend:

Auf dieser Forschungsreise entdeckten wir auch dank Kurt's Ortsplan den ehemaligen deutschen Friedhof (bzw. was davon noch übrig war) in einem Waldstück bei Bochowke. Die Natur hat so ziemlich alles überwuchert, vereinzelt sind nur noch die Grabeinfassungen zu erkennen. Anhand von noch lesbaren Grabsteinen konnten nur 2 Gräber identifiziert werden:
 

Paul LANGOSCH
* 9.9.1872   + 9.1.1936
Carl HOLZ