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Siehe auch die Angaben zu Neurakitt und Klein Rakitt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Quelle : Einwohnerverzeichnis
(1655)
Als Besitzer von Groß und Klein Rakitt sind im Jahre 1655
angegeben:
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Quelle : Schmettausche
Karten von Pommern um 1780
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Quelle : A.v. Livonius
: Bevölkerung der Kreise Stolp, Schlawe und Rummelsburg kurz nach 1700
Für Groß und Klein Rakitt sind in diesem Verzeichnis
aufgeführt (siehe
auch weiter unten bei Pagel):
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Quelle : Berthold Schulze, Die Kantone Pommerns
1733-1786, in
Baltische
Studien, NF Band 38, 1936, Seite 265-316
Das Dorf Groß Rakitt ist aufgeführt mit 11, der Krug mit 1 und das Dorf Klein Rakitt mit 6 Feuerstellen, und dem Infantrieregiment 17, 2. Kompanie zugeteilt. |
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Quelle : Ortsverzeichnis
1818
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Quelle : Dorfschulzen des Stolper Kreises von 1869,
Rolf-Detlev
Neß auf www.stolp.de
Angegeben ist WITTE. |
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Quelle : Gemeindelexikon
(1871)
Das Dorf Gross Rackitt und das Rittergut Gross Rackitt sind
bei der
Volkszählung vom 1. Dezember 1871 als Landgemeinde bzw. Gutsbezirk
aufgeführt.
1
Wohnplätze Rittergut Gross Rackitt (Wohngebäude - Einwohner)
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Quelle : Topographisch-Statistisches
Handbuch von 1880
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Quelle : Leuchs
Adressbücher
(ab 1892)
Groß-Rakitt Dorf u. Gutsbezirk, 600 Einwohner, AG Lauenburg,
LG Stolp,
Bahnhof Damerkow, Post und Telegraph
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Quelle : Gemeindelexikon
(1905)
Groß Rakitt ist bei der Volkszählung vom 1. Dezember
1905 als
Gutsbezirk und Landgemeinde, zum Amtsgericht in Lauenburg und zum
Amtsbezirk
Bochowke gehörig, aufgeführt.
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Quelle : Rezeß in der Besiedlungssache von Groß Rakitt vom
25 Juni
1909
Die Namen der Rentengutskäufer lauteten (R=Rentengutsnummer,
B=Bemerkung):
Auf der Übersichtskarte vom 16. März 1911 sind folgende Änderungen enthalten bzw. zugefügt worden: 1 Ia:
ZOBEL, Karl
und Ehefrau; Ib: TEETZ, Gustav; Ic: LABUDDE, Oskar
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Quelle : Ostpommersche
Heimat Jahrgang 1932 Heft 22
Die Glashütte in Neuhof exsitierte von 1833 bis 1868. Verschwundene Glasindustrie im Kreis Stolp
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Quelle : Güteradreßbuch
Pommern (1911)
Ein Klick auf die Photos öffnet sie in höherer Auflösung.
Der Grundsteuerreinertrag betrug 473 Mark.
