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Details zu Mickrow



Quelle : Einwohnerverzeichnis (1655)

Als Besitzer von Mickrow sind im Jahre 1655 angegeben:
Max von PUTTKAMER und Jürgen von PUTTKAMER.


Quelle : A.v. Livonius : Bevölkerung der Kreise Stolp, Schlawe und Rummelsburg kurz nach 1700

Für Mickrow sind in diesem Verzeichnis aufgeführt:
 

Name Vorname Stand
Birt Jacob Cossäth
Buhr Hanß Bauer
Cajem Greger Bauer
Junasch Michel Cossäth
Jurtzcke Michel Cossäth
Kroll Jacob Cossäth
Magul Christian Bauer
Magul Jacob Bauer
Magul Jürgen Bauer
Pekelcke Christian Cossäth
Puttkamer v. Christian Ulrich Besitzer, Capt.

Quelle : Berthold Schulze, Die Kantone Pommerns 1733-1786, in Baltische Studien, NF Band 38, 1936, Seite 265-316

Das Dorf Mickrow ist aufgeführt mit 19, der Krug mit 1, die Mühle mit 1 und das Vorwerk Philippsthal mit 1 Feuerstelle, und dem Infantrieregiment 17, 2. Kompanie zugeteilt.


Quelle : Ortsverzeichnis 1818
 
Name der Ortschaft
Volksmenge
Bezeichnung nach
allgemeinen Verhältnissen
Confession
Pfarrsprengel
  Mikrow
217
Kirchdorf
lutherisch
Mikrow
  Brügge
6
Vorwerk
lutherisch
Mikrow
  Philippsthal
8
Vorwerk
lutherisch
Mikrow
  Sophienhof
9
Vorwerk
lutherisch
Mikrow
  Wilhelmberg
16
Vorwerk
lutherisch
Mikrow
  Waldvorwerk
8
Vorwerk
lutherisch
Mikrow
  Fließhof
10
Vorwerk
lutherisch
Mikrow
  Settin
7
Vorwerk
lutherisch
Mikrow
  Mühle
10
Mühle
lutherisch
Mikrow
  Unterkrug
5
Krug
lutherisch
Mikrow
  Brandhaus
7
Brandhaus
lutherisch
Mikrow
  Alte Hütte
32
Büdnerwohnungen
lutherisch
Mikrow
  Summe
335




Quelle : Alexander Duncker (1860)

(für eine höhere Auflösung bitte ins Bild klicken, 228 KB)
Das Allodial-Rittergut Mickrow, nebst den Pertinenzien Sophienhof, Wilhelmsberg, Waldhof, Philippsthal und dem Gütchen Brügge mit Sölling hat einen Flacheninhalt von über 6000 Magdeburger Morgen, worunter ca. 2000 Morgen noch gut bestandene Laub- und Nadel-Holz Waldungen, etwa 300 Morgen zumeist gute Wiesen und diverse herrschaftliche Bauerländereien, sowie auch sein Ackerland in der Mehrzahl den besseren Bodenmischungen angehört; Jagd und Fischerei sind auch genügend vertreten. Eine Wassermühle und eine gute Ziegelei fehlen ebenfalls nicht. Mickrow ist ein grosses Kirchdorf; bei dem 12 andere Güter und Ortschaften seit uralter Zeit eingepfarrt sind, jedoch besitzt das Gut über diese Kirche und die dazu gehörige Dorfschule ganz selbstandig und allein das jus patronatus. Endlich gehört eine im Gute eingerichtete Post-Expedition immerhin zu einer dankenswerthen Annehmlichkeit. Die Lage des Wohnsitzes mit seinen alten Laubgängen, einer stattlichen Lindenallee und gar manchen anderen uralten Bäumen in unmittelbarer Nähe eines herrlichen, mit waldigen Ufern geschmückten See‘s darf man fast anmuthig nennen und jedenfalls dabei auf einen älteren Familiensitz schliessen, was auch der Fall ist, denn laut vorhandenen Urkunden befindet sich diese Besitzung seit dem 14. Juni 1732 ununterbrochen in den Handen des alten von Münchow‘schen Geschlechts resp. der gräflich von Münchow‘schen Linie, nämlich:

Peter von Monnichow (Münchow), Herzoglich Pommerscher Rath, lebte anno 1449 in Pommern und empfing reiche Lehen, die er seinen sechs Söhnen hinterliess, welche fortan eben so viele Familienzweige bildeten. Aus einem dieser, dem sechsten, der sogenannten Märrin- und Neu-Buckow‘schen Linie, stammt der Wirkliche Geheime-Rath und Kammerpräsident der Neumark, Comthur des St. Johanniterordens, Herr Christian Ernst von Münchow, welcher die ehedem beiden Gutsantheile „Mickrow“, uralte von Puttkamer Lehen, am 14. Juni 1732 von dem damaligen Antheilsbesitzern, Vettern Christian Ullrich und Michael von Puttkamer käuflich acquirirte und in ununterbrochener Folge mit den übrigen Lehns-Agnaten theils auf Grund von Cession, theils sub poena praeclusi ei perpetui silentii den allergnädigsten Allodialbrief für den Rittmeister Carl Gustav Grafen von Münchow über das ehemalige Puttkamer‘sche Lehen Mickrow vom 16. Juni 1747 ursprünglich herbeiführte, wie der im Gutsarchiv befindliche Allodialbrief originaliter darthut.

Dadurch, dass der König Friedrich der Grosse, laut Diplom, dat. Breslau den 6. November 1741 (wie das hiesige Familienarchiv ausweiset) nur die drei altesten Söhne cum descendentibus des vorgedachten Kammerpräsidenten von Münchow in den Grafenstand erhob, namlich:
1) den Ludwig Wilhelm, nachmaliger Minister und Ober-Präsident von Schlesien, Ritter des Schwarzen Adlerordens,
2) den Ernst Philipp, nachmaliger Major und Flügeladjutant und
3) den Carl Gustav, nachmaliger Rittmeister etc. und dass Letzterer in der Erbtheilung u.a. Mickrow erhielt und Erben hinterliess, war die Möglichkeit gegeben, dass dieser Grundbesitz bisher in der gräflich von Münchow‘schen Familie verblieb.

Jetziger Besitzer ist die jüngere, leibliche Tochter des anno 1860 hierselbst verstorbenen Wilhelm Carl Grafen von Münchow auf Mickrow, Major a.D. vom ostpreussischen Kürassierregiment, Inhaber des eisernen Kreuzes etc. und Rechtsritter des St. Johanniterordens und dessen Ehegemahlin, der anno 1864 hierselbst verstorbenen Auguste von Weiher-Lischnitz, also die Urenkelin des zuvor sub 3. genannten Grafen, Namens Ida Johanna, Gräfin von Münchow, welche sich anno 1852 mit Oscar von Woldeck-Arneburg auf Wottnogge (cf. dieses) ehelich verbunden hat. Wiewohl Mickrow nach menschlicher Einsicht auch noch ferner einem directen Nachkommen vererbt werden wird, weil der Himmel auch letztere Ehe mit drei lebenden Kindern (Elfriede, Alexander und Hildegard) gesegnet hat, so wird doch der Name der einst so gnadenvoll celebrirten Grafen von Münchow mit dem einstigen Heimgange der einzigen leiblichen Schwester der Besitzerin, der unvermählten Johanna Marie, Gräfin von Münchow, dennoch erlöschen, indem die sub 1 und 2 oben genannten Grafen bereits damals kinderlos verstorben sind. Dass aber dies so treu und gemüthvoll gepflegte freie Allod der zeitigen Besitzerin erhalten worden, das verdankt selbige ihren vor genannten unvergesslichen Eltern.
 


Quelle : Dorfschulzen des Stolper Kreises von 1869, Rolf-Detlev Neß auf www.stolp.de

Angegeben ist CHILL.


Quelle : Gemeindelexikon (1871)

Das Dorf Mickrow und das Rittergut Mickrow sind bei der Volkszählung vom 1. Dezember 1871 als Landgemeinde bzw. Gutsbezirk aufgeführt.
 
