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evangelische Kirche Stendsitz, Kreis Karthaus, Provinz Westpreußen

Ortsbeschreibung : Stendsitz zur Karte (303 KB)

 
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Bemerkung
LDS
1907 - 1944
 
 
in Deutschland gesperrt
EZA
1907 - 1944
 
 
 
LDS = Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Salt Lake City, Utah, USA
EZA = Evangelisches Zentralarchiv, Berlin


Gründung : 1894 (Einrichtung 1890 laut Heinz Neumeyer), Einweihung der Kirche 1906


Bemerkung : Quelle : Wilhelm Brauer (1978)

Aus den Ortschaften dieses Raumes wurde im Jahre 1890 der evangelischen Kirchenleitung der Wunsch vorgetragen, in Stendsitz eine Kirche zu begründen. Daraufhin setzte das Königliche Konsistorium zu Danzig noch während des Jahres 1890 in Stendsitz den Pfarrvikar Daniel ein, der im Juni 1891 von Pfarrvikar Gottschalk abgelöst wurde. Diesem war der Auftrag mitgegeben, die evangelische Kirchengemeinde Stendsitz zu gründen. Dazu hatte das Konsistorium eine das Dorf überragende Anhöhe mit einer Scheune erworben. Diese wurde aus Mitteln des Gustav-Adolf-Vereins zu einer Notkirche umgebaut, genügte alsbald jedoch nicht den Bedürfnissen, weil sie die aus der Umgebung kommenden zahlreichen Kirchenbesucher nicht alle zu fassen vermochte, so daß ein Teil davon draußen stehen bleiben mußte, um durch die geöffneten Fenster am Gottesdienst teilnehmen zu können.
Als Stendsitz 1894 ein selbständiges evangelisches Kirchspiel wurde, umfaßte dieses folgende Ortschaften: Borruschin, Emilienhof, Gastowo, Gollubien, Gostomie, Grünhof, Klukowahuta, Lonschin, Neu Lossinitz, Ludwigslust, Adl. und Kgl. Stendsitz, Stendsitzerhütte, Sykorschin, Althütte, Thalheim und Zurromin mit insgesamt 580 Evangelischen und 4038 Katholiken.

1896 konnte Pfarrer Gottschalk das neu erbaute Pfarrhaus beziehen. 1905 wurde der Grundstein zur neuen Kirche gelegt, die Im folgenden Jahr eingeweiht werden konnte. Sie wurde Gustav-Adolf-Kirche genannt, weil sie zumeist aus Zuwendungen des Gustav-Adolf-Vereins gebaut worden war. Im Jahre 1914 wurde auf dem Kirchengrundstück das Küsterhaus mit Konfirmandensaal nebst Stallung errichtet.


Quelle : Willy Heidn (1965)
 
Bei vielen Orten, die zwischen den Kirchenorten Sullenschin, Sierakowitz, Schönberg und Berent lagen, entstand der Wunsch nach einer selbständigen evangelischen Kirche in Stendsitz. Ein Grundstück auf einer Anhöhe am Wege nach Seedorf, die das Dorf Kgl. Stendsitz überragte, wurde mitsamt einer dort befindlichen einsamen Scheune gekauft. 1890 wurde Pfarrvikar Daniel in Stendsitz stationiert und 1891 Pfarrvikar Gottschalk. Mit Mitteln des Gustav-Adolf-Vereins wurde die Scheune in eine Notkirche umgewandelt. Im Kirchenbezirk Stendsitz lebten 580 Evangelische unter 4038 Katholiken, in den beiden Gemeinden Stendsitz 50 Evangelische unter 975 Katholiken. 1894 wurde Stendsitz selbständige Kirchengemeinde, 1896 bezog Pfarrer Gottschalk das neuerbaute Pfarrhaus, und 1906 konnte die neue Gustav-Adolf-Kirche eingeweiht werden. Gottschalk blieb in Stendsitz bis 1897. Hier amtierten noch folgende Pfarrer: 1897-1902 Frebel, 1902-04 Schneidewind, 1904-14 Nimz, der in Stendsitz verstarb, 1915-22 Ballke; seitdem wurde die Pfarrstelle von Berent aus mitverwaltet; 1922-31 Harder, dann Glahn. Nach der Abtretung an Polen setzte eine grosse Abwanderung der Deutschen ein, so dass die Mitgliederzahl der Gemeinde von 582 auf 125 sank.  
Gesamtansicht

(206 KB)
  Hier ein Photo, das ich während meiner ersten Polen-Reise im August 2000 gemacht habe. Ein Klick auf das Photo öffnet es in höherer Auflösung. 

Quelle : Neumeyer

Im Jahre 1937 hatte Stendsitz keinen Geistlichen und 125 Seelen, 12 Orte waren eingepfarrt.


Quelle : eigene Kontakte zur aktuellen Situation (2002)

Die Kirche gehört einer katholischen Kirchengemeinde in Gdingen. Sie wurde vor einigen Jahren renoviert und dient als Oase-Ferienhaus für Jugendliche.
Das Kirchgestühl befindet sich in der katholischen Kirche in Stendsitz, die Kirchenglocke hängt in der ehemaligen evangelischen Kirche am Marktplatz in Karthaus.
Der ehemalige evangelische Friedhof von Stendsitz befand sich schräg gegenüber der Kirche auf der anderen Straßenseite und ist eingeebnet.



Gemeinden : 1905 gehörten folgende Gemeinden mit ihren Wohnplätzen zum Kirchspiel: 
Borruschin | Czenstkowo | Gollubien | Gostomie | Klukowahutta | Neudorf | Niedeck | Niesolowitz | Seedorf | Skorschewo | Stendsitz, Adlig | Stendsitz, Königlich | Sykorschin | Zurromin


Personendaten :
wann was wer
1902 Bestattung KLEIST, Wilhelmine
1901 Bestattung KLUCK, August Christian