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Quelle : Ostpommersche
Heimat Jahrgang 1932 Heft 10 und 11
An der deutsch-polnischen Korridorgrenze
Von Alfred Dreyfeldt
Zu unserer geplanten Grenzwanderung vorsichtig
ausgerüstet mit
Inlandspaß, Kompaß und zuverlässigen Karten besteigen wir an einem
Sonntagmorgen
des Jahres 1931 vor dem Kreishause in Stolp den weißblauen Omnibus der
Kraftverkehrslinie Stolp - Großrakitt, um mit ihm in 1 ? Stunden
nach Schwarzdamerkow zu fahren. Bis Spitzkrug geht die Fahrt auf der
uralten
Ostlandstraße Stolp - Danzig. Reitz mit seinem Schweizerhäuschen und
seiner
Parkromantik fliegt vorüber. Schnurgerade, länger und enger werdend,
bleibt
die Kunststraße hinter uns zurück. Links an ihr liegen auf der
tischebenen
Hochfläche die von Duisburgischen Güter Vilgelow und Papritzfelde. Zu
ihrer
Rechten erstreckt sich das Rentengutsdorf Ludwigslust mit seiner
abseitigen
Windmühle. Durch das Wiesental des Karstnitzbaches schaut Sageritz mit
seiner hochtürmigen Kirche herüber. Am Winkelpunkt der nach
Hebrondamnitz
absprossenden Straße wird Gut Mahnwitz durchfahren. Ein kurzer
Aufenthalt
in dem Zwillingsdorf Denzin-Dumröse, wo im Sommer der seltene
adriablaue
Wiesenstorchschnabel blühte. Im Dumröser Walde werfen wir einen
flüchtigen
Blick auf einen Stein, der hier zum Gedächtnis an die Reiserast eines
preußischen
Königs gesetzt worden ist. Am Gasthaus Spitzkrug verläßt unser Wagen
die
nach Lauenburg weiterführende Straße und rollt über Malzkow hinab in
den
Flecken Lupow. Ein- und Aussteigen, und weiter geht's auf
birkenbestandener
Chaussee, durch geheimnisvollen, von Rotbuchen und Eichen unterbauten
Nadelwald,
mit erhebender Aussicht auf das steile gewölbte Hochufer des
Lupowflusses.
In Niemietzke wird ein Angler mit Fischzeug und Gummistiefeln
ausgefrachtet,
und nach kurzer Fahrt sind wir in Schwarzdamerkow.
Großrakitter Kirche auf. Sie steht zwischen dem fast verlandeten Pitwintschkesee
und dem
Gesorkensee auf der höchsten Erhebung des Dorfes. Als ein ländlicher,
aber
ehrwürdiger Holz-Stein-Bau wurde sie im Jahr 1913 aus einer schon
damals
vorhandenen Kapelle ausgeführt. Es ist die grenznächste deutsche
evangelische
Kirche des Kreises. Vom Kirchberg gehen wir, vorbei an der Schule mit
ihrer
Edeltannenhecke, hinein ins Dorf. Sein Hauptteil rankt sich um den
fußförmigen
„Großen See“ beiderseits der südwärts liegenden Straße nach Jassen.
Unmittelbar
am See erhebt sich das Gasthaus mit dem für einen Inlandsgasthof
ungewöhnlichen
Namen „Strandgasthof“. In ihm kehren wir zu kurzem Trunk und Imbiß ein.
Bald entwickelt sich ein Gespräch mit den „Eingeborenen“; denn Gäste
aus
Stolp sind in Großrakitt selten. Aus den Reden hören wir von der
wirtschaftlichen
Verschlechterung durch die Grenzlegung. Wir erfahren, daß „sie“, die
von
drüben, von jenseits der Grenze, früher hier nach Großrakitt kamen, um
einzukaufen, zu tanzen und sich zu vergnügen. Ein Unterton der
Erbitterung
darüber schwingt mit, daß die Kreisstadt so wenig tätige Teilnahme an
dem
Schicksal der Grenzbevölkerung zeigt.