  Dorf
Mickrow
Rittergut
Mickrow
Wohnplätze
1
8 1
Wohngebäude
24
50
Einzel-Haushaltungen
 2
1
Familien-Haushaltungen
44
82
Ortsanwesende Bevölkerung am 1. December 1871 : Bewohner, männliche
103
217
- " -                                                                          : - " -         , weibliche
127
255
- " -                                                                          : - " -         , überhaupt
230
472
- " -                                                                          : - " -         , davon ortsgebürtig
130
165
Ortsanwesende Bevölkerung am 3. December 1867
198
475
Staatsangehörigkeit: Preussen
230
472
- " -                       : Nicht-Preussen
-
-
Religion : Evangelische
 218
462
- " -       : Katholiken
4
4
- " -       : Sonstige Christen
1
6
- " -       : Juden
7
-
- " -       : Bekenner anderer Religionen und unbestimmt
-
-
Alter und Schulbildung
 
 
Personen unter 10 Jahr alt
73
132
- " -         über 10 Jahr alt : können lesen und schreiben
149
300
- " -         über 10 Jahr alt : Schulbildung nicht angegeben
-
6
- " -         über 10 Jahr alt : Analphabeten
8
34
Pers. Gebrechen Einzelner : Blinde
-
2
- " -                                   : Taubstumme
-
-
- " -                                   : Blöd- und Irrsinnige
-
-
Ortsabwesende 1871
3
2

1 Wohnplätze Rittergrut Mickrow (Wohngebäude - Einwohner)
Rittergut Mickrow (28 - 258); Vorwerke: Brügge (1 - 7), Philippsthal (2 - 15), Sölling (1 - 12), Sophienhof (5 - 69), Waldhof (7 - 49), Wilhelmsberg (5 - 56), Mühle (1 - 6)
 


Quelle : Topographisch-Statistisches Handbuch von 1880
 
Ort
Amtsgericht
Landgericht
Oberlandesgericht
Kreis
Regierungsbezirk
Einwohnerzahl
Mickrow, Dorf
Lauenburg i. Pomm.
Stolp
Stettin
Stolp
Cöslin
678

Quelle : Leuchs Adressbücher (ab 1892)

Mickrow Dorf und Gutsbezirk, 645 Einwohner, AG Lauenburg, LG Stolp, Bahnhof Pottangow, Post und Telegraph
Gasth.: Br. Bewersdorf
Bäcker: L. Pionke
Böttcher: K. Zielke
Dachd.: K. Laugisch
Fleischer: Wilh. Bewersdorf auch Viehh.
Gutsbes. (Rittergut) Windmühle u. Ziegelei: von Mitzlaff
Sattler: G. Petersohn
Schneider: A. Kranzusch
Schuhmacher: R. Jirchott
Spezerei- u. Manufakturwh.: R. Burgmann/Caspari u. Sohn*/N. Friedländer
(* = Handelsgerichtlich eigetragene Firma)
Stellmacher: K. Seils/H. Silvester


Quelle : Gemeindelexikon (1905)

Mickrow ist bei der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 als Landgemeinde und Gutsbezirk, zum Amtsbezirk Mickrow gehörig, aufgeführt.
Beim Gutsbezirk sind als Wohnplätze angegeben Brügge (1 Wohnstätte und 11 Einwohner), Philippsthal (2 Wohnstätte und 30 Einwohner), Schwarze Hütte (2 Wohnstätte und 10 Einwohner), Sölling (1 Wohnstätte und 7 Einwohner), Sophienhof (5 Wohnstätte und 67 Einwohner), Waldhof (2 Wohnstätte und 26 Einwohner), Wilhelmsberg (4 Wohnstätte und 41 Einwohner) und Ziegelei (1 Wohnstätte und 10 Einwohner), 
 