ersten Grenzstein stoßen. Bald bestätigt sich unsere Vermutung. Da ragt er auch schon aus dem Wegrand heraus mit seinem granitnen eckigen Januskopf, ein wenig umfangreicher als ein gewöhnlicher Feldvermerkungsstein. Da steht dieses steinerne Grenzmal am Fuße einer gedrungenen stämmigen Traubeneiche, im Schatten der kugligen Baumkrone. Auf den Würfelflächen sind die ländertrennenden Runen eingemeißelt und der besseren Sichtbarkeit wegen teerschwarz ausgezogen. Die Kennziffer des Steines - B 096 - ist schwarz umkreist. Ueber den deutschen Weg in deutsches Land schaut der Antiqua-Buchstabe D (Deutschland). Ihm gegenüber auf der entsprechenden Seitenfläche steht das die polnische Landseite bezeichnende P. Auf der Oberfläche vereinigen sich spitzwinklig zwei Meißelrinnen. Sie bilden den Grenzwinkel und beglaubigen den Grenzverlauf bis zu den beiden benachbarten Steinen. Scheinbar regellos, und doch gesetzmäßig als harte Glieder einer Sperrkette zur steinernen Grenze zusammengefügt, wachsen diese Steinwürfel grenzauf und -ab aus der Erde. In den Schatten der Grenzeiche setzen wir uns nieder und hören unserem sachkundigen Gefährten zu, der großzügig die Entstehungsgeschichte der Grenze skizziert: 1919 Am 28. Juni 1919 kommt in Versailles der
Friedensvertrag zustande.
Teil II, Art. 27, des Vertrages bestimmt: die Grenzen Deutschlands
werden
folgendermaßen festgelegt ... 7. gegen Polen ... Von Großpeterkau nach
Osten die Grenze Pommerns bis zu ihrem Treffpunkt mit der Grenze der
Kreise
Konitz und Schlochau; von dort nach Norden die Grenze zwischen Pommern
und Westpreußen......*) (* Bezieht sich auf den Kreis Stolp.)
1920 Im Januar 1920 tritt der Ausschuß in Paris unter dem Vorsitz des von den Alliierten ernannten Präsidenten, des General Dupont, zusammen und beschließt, daß künftiger Sitz die Stadt Posen ist. Hier beginnt im Februar die Kommission ihre Tätigkeit. Drei Unterkommissionen werden geschaffen, darunter eine für die Grenze Westpreußens. Die Unterkommission wird beauftragt, die festgelegten Grenzpunkte zunächst durch vorläufige Grenzzeichen zu bezeichnen. Ein Flugblatt der Hauptkommission wird verbreitet. Die Bevölkerung wird aufgefordert, der demnächst eintreffenden Kommission ihre Wünsche durch den Mund der Gemeinde- und Gutsvorsteher vorzutragen. Am 14. Juni 1920 ist die Kommission in Großrakitt und nimmt die Wünsche der umliegenden Ortschaften hinsichtlich des Verlaufes der neuen Landesgrenze entgegen. Anfang September wird in der Vollsitzung der Grenzkommission die deutsch-polnische Grenze endgültig festgelegt. Eine Berufung gegen die Festsetzung gibt es nicht. Abweichend von der durch den Friedensvertrag gegebenen Grenzführung sollen vom Stolper Kreise zu Polen: Wilhelminental und Teile von Wildbergshof. - Neun Landwirten des Kreises hat die Grenze den Besitz zerschnitten. Andere beklagen die Zerschneidung freund- und verwandtschaftlicher Bande. Ueber 100 Hektar Stolper Land sind polnisch geworden. Aus unseren historischen Erinnerungen werden wir durch anhaltendes Hundegebell aufgebracht. Es schallt von dem polnischen Grenzgehöft herüber, das wir in einer Entfernung von 200 Metern deutlich in der Kapuze seines grauverwitterten Strohdaches sehen. Zum Gebell gesellt sich eine Frauenstimme. Mit polnischem Wortschwall beruhigt sie den Hund. Zwischen den Baulichkeiten des Polenhofes trotten zwei schwarz-weiße Kühe hervor. Sie laufen in kurzem Galopp auf die Grenzweide, wo sie sich ihrer nützlichen rupfenden und wiederkäuenden Tätigkeit hingeben. Nach diesem polnischen Zwischenspiel marschieren wir grenzlängs von Grenzstein zu Grenzstein, vorbei an polnischen Kartoffelfeldern. Vor Wildbergshof
machen
wir Halt. In flacher Böschung fällt zu unseren Füßen die polnische
Grenzflur
zum „Großen Trzemesnosee“ ab, von dem vor 1920 ein Viertel den Stolper
Kreis hineingehörte. Am jenseitigen Seeufer steigt steil und hoch die
Bergwand
des Sullenschiner Forstes empor, lückenlos mit licht- und finstergrauem
Laub- und Nadelwald behangen. Ein tückisch kläffender, bißbereiter
Schäferhund
sperrt uns den Eingang in das deutsche Grenzgehöft. Aber da kommt schon
der Grenzbauer, der biedere Radde. Auf seinen Anruf schweigt
der
Hund. In dem Tagesgruß des Bauern lauern eingekapselt die
unausgesprochenen
Fragen: Seid ihr deutsch oder polnisch? Was wollt Ihr? Ungefragt geben
wir Auskunft über uns, unser Woher und Wohin? Indessen mustert er uns
behutsam
vom Hut bis zu den Stiefeln. Endlich scheint er von unserer deutschen
Landsmannschaft
überzeugt zu sein und tritt aus der allen Grenzern eigenen
Zurückhaltung
und Schwerfälligkeit heraus und kommt sogar zwei Schritte auf uns zu.
Auch
der Schäferhund berichtigt sein Benehmen, stellt sein Kreisen um uns
ein
und setzt sich zu seinem Herrn. Radde wird gesprächig. Wir erfahren,
daß
er westpreußischer Flüchtling ist und beheimatet in Sierakowiz, einer
pommerellschen
Kleinstadt, die für uns Stolper dadurch Bedeutung hat, daß nahe von ihr
der Stolpefluß entspringt. Mit Erstaunen erfahren wir ferner, daß Radde
in seiner Kindheit von Nachbarskindern die kaschubische Sprache erlernt
hat und sie noch jetzt vokabelweise beherrscht. Auch über die
Besitzverhältnisse
des „Großen Trzemesnosees“ werden wir unterrichtet. Das nördliche
Seestück,
15 Morgen groß, gehört dem Polen Siska, dessen Gehöft zehn
Meter
von dem Raddeschen seeabwärts liegt. Die übrigen 10 Seemorgen sind
polnischer
Staatsbesitz. Der Fischreichtum des Sees verschafft dem Polen
wahrscheinlich
manchen Sloty für das Sparbuch.
„Achtung, Zollschranke !“ mahnt uns ein ihrer Mitte steckendes Schild. Nicht weit von dem Bruch- und Brachland, das mehreren Bauern aus dem polnischen Gowidlino auf deutschem Boden noch gehört, hemmt das deutsche Zollhaus unseren Vormarsch. Die Straße vor uns ist abgeriegelt durch die reichsfarbenen Zollschranken. Halbseitig rechts und links gibt die eine Schranke die Ausfahrt nach Polen und die andere die Einfahrt von Polen frei. Neben der Doppelschranke steht ein leerer Stuhl. Die Zollschranke ist nicht gleichbedeutend mit der politischen Grenze, diese ist erst etwa 150 Meter polenwärts zu überschreiten. Neu, weiß und rotzieglig, hält drüben das polnische Zollhaus die Verkehrswacht. Da sich weder von Osten, noch von Westen ein Mensch oder ein Fahrzeug dem Zollamt zum Durchlaß nähert, für uns daher keine Aussicht besteht, eine Zollabfertigung mit anzusehen, wandern wir weiter nach Neurakitt und entfernen uns dabei mehr und mehr von der Grenze, die nördlich vom Zollhaus mitten durch den Paschkenbach getrieben ist. In der Grenzgeschichte ist diese etwa ein Kilometer lange Grenzbachstrecke dadurch berühmt geworden, daß sie seinerzeit Gegenstand eines deutsch-polnischen Grenzstreites war und darüber hinaus zu einem Sonderfall wurde, in dem
Deutschland
aus wirtschaftlichen Gründen eine Grenzverbesserung erzielte.