  Gutsbezirk
Landgemeinde
Gesamtflächeninhalt in ha
1633,4
217,2
Durchschnittlicher Grundsteuer-Reinertrag auf 1 ha
4,01
6,74
Bewohnte Wohnhäuser
42
39
Andere bewohnte Baulichkeiten, Hütten, Zelte,
Schiffe, Wagen und dergleichen
-
-
Haushaltungen : gewöhnliche von 2 und mehr Personen
68
37
Haushaltungen : Einzellebende mit eigener Hauswirtschaft
1
2
Bevölkerung
438
179
- " - , davon männliche Personen
224
87
- " - , davon aktive Militärpersonen
-
-
Religionsbekenntnis : evangelisch
436
171
- " - , davon sprechen deutsch
436
171
- " - , davon sprechen polnisch
-
-
- " - , davon sprechen eine andere Sprache
-
-
- " - , davon sprechen deutsch und eine andere Sprache
-
-
Religionsbekenntnis : katholisch
2
-
- " - , davon sprechen deutsch
2
-
- " - , davon sprechen polnisch
-
-
- " - , davon sprechen deutsch und eine andere Sprache
-
-
Religionsbekenntnis : andere Christen
-
-
Religionsbekenntnis : Juden
-
8
Religionsbekenntnis : andere und unbestimmte Bekenntnisse
-
-


Quelle : Güteradreßbuch Pommern (1911)

Das Fideikommiß(*)-Rittergut Mickrow mit den Vorwerken Sophienhof, Wilhelmsberg, Philippsthal und Waldhof gehörte Fideikomißbesitzer und Rittmeister a.D. Nikolaus von MITZLAFF. Der Veralter war ein Herr KLING. Es existierte auch eine Ziegelei und eine Windmühle.
Der Grundsteuerreinertrag betrug 6200 Mark.

(*) Fideikomiss = unveräußerliches und unteilbares Familienvermögen
 
Größe in Hektaren (abgerundet)
 
Summe
Acker inkl.
Gärten
Wiesen
Weiden
Holzungen
Umland, Hof-
räume, Wege
Wasser
Mickrow
1600
733
95
20
700
9
43

 
Viehstand
 
Pferde
Rindvieh
davon Kühe
Schafe
Schweine
Mickrow
50
180
80
250
200


Quelle : Stolper Heimatblätter
 
Der Mickrower See, entnommen dem Stolper Heimatblatt, Jahrgang VIII Nr. 7, Juli 1955 Die Schule in Mickrow, entnommen dem Stolper Heimatblatt, Jahrgang XI, Nr. 10, Oktober 1958

Quelle : Karl-Heinz Pagel (1989)

Die in einem Tal im Osten des Landkreises gelegene Landgemeinde Mickrow war ein Kirchdorf an der Grenze zum Kreis Lauenburg. Das Gemeindegebiet bestand aus einem Wiesen- und Ödlandstreifen, an dem das Dorf lag, aus Ackerland bis über das Vorwerk Sophienhof hinaus, aus Wald und dem Mickrower See im Süden. Die von Kosemühl kommende Straße verband Mickrow mit der Lauenburger Chaussee (Reichsstraße 2) im Norden.

Einige Angaben über die Gemeinde Mickrow aus der Zeit vor 1945 in Kurzform:

Zugehörige Ortsteile: (7) Brügge – Philippsthal - Schwarze Hütte – Sophienhof – Waldhof – Wilhelmsberg - Ziegelei
 

Gemeindefläche in ha 1849
Wohnbevölkerung am 17. Mai 1939 458
Zahl der Haushaltungen 111
Zahl der Wohnhäuser 1925 71
Amtsbezirk Mickrow
Standesamtsbezirk Mickrow
Gendarmeriebezirk Mickrow
Amtsgerichtsbezirk Lauenburg i. Pom.
Gemeindevorsteher 1931 Sielaff
Bürgermeister 1937 Landwirt Willi Peterson
Nächste Bahnstation Helenenhof
Entfernung 5 km
Bahnlinie Bütow—Lauenburg (Reichsbahn)
Poststelle II Mickrow
Letzte postalische Anschrift Mickrow über Pottangow