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Quelle : Stolper
Heimatblätter
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Quelle : Aircraft
Crashes Record
Office
Laut dem Archiv
1934 soll am 6. November 1934 eine Junkers JU 52 der Deutschen
Reichbahngesellschaft
mit dem Luftfahrtkennzeichen D-AVAN bei Groß Rakitt abgestürzt sein.
Alle
5 Personen an Bord überlebten den Absturz nicht.
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Quelle : Karl-Heinz
Pagel
(1989)
Die Lage an der deutsch-polnischen Korridorgrenze prägte das Leben der Gemeinde Groß Rakitt in der äußersten Südostecke des Landkreises. Der Hauptteil des Ortes rankt sich um den flußförmigen Großen See beiderseits der südwärts liegenden Straße nach Jassen. Von der polnischen Grenze führte eine Chaussee an Groß Rakitt vorbei über Lupow nach Stolp. Früher kamen auf dieser Straße die Leute von ,,drüben“ ,um in Groß Rakitt einzukaufen, zu tanzen und sich zu vergnügen. Aber das war seit Versailles vorbei. Einige Angaben über die Gemeinde Groß Rakitt aus der Zeit von
1945 in
Kurzform:
Groß Rakitt gehörte zu den adligen Gütern. Es erscheint schon
1377 als
Rokitke und 1601 wird die Feldmark Rakitken genannt. Einer Familie
Rackitt
gehörte um 1690 halb Stresow. Groß Rakitt war 1505 ein Pirchsches und
später
ein Münchowsches Lehen.
Von den Münchows ging Groß Rakitt nach mehrfachem Besitzwechsel 1781 auf den Rittmeister Siegmund Adam von WILDBERG über. Nach Brüggemann hatte es damals ein Vorwerk, fünf Bauern, zwei Halbbauern, vier Kossäten, einen Schulmeister, auf der Feldmark des Dorfes das Vorwerk Philippsruhe mit einer Schmiede und sechs anderen Katen, insgesamt 38 Feuerstellen. Bis 1835 blieb Groß Rakitt im Besitz der Familie von Wildberg. 1861 erwarb es der Oberamtmann ZABEL aus der Neumark für 75000 Taler. Die letzten Besitzer waren 1893 Joachim LÜTTKE und dann die Landbank AG in Berlin. Schon 1907 hatte die Pommersche Ansiedlungsgesellschaft hier vier Siedlungsstellen eingerichtet: eine unter 5 ha und drei über 15 ha. Im Jahre 1920 kam ein aufgrund des Versailler Vertrages gebildeter Ausschuß nach Groß Rakitt, der die neue deutschpolnische Grenze festlegen sollte. In einem Flugblatt wurden die Bewohner aufgefordert, der demnächst eintreffenden Kommission ihre ,,Wünsche“ durch den Mund der Gemeinde- und Gutsvorsteher vorzutragen. Das war natürlich eine reine Farce. Am 14. Juni 1920 traf die Kommission in Groß Rakitt ein und nahm auch die Wünsche der umliegenden Ortschaften hinsichtlich des Verlaufes der neuen Landesgrenze entgegen. Aber die Grenze wurde Anfang September in der Vollsitzung der Grenzkommission endgültig festgesetzt. Eine Berufung gegen die Festsetzung gab es nicht. Abweichend von der durch den Friedensvertrag gegebenen Grenzführung fielen vom Stolper Kreis Wilhelminental und Teile von Wildbergshof zu Polen. Neun Landwirten hatte die Grenze den Besitz zerschnitten. Über 100 Hektar Stolper Landes wurden polnisch. Viele beklagten die Zerschneidung freundschaftlicher und verwandtschaftlicher Bande. Es ist wenig zu berichten über das Bauerndorf Groß Rakitt in den letzten Jahren seines Bestehens. Nur selten verirrten sich Wanderer aus Stolp oder dem Westen hierher, um im Gasthaus ,,Deutsches Haus“ oder im ,,Strandgasthof“ in Groß Rakitt einzukehren.