Der historischen Dorfform nach ist Mickrow ein Zeilendorf. Es befand sich 1301 im Besitz des Burggrafen von Schlawe, und 1330 wird Woylaus de Micorow erwähnt. Man schrieb auch Mykerow und Mickerow. 1480 saßen hier die von Grumbkow, und ab 1527 war es Puttkamerscher Lehnsbesitz. Die Hufen-Klassifikation von 1717 enthalt die Eintragung:

Besitzer: Capt. Christian Ulrich von Puttkamer, Bauern ? 1/2 Lh.:1. Hanß Buhr, 2.
Greger Cajem, 3. Jürgen Magul, 4. Jacob Magul, 5. Christian Magul. Cossäthen: 1.
Christian Pekelcke, 2. Jacob Kroll, 3. Michel Jurtzcke, 4. Marten Schult, 5. Jacob Birt,
6. Michel Junasch.

Im Jahre 1732 erwarb der Geheimrat und Kammerpräsident Christian Ernst von Münchow den Besitz. Er war ein Abkömmling des herzoglich pommerschen Rates Peter von Münchow, der im 15. Jahrhundert bezeugt ist. Unter dem neuen Besitzer wurde das schöne Gutshaus erbaut. ,,Die ebenerdigen Räume bedeckte ein gebrochenes Dach im Geschmack der Mitte des 18. Jahrhunderts. Über der Eingangstür lag, durch einen vorgesetzten Giebel betont, eine Oberstube, wie sie so vielen Gutshäusern jener Zeit eigen war“ (Sieber). Später wurde von der Urenkelin Ida Johanna ein nüchterner Neubau daneben gesetzt, der das alte Haus geradezu erdrückte. Die drei Söhne von Ernst von Münchow wurden von Friedrich dem Großen 1741 in den Grafenstand erhoben. Der erste war der spätere Oberpräsident von Schlesien, Ludwig Wilhelm von Münchow, der zweite der nachmalige Flügeladjutant Ernst Philipp und der dritte, Karl Gustav, war Rittmeister und erbte später Mickrow, das dann weiterhin m Familienbesitz blieb. Zu damaliger Zeit wurde in Mickrow noch kaschubisch gesprochen und abwechselnd einen Sonntag deutsch, den anderen kaschubisch gepredigt. Nach Brüggemann hatte Mickrow um 1784 ein Vorwerk, einen Prediger, einen Küster, fünf Bauern, sechs Halbbauern, einen Krug, eine Schmiede, auf der Feldmark des Dorfes das Vorwerk Brügge an der Lupow und nicht weit davon einen Katen, die Vorwerke Philippsthal, Sophienhof und Wilhelmsberg, eine Wassermühle und einen Krug, der an einem See und an der Landstraße lag und ,,Unterkrug“ genannt wurde, insgesamt 30 Feuerstellen. Der Name Münchow erlosch 1860 mit dem Tode des Grafen Wilhelm Karl. Ende des vergangenen Jahrhunderts wanderten etwa 100 polnische Katholiken ein. Im Jahre 1884 war Wilhelm Wallenius Herr auf Mickrow. Nach dem Verkauf von Bewersdorf übernahm Franz von Mitzlaff das Gut und nach dem Tode 1899 sein Sohn Nikolaus (gest. 1920). Die letzte Besitzerin war seine Ehefrau Ellen von Mitzlaff, eine geborene Heymann. Sie starb am 11. November 1943 in Mickrow. Ihr einziger Sohn Joachim fand 1945 bei Rostock den Tod, und ihr Enkelsohn Voguell fiel 1944 als Fahnenjunker in einem Reiterregiment bei Zamolz in Ungarn. Im Jahre 1938 war das Rittergut mit den Vorwerken Sophienhof, Wilhelmsberg, Philippstal und Waldhof 1537,5 ha groß. Es hatte 636 ha Ackerland, 66,5 ha Wiesen, 10 ha Weiden, 652,5 ha Wald, 92,5 ha Unland, Hofraum und Wege und 90 ha Wasserflächen. Der Viehbestand des Gutes belief sich auf 29 Pferde, 132 Stück Rindvieh, 21 Schafe und 134 Schweine. Außer dem Gut gab es in Mickrow 51 bäuerliche Betriebe, die sich wie folgt zusammensetzten:
18 mit 0,5 bis unter 5 ha
19 mit 5 bis unter 10 ha
12 mit 10 bis unter 20 ha
2 mit 20 bis unter 100 ha

Der durchschnittliche Grundsteuerreinertrag auf ein Hektar lag mit 4,31 RM unter dem Kreisdurchschnitt (5,95 RM).