Im Jahre 1939 hatte Groß Rakitt 48 bäuerliche Betriebe:
Im letzten Güteradreßbuch werden als Bauernhofbesitzer
namentlich genannt:
Sie hatten in der Regel zwei Pferde, bis zu neun Kühe, einige Schafe und zehn bis 15 Schweine. Der Grundsteuerreinertrag auf ein Hektar war mit 2,42 RM der niedrigste im Landkreis (Durchschnitt 5,95 RM). Über Handel, Handwerk und Gewerbe gibt das Reichsadreßbuch
1941/42 Auskunft.
Dort sind verzeichnet: die Ländliche Spar- und Darlehnskasse EGmbH, der
Bäcker KLEIN, die Fahrradhandlungen Walter WEICHBRODT und Heinrich
WOLFF,
die Fischerei Robert PICK, der Fleischer A. MUCH, die Gasthöfe Otto
HEINRICH
und Wilhelm WITTKOP, die Kolonialwarenhandlung Heinrich HINZ, die
Kraftfahrzeugreparaturwerkstatt
Erich GEFFE, die Manufaktur- und Modewarenhandlung Robert PERLICK, die
Möbelfabrik TONERT und Sohn, die Sattler Erich SCHRÖDER und O.
ZIERVOGEL,
und die Schmieden Aug. DOBRUNZ und Robert LEICK. Als Hebamme hatte sich
Frau Anna RENNER niedergelassen. Das Kaufhaus Julius GOLDSTROM und der
Gemischtwarenladen Erna TABOR mußten nach 1933 schließen.
Im Dorf befand sich bis zuletzt das HJ-Landdienstlager 1/49. Am 8. März 1945 wurde Groß Rakitt von sowjetischen Truppen besetzt. In ihrem Gefolge kamen die Polen und vertrieben die Bewohner. Die Heimatortskartei Pommem hat später 176 von ihnen in der Bundesrepublik Deutschland und 59 in der DDR ermittelt. Aus Groß Rakitt wurde Rokity. Kriegs- und Vertreibungsverluste: 10 Gefallene, 11 Ziviltote und 68 Vermißte (,,ungeklärte Fälle“). |
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Ein Klick auf das Photo öffnet es in höherer
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Quelle : Seelenlisten (1945)
Folgende Familiennamen sind für Groß Rakitt aufgeführt: Albrecht, Bandemer, Biegus, Birkholz, Blase, Block, Dahlmann,
Damaschke,
Dobrunz, Dressel, Eirund, Geffe, Gladow, Gowitzke, Grosch, Grünwald,
Guske,
Haase, Haus, Heinemann, Heinrich, Hermann, Hinz, Höft, Höppner, Hübner,
Jassnow, Kersten, Kiekbusch, Kiesel, Klewer, Knuth, Kohn, Kräft, Kramp,
Kroll, Krüger, Kübschull, Kumm, Kummerow, Kunkel, Kuschel, Labudde,
Leick,
Lenke, Lenser, Maleck, Malmgrön, Maschke, Meier, Micklei, Mietzke,
Much,
Neumann, Nitz, Pallas, Perlick, Peter, Pick, Pollack, Pudwell, Renner,
Ruch, Rückward, Schielke, Schmidtke, Schneider, Schröder, Schubert,
Schünemann,
Schwoch, Sengstock, Splettstößer, , teinmetz, Stoll, Strauch, Stricker,
Suppes, Tabbert, Tabor, Tandeck, Thrun, Tonert, Tröder, Vedder, von
Hatten,
Weichbrodt, Weigt, Wenzel, Wichmann, Wiesetzke, Wilke, Willer, Witt,
Wittkopp,
Wolf, Ziegert
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Quelle : eigene Verwandtschaft (2000)
Ein Ortsplan, erstellt von Erich SCHULZ, dem Ehemann meiner Großtante Meta SCHULZ, geb. KUSCHEL und gleichzeit der Großvater von Thomas SCHLAGER.
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Quelle : Adresslisten der Stolper Heimatblätter
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