Über Handel und Gewerbe gibt das Reichsadreßbuch 1941/42 Auskunft. Es werden namentlich genannt: die Ländliche Spar- und Darlehnskasse EGmbH., der Bäcker Hermann Nagel, der Dachdecker Hermann Laugisch, der Fleischer Karl Rosenberg, der Gasthof Willi Durdel, der Gastwirt und Viehhändler Paul Hey, die Gemischtwarenhandlung Otto Schievelbein, die Mühlen F. Lietz, Frau v. Mitzlaff und Th. Wetzel (Grütze), die Schmiede Mietzke, die Schneider Fr. Kossal und Paul Wangerow, der Schuhmacher F. Kautz, der Stellmacher Otto Silvester, der Tischler Hugo Gehrt und der Töpfer M. Drewke.

(es folgen Hinweise zur Kirche)
 

In Mickrow gab es im Jahre 1932 eine dreistufige Volksschule, in der zwei Lehrer in drei Klassen 90 Schulkinder unterrichteten. Lange Jahre hat hier der Lehrer und Organist Wilhelm Barbott gewirkt. Der zweite Lehrer hieß Schulz.
Nachdem schon Ende Januar 1945 Räumungsvorbereitungen getroffen waren, erhielt Mickrow am 6. März einen Räumungsbefehl vom Landratsamt und offenbar auch von Ortsgruppenleiter Tesch. Die endgültige Räumung erfolgte dann aufgrund von Befehlen des im Dorf liegenden Militärs am 8. März. Der Treck zog über Kuttosow, Groß Wunneschin, Groß Massow, Lauenburg und kam bis an die westpreußische Grenze.
Bei den Ortschaften Gottentow-Lanz erlebte ein Teil des Trecks einen russischen Feuerüberfall. Nahe der westpreußischen Grenze wurden die letzten Wagen von den Russen überrollt. Nur drei Familien soll die Flucht über Gotenhafen in den Westen gelungen sein. Die anderen kehrten nach einigen Tagen oder Wochen zu Fuß die 30 Kilometer lange Strecke ins Heimatdorf zurück. Unter ihnen befand sich auch Pastor Oehrn. Etwa 26 Bewohner waren in Mickrow zurückgeblieben und in den Ausbauten fast alle. Am 9. März wurde Mickrow von den Russen besetzt. Zwischen Vargow und Mickrow und östlich des Dorfes kam es zu einzelnen Panzergefechten. Im Mickrower Gut richteten die Russen später eine Kommandantur ein und bewirtschafteten es.
Schon im Juli 1945 bemächtigten sich die Polen des Dorfes. Sie ließen sich in den Wohnungen und auf den Höfen nieder. Die Dorfbevölkerung wurde über die Oder vertrieben. Die Heimatortskartei Pommern hat später 224 Dorfbewohner in der Bundesrepublik  Deutschland und 96 in der DDR ermittelt. Aus Mickrow wurde Mikorowo.
Kriegs- und Vertreibungsverluste: 19 Gefallene, 11 Ziviltote und 64 Vermißte (,,ungeklärte Fälle“).


Quelle : pommersche Lehrer (1952)

Als Lehrer war zuletzt tätig Johannes SCHULZ, dessen Seminar in Bütow von 1919 bis 1921  war und der nach dem Krieg in Stuttgart-Mannheim lebte.


Quelle : Adresslisten der Stolper Heimatblätter
 
Familienname Geburtsname Vorname Geburtsdatum Sterbedatum Beruf
Janz Sylvester Hilde      
Neumann   Angeh. d. Ernst      
Neumann   Ernst   1945  
Sänger   Paul      
Sylvester   Anna      
Sylvester   Otto      
Pigorsch Keller  Luise 12.05.